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Luchs

Steckbrief Luchs

Größe Bis 75 cm (Schulterhöhe)
Geschwindigkeit 30-50 km/h
Gewicht 6-32 kg
Lebensdauer 5-12 Jahre
Nahrung Säugetiere, Vögel
Feinde Wölfe, Bären, Kojoten
Verbreitung Europa, Asien, Nordamerika
Lebensraum Wald, Wüste, Tundra, Sumpf, Buschland, Grasland
Ordnung Raubtiere
Familie Katzen
Wissenschaftl. Name Lynx lynx
Merkmale Raubkatze mit Backenbart und langen Haaren an den Ohren

Merkmale und Besonderheiten

Luchse sind große Raubkatzen. Ihre auffälligsten Merkmale sind die langen Pinselohren, der buschige Backenbart, die großen Pfoten und der kurze Schwanz. Sie sind bekannt für ihr ausgezeichnetes Gehör.

Luchs Luchs - Foto: animalphotography.ch/Shutterstock

Tierfamilie

Luchse gehören zur Familie der Katzen, genauer gesagt zur Familie der „Kleinkatzen“ - ebenso wie Gepard, Puma, Ozelot, Serval und Fischkatze. Sie sind jedoch alles andere als klein, denn ihre Schulterhöhe beträgt 75 cm. Sie sind sogar die größten europäischen Wildkatzen.


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Arten

Es gibt vier Arten:

Eurasischer Luchs

Der Eurasische Luchs kommt in Europa, Russland und Asien vor. Er gilt als größte Luchsart.

Rotluchs

Der Rotluchs ist in ganz Nordamerika verbreitet. Er ist der kleinste von allen. Seine Haarpinsel sind eher kurz und sein Fell schimmert rötlich.

Kanadischer Luchs

Der Kanadische Luchs lebt ausschließlich in Kanada. Er hat große, breite Pfoten, lange Haarpinsel an den Ohren und ein dichtes, graues Fell.


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Pardelluchs

Der Pardelluchs (auch Iberischer Luchs) lebt nur in Portugal und Spanien. Von allen Arten ist er die einzige, die gefährdet ist.

Eurasischer Luchs Eurasischer Luchs - Foto: Tomas Hulik ARTpoint/Shutterstock

Lebensweise

Luchse sind nacht- und dämmerungsaktive Einzelgänger. Sie verbringen den Tag damit, sich auszuruhen und zu schlafen. Wenn es dunkel wird, gehen sie auf die Jagd nach Beutetieren.

Verbreitung und Lebensraum

Luchse leben ausschließlich auf der Nordhalbkugel, die meisten von ihnen in Nordamerika, Russland, Asien und Nordeuropa. Es gibt auch ein paar wenige Luchse in Deutschland. Sie sind vor allem im Bayerischen Wald, im Harz und im Pfälzer Wald verbreitet. Laut dem Bundesamt für Naturschutz gab es in Deutschland im Jahr 2021 insgesamt 194 Tiere (Stand: Oktober 2024).

Lebensraum

Luchse bevorzugen als Lebensraum Wälder, Tundren, Sumpfgebiete, felsige Regionen, Busch- und Grasland.

Luchs Merkmale Luchs Merkmale - Foto: allexclusive/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Luchse haben eine Körperlänge von 70-120 cm und eine Schulterhöhe von 35-75 cm. Ihr Schwanz wird nur 10-25 cm lang. Ihr Gewicht liegt bei 6-32 kg. Sie sind etwas größer als Schäferhunde und etwas kleiner als Wölfe.

Ohren

Luchse haben lange Haarpinsel an ihren Ohren. Sie funktionieren ähnlich wie Hörgeräte. Sie können sie wie kleine Antennen in alle Richtungen bewegen. Die Geräusche werden direkt in ihre Ohren geleitet.

Backenbart

Der Luchs hat einen dicken Backenbart. Er kann ihn aufplustern, so dass er noch größer und dichter aussieht. Wozu er das macht, ist noch nicht geklärt. Forscher vermuten, dass er dadurch Geräusche noch besser wahrnehmen kann.

Pfoten

Der Luchs hat große, fellige Pfoten. Wenn er über weichen Schnee läuft, spreizt er seine Zehen. Dadurch wird die Trittfläche noch größer und er sinkt kaum ein. Seine Pfoten sind wie Schneeschuhe.

Luchs Größenvergleich Luchs Größenvergleich - Foto: ibuki (Katze)/stock.adobe.com, Osetrik (Schäferhund)/Shutterstock, Warren Metcalf (Luchs)/Shutterstock,, Galina Savina (Wolf)/Shutterstock

Eurasischer Luchs oder amerikanischer Rotluchs – Wo ist der Unterschied?

Der amerikanische Rotluchs ist der kleinste Luchs. Er hat einen sehr kurzen Schwanz und auffällige schwarzen Streifen an seinen Vorderbeinen. Eurasische Luchse sind größer, haben längere Haarpinsel, längere Beine und größere Pfoten.

Eurasischer Luchs oder amerikanischer Rotluchs – Wo ist der Unterschied? Eurasischer Luchs oder amerikanischer Rotluchs – Wo ist der Unterschied? - Foto: animalphotography.ch (links), Grindstone Media Group (rechts)/Shutterstock

Ernährung

Luchse ernähren sich vor allem von Rehen. Sie machen aber auch Jagd auf andere Säugetiere wie Mäuse, Murmeltiere, Hasen, Füchse, Marder und Wildschweine. Außerdem fressen sie Vögel und Fische. Der Sibirische Luchs (eine Unterart des Eurasischen Luchs) kann Beute erlegen, die doppelt so groß ist wie er selbst. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, erbeutet er sogar kleine Rentiere.

Verhalten

Laute

Luchse können nicht brüllen. Trotzdem haben sie eine Vielzahl von Lauten: Sie schnurren, zischen, schreien, miauen und jammern. Ihre Laute sind sehr tief, weshalb wir Menschen sie nicht gut hören können.

Sind Luchse gefährlich?

Luchse meiden Menschen. Sie sind nicht gefährlich und greifen für gewöhnlich keine Menschen an. Es ist andersherum. Der Mensch ist eine Gefahr für den Luchs, weil er seinen Lebensraum immer weiter zerstört und ihn wegen seines Fells jagt. Der Pardelluchs gilt sogar als stark gefährdet.

Rotluchs Rotluchs - Foto: Warren Metcalf/Shutterstock

Sinne und Fähigkeiten

Hörsinn

Der Hörsinn ist für den Luchs der wichtigste Sinn. Er kann eine Maus in 250 m Entfernung hören.

Sehsinn

Luchse haben einen ausgezeichneten Sehsinn. Sie können nachts sechs Mal besser sehen als Menschen. Ihre Augen sind perfekt an die Dunkelheit angepasst.

Schwimmen

Luchse sind gute Schwimmer. Sie können sogar große Flüsse überqueren.

Klettern

Luchse halten sich die meiste Zeit am Boden auf, weil dort ihre bevorzugte Beute lebt. Sie können zwar klettern, tun es aber eher selten.

Geschwindigkeit

Der Luchs ist keine besonders schnelle Raubkatze. Er lauert seiner Beute auf und schleicht sich an, anstatt ihr hinterherzurennen. Seine genaue Geschwindigkeit ist nicht bekannt. Sie liegt aber vermutlich bei 30-50 km/h. Es heißt, er könne sogar 80 km/h schnell rennen, aber diese Geschwindigkeit ist bislang nicht wissenschaftlich belegt.

Kanadischer Luchs Kanadischer Luchs - Foto: Felineus/Shutterstock

Lebenserwartung

In freier Wildbahn werden Luchse nur 5-12 Jahre alt. Der älteste Luchs wurde über 32 Jahre alt. Er lebte in Gefangenschaft.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Luchse haben nur wenige natürliche Feinde. In Europa werden ihnen nur Wölfe und Bären gefährlich. In Amerika stellen auch Pumas und Kojoten eine Gefahr für sie dar.

Der Mensch

Die größte Bedrohung geht vom Menschen aus. Jäger erlegen Luchse wegen ihres Fells. Viehbauern töten sie, weil sie Angst haben, dass sie ihre Tiere erbeuten. Durch die Land- und Forstwirtschaft wird ihr Lebensraum immer kleiner. Es gibt noch eine Reihe weiterer Probleme: Straßenverkehr, Schienenverkehr, chemische Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren sowie Freizeitaktivitäten der Menschen und Begegnungen mit Haushunden.

Wie viele Luchse gibt es noch?

Es gibt weltweit noch etwa 50.000 Tiere. Der Luchs gilt daher nicht als gefährdete Tierart – mit Ausnahme des Pardelluchses (Iberischer Luchs). Laut einer Schätzung der IUCN aus dem Jahr 2023 gibt es noch 648 erwachsene Tiere (insgesamt 2.000).

Pardelluchs (Iberischer Luchs) Pardelluchs (Iberischer Luchs) - Foto: WH_Pics/Shutterstock

Bedeutung für das Ökosystem

Der Luchs steht nicht nur an der Spitze der Nahrungskette, sondern ist auch eine sogenannte „Schlüsselart“. Ganz ähnlich wie Wölfe und Biber haben sie einen großen Einfluss auf ihren Lebensraum, indem sie die Anzahl und Vielfalt der Tierarten im Gleichgewicht halten und dadurch sogar die Pflanzenwelt mitgestalten.

Fortpflanzung

Paarungs- und Tragzeit

Je nach Art paaren sich Luchse zwischen Januar und April. Die Tragzeit beträgt zwei bis drei Monate.

Entwicklung und Aufzucht

Die Babys öffnen nach 10-14 Tagen ihre Augen, nach sechs Wochen fressen sie bereits Fleisch und nach etwa 10-12 Wochen haben sie ihre endgültige Fellfarbe. Sie bleiben bei ihrer Mutter, bis sie etwa 10 Monate alt sind. Dann gehen sie ihre eigenen Wege.

Können Luchse mit Hauskatzen Nachwuchs zeugen?

Im Grunde ist das möglich, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass das in der freien Wildbahn passiert.

Luchs Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock

Luchs als Haustier

Luchse sind wunderschön und exotisch. Deshalb ist die Idee, einen als Haustier zu halten, nachvollziehbar. Aber: Luchse sind Wildtiere. Sie vermeiden Kontakt mit Menschen und gehen keine enge Beziehung mit uns ein (im Gegensatz zu Hauskatzen). Sie lassen sich nicht zähmen und sind daher keine guten Haustiere. Außerdem sind zahlreiche Genehmigungen erforderlich und Vorschriften einzuhalten, zum Beispiel ein 1.200 qm großes Außengehege. In den meisten Staaten der USA ist es sogar verboten, Luchse als Haustiere zu halten.

Fun Facts

Woher kommt der Name?

Der Name „Luchs“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „schimmern“. Die Umschreibung bezieht sich auf seine Augen, die in der Nacht goldgelb, gelbbraun oder ockerbraun leuchten.

Auf Englisch

Auf Englisch heißt der Luchs „Lynx“. Man spricht das Wort aus wie das deutsche Wort „Links“.

Der Luchs ist verwandt mit:
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Quellen:

Video: 25 spannende Fakten über Luchse

Video Luchs


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