Afrikanischer Löwe
Steckbrief Afrikanischer Löwe
Größe | 80-110 cm (Schulterhöhe) |
Geschwindigkeit | Bis 55-60 km/h |
Gewicht | 110-250 kg |
Lebensdauer | 8-18 Jahre |
Nahrung | Antilopen, Zebras |
Feinde | - |
Verbreitung | Tropisches Afrika, westliches Indien |
Lebensraum | Savanne, Halbwüste |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Katzen |
Wissenschaftl. Name | Panthera leo |
Merkmale | Großkatze, Männchen haben eine Mähne |
Merkmale und Besonderheiten
Löwen sind große Raubkatzen, die in Afrika leben. Sie gelten als bedrohte Tierart. Im Gegensatz zu anderen Katzen bilden sie Rudel und sind vor allem nachtaktiv. Die Männchen haben eine auffällige, große Mähne.
Arten
Es gibt afrikanische und asiatische Löwen. Bei den asiatischen haben die Männchen eine deutlich kürzere Mähne.
Verbreitung und Lebensraum
Löwen sind in ganz Afrika südlich der Sahara verbreitet. Ihr Lebensraum sind Savannen, Graslandschaften, offenes Buschland, Trockenwälder und Halbwüsten. In Asien ist ihr Lebensraum auf den Gir-Nationalpark beschränkt.
Lebensweise
Löwen sind die einzigen Raubkatzen, die in Rudeln leben. Sie sind vor allem nachts aktiv. In dieser Zeit gehen sie auf die Jagd nach Beutetieren und fressen. Tagsüber erholen sie sich, trinken an nahegelegenen Wasserlöchern und halten im Schatten von Bäumchen und Büschen ausgiebige Nickerchen. Sie schlafen bis zu 22 Stunden! Jedes Rudel hat ein großes Revier, das gegen fremde Löwen verteidigt wird. Die Grenzen werden durch Urin, Kot, Kratzspuren und Gebrüll markiert.
Körperbau und Aussehen
Die größte Raubkatze (?)
Der Löwe wird als König der Tiere bezeichnet. Er ist für viele die beeindruckendste Großkatze, aber er ist „nur“ die zweitgrößte Raubkatze. Die größte ist der Sibirische Tiger.
Größe und Gewicht
Afrikanische Löwen haben im Durchschnitt eine Körperlänge von 160-190 cm, eine Schulterhöhe von 80-110 cm und ein Gewicht von 110-250 kg. Der Schwanz ist 70-105 cm lang. Wie groß und schwer ein Löwe ist, hängt davon ab, welches Geschlecht er hat, wo er lebt und zu welcher Unterart er gehört. Die Weibchen sind etwas kleiner und leichter, die Männchen größer und schwerer. In Einzelfällen können Männchen sogar eine Körperlänge von über 200 cm haben und bis zu 250 kg schwer werden.
Mähne
Männchen ja, Weibchen nein
Männliche und weibliche Tiere lassen sich leicht voneinander unterscheiden. Die Männchen haben eine Mähne am Kopf, die Weibchen nicht. Die Farbe der Mähne ist Hellbraun, Rotbraun oder sogar Schwarz.
Wozu haben männliche Löwen eine Mähne?
Früher glaubten Biologen, dass die Mähne vor Verletzungen schützen soll. Vor allem, wenn zwei männliche Artgenossen gegeneinander kämpfen. Sie greifen dabei aber meistens den Rücken und die Hinterbeine an. Forscher fanden letztendlich heraus: In Wahrheit geht es bei der Mähne vor allem um die Schönheit: Je dunkler und länger die Mähne eines Löwen ist, desto „hübscher“ finden die Löwinnen ihn.
Zähne
Löwen kauen nicht. Sie schlucken das Fleisch am Stück herunter, weil ihre Zähne schneiden, aber nicht mahlen können.
Ernährung
Beutetiere
Löwen sind Fleischfresser. Sie ernähren sich vor allem von mittelgroßen Huftieren wie Antilopen, Gazellen und Zebras. Sie machen auch Jagd auf große Tiere wie Gnus und Büffel. Elefanten, Giraffen und Flusspferde jagen sie eher selten, weil sie zu groß und stark sind. Dafür nehmen sie auch mal kleinere Tiere wie Hasen, Nagetiere, Vögel, Schildkröten und Krokodile auf ihre „Speisekarte“.
Nahrungsbedarf
Löwen brauchen etwa 5-7 kg Fleisch pro Tag. In einer einzigen Mahlzeit können sie 20-40 kg verschlingen.
Das Rudel
Zusammensetzung
In einem Rudel Löwen leben etwa 20 Tiere. Es sind vor allem Weibchen und ihre Nachkommen: Mamas, Omas, Schwestern, Tanten und Cousinen. Nur drei bis vier sind erwachsene Männchen.
Die Rolle der Weibchen
Die Hauptaufgabe der Weibchen ist, zu jagen und sich um den Nachwuchs zu kümmern.
Die Rolle der Männchen
Die männlichen Tiere beteiligen sich selten an der Jagd, haben aber trotzdem wichtige Aufgaben. Sie markieren das Revier und verteidigen es vor Eindringlingen. Außerdem beschützen sie den Nachwuchs, während die Löwinnen jagen.
Leben im Rudel
Die weiblichen Tiere bleiben ihr Leben lang in ihrem Rudel. Sobald die männlichen Nachkommen zwei bis drei Jahre alt sind, müssen sie es verlassen und alleine umherstreifen. Solange sie kein neues Rudel gefunden haben, tun sie sich mit anderen Männchen zusammen. Um ein Rudel zu erobern, muss ein Löwe alle Männchen besiegen. Meist kommt es dabei zu einem blutigen Kampf. Etwa alle zwei bis drei Jahre wechselt auf diese Weise das Oberhaupt einer Gruppe.
Verhalten
Warum brüllen Löwen?
Löwen sind berühmt für ihr Gebrüll. Sie nutzen es zur Kommunikation mit dem Rudel, aber auch als Warnung gegenüber fremden Artgenossen. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen brüllen. Löwengebrüll kann man noch in einer Entfernung von 8 km hören.
Jagd
Wann jagen Löwen?
Löwen jagen nicht tagsüber. Sie warten ab, bis es Nacht geworden ist. Dann ist es nicht mehr so heiß und sie können die Dunkelheit nutzen, um sich ungesehen anzuschleichen. Außerdem sind ihre Augen viel besser an das Sehen in der Nacht angepasst, als die ihrer Beute.
Wie jagen Löwen?
Löwen sind auf kurzen Strecken 55-60 km/h schnell, doch eine Antilope schafft bis zu 90 km/h. Dieses Tempo hält sich auch über lange Strecken hinweg. Wie schaffen es Löwen also, solche Tiere zu erbeuten? Sie gehen gemeinsam auf die Jagd und machen sich den Überraschungsmoment zu Nutze. Sie nähern sich ihrer Beute auf etwa 30 m. Und zwar von verschiedenen Seiten. Bei einem Angriff laufen die Beutetiere zwangsweise in die Tatzen einer Löwin.
Lebenserwartung
In freier Wildbahn werden Löwen 8-18 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Löwen haben keine natürlichen Feinde. Wenn sie versuchen, ein großes erwachsenes Huftier zu erlegen, können sie jedoch tödlich verletzt werden. Zum Beispiel von Büffeln, Giraffen, Elefanten, Flusspferden und Nashörnern. Interessanterweise können ihnen auch Stachelschweine zum Verhängnis werden. Ihre langen Stacheln können sie tödlich verwunden.
Der Mensch
Der größte Feind der Löwen ist der Mensch. Die Bedrohungen sind vielfältig. Es gibt immer weniger Lebensraum und weniger Beutetiere. Die Tiere werden erlegt, weil sie zu nahe an menschlichen Siedlungen leben. Oder um ihr Fleisch zu essen. Oder um ihren Kopf oder ihr Fell als Trophäe zu Hause zu präsentieren. Ihre Knochen gelten in der traditionellen chinesischen Medizin außerdem als Heilmittel und erzielen hohe Preise – eine tatsächliche Wirkung konnte bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.
Sind Löwen gefährdet?
Ja, der Löwe gilt als bedrohte Tierart. Vom Afrikanischen Löwen gibt es nur noch etwa 23.000 Tiere (Daten von Februar 2023, Stand von Juni 2024). Im indischen Nationalpark Gir leben die letzten Asiatischen Löwen. Sie sind vom Aussterben bedroht, denn es gibt nur noch 650 Tiere. Es wird versucht, sie durch ein Zuchtprogramm wieder zu vermehren. Bis zum 20. Jahrhundert gab es in Nordafrika Berberlöwen. Er ist mittlerweile ausgestorben. Ursache dafür war die Jagd.
Bedeutung für das Ökosystem
Löwen spielen eine entscheidende Rolle in ihrem Ökosystem. Sie helfen, ein gesundes Gleichgewicht in der Natur zu bewahren. Sie erlegen mittlere bis große Pflanzenfresser und sorgen dafür, dass sie sich nicht zu stark vermehren. Sie erbeuten vor allem aber schwache, kranke oder alte Tiere, die häufig an Krankheiten und Parasiten leiden. Auf diese Weise bleiben die Herden insgesamt gesund und stark.
Fortpflanzung
Löwinnen bekommen einmal im Jahr Nachwuchs. Die Jungen bleiben die ersten vier bis sechs Wochen im Versteck, bis sie stark genug sind, um am Rudel-Leben teilzuhaben. Nach drei Monaten können die Babys ihrer Mutter überall hin folgen. Nach zwölf Monaten beginnt bei den männlichen Löwenbabys die Mähne zu wachsen. Es dauert jedoch fünf Jahre, bis sie voll ausgewachsen ist. Nach zwei bis drei Jahren sind sie alt genug, um das Rudel zu verlassen und sich selbst ein neues zu suchen.
Fun Facts
Weiße Löwen
Löwen tragen in der Regel ein beigefarbenes oder sandfarbenes Fell. Es gibt aber auch weiße Löwen, die allerdings viel seltener sind. Ihre weiße Fellfarbe entsteht durch Vererbung. Sie sind allerdings keine Albinos, denen die Farbpigmente fehlen, denn sonst hätten sie außerdem rote Augen.
Kreuzung aus Löwe und Tiger
Löwen und Tiger können Nachkommen zeugen. Sie werden als Töwen und Liger bezeichnet.
In die Höhle des Löwen wagen
Diese Redewendung benutzen wir, wenn wir glauben, uns in eine gefährliche Situation zu bringen. Sie geht auf die Fabel „Der alte Löwe und der Fuchs“ zurück. Darin tut ein alter, schwacher Löwe so, als wäre er krank, und bittet andere Tiere, ihn in seiner Höhle zu besuchen, weil er selbst zu schwach ist, hinauszugehen - und frisst sie dann. Der Fuchs ist in dieser Fabel der einzige, der diese List durchschaut. Er sieht Spuren am Boden, die in die Höhle hinein, aber nicht wieder hinausführen.
Der Löwe ist verwandt mit:
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