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Fischkatze

Steckbrief Fischkatze

Größe 57-78 cm (Körperlänge)
Geschwindigkeit Bis 55 km/h
Gewicht 5-17 kg
Lebensdauer 10-12 Jahre
Nahrung Fische, Frösche, Insekten, Krebse, Mäuse, Vögel
Feinde -
Verbreitung Nepal, Indien, Thailand, Bangladesch, Sri Lanka
Lebensraum Sumpf, Seen, Flüsse
Ordnung Raubtiere
Familie Katzen
Wissenschaftl. Name Prionailurus viverrinus
Merkmale Raubkatze, die viel schwimmt; fischt mit ihren Pfoten

Merkmale und Besonderheiten

Die Fischkatze ist eine Wildkatze, die in Südostasien zuhause ist und in Feuchtgebieten lebt. Ihr besonderes Merkmal ist, dass sie gerne schwimmt und sogar taucht. Sie ernährt sich von Fischen.

Fischkatze Fischkatze - Foto: Silke/tierchenwelt.de

Verbreitung und Lebensraum

Fischkatzen leben in Südostasien, zum Beispiel in Bangladesch, Bhutan, Brunei, Kambodscha, China, Indien, Malaysia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Thailand und den indonesischen Inseln Java und Sumatra. Ihr Lebensraum sind feuchte Gebiete wie Mangroven, Sümpfe, Flüsse, Seen und Marschland.


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Lebensweise

Fischkatzen sind nachtaktive Einzelgänger. Während des Tages verstecken sie sich im dichten, tropischen Wald und nachts gehen sie auf die Jagd nach Futter.

Fischkatze Fischkatze - Foto: Reezky/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Fischkatzen sind etwa doppelt so groß wie eine Hauskatze. Ihre Körperlänge beträgt 57-78 cm. Ihr Schwanz ist 20-30 cm lang. Die Männchen sind größer und schwerer. Sie wiegen 8-17 kg . Die Weibchen wiegen 5-9 kg.

Körper

Die Fischkatze hat einen stämmigen, kräftigen Körper, der im Vergleich zu ihren Beinen sehr lang ist.


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Fell

Die Fischkatze hat ein zweilagiges Fell. Das kurze Unterfell hält Wasser ab und wärmt. Das gemusterte Oberfell tarnt die Katze im dichten Dschungel.

Farbe

Das Fell ist graugrün bis olivgrün. Über ihren Augen beginnen zwei schwarze Linien, die über den Nacken und den Rücken bis zum Schwanz laufen. Ansonsten hat sie überall dicke schwarze Punkte. Der Bauch ist weiß.

Schwanz

Der Schwanz ist nur halb so lang wie der Körper. Er ist wie das Steuerruder bei einem Schiff: Die Fischkatze nutzt ihn, um im Wasser die Richtung zu ändern.

Pfoten

Im Gegensatz zu den meisten anderen Katzen kann die Fischkatze ihre Krallen nicht ganz einziehen. Die Spitzen stehen etwas über.

Schwimmhäute

Die Fischkatze hat zwischen ihren Zehen Schwimmhäute. Für eine Katze, die regelmäßig schwimmt, sind sie aber eigentlich zu klein. Sie helfen ihr vor allem, im Sumpf nicht einzusinken.

Fischkatze oder Bengalkatze – Wo ist der Unterschied? Fischkatze oder Bengalkatze – Wo ist der Unterschied? - Foto: Silke (links)/tierchenwelt.de, CravenA (mitte)/stock.adobe.com, Olesy Nakipova (rechts)Shutterstock

Fischkatze oder Bengalkatze – Wo ist der Unterschied?

Fischkatzen und Bengalkatzen haben gemeinsame Vorfahren, weshalb sie sehr ähnlich aussehen. Es gibt auch eine Hauskatzenrasse namens Bengal. Sie entstand aus der Kreuzung einer Bengalkatze und einer anderen Hauskatze. Alle drei Arten sehen sich sehr ähnlich. Die Fischkatze ist die größte, die Bengalkatze die zweitgrößte und die Bengal-Hauskatze die drittgrößte. Alle drei haben die charakteristischen Linien, die oberhalb der Augen beginnen und über den Kopf und den Nacken laufen.

Ernährung

Die Fischkatze ist ein Fleischfresser. Sie ernährt sich zu über 70 % von Fischen. Sie frisst aber auch Weichtiere, Frösche, Schnecken, Schlangen, Vögel, Insekten und kleine Nager.

Verhalten

Jagen

Fischkatzen legen sich am Ufer auf die Lauer oder waten durch flaches Wasser, um Beute aufzuspüren. Wenn sie einen Fisch entdeckt haben, nutzen sie ihre Pfoten, um ihn aus dem Wasser zu holen. Sie schleudern ihn an Land und können ihn dann in Ruhe verspeisen. Eine andere Jagdmethode ist, dass sie nach Fischen tauchen und sie mit ihren scharfen Zähnen schnappen.

Kommunikation

• Laute

Fischkatzen beherrschen eine Vielzahl von Lauten. Sie fauchen, zischen, zwitschern, grummeln und miauen. Auf diese Weise verständigen sie sich mit ihren Artgenossen.

• Gerüche

Fischkatzen kommunizieren mit ihren Artgenossen auch über Gerüche. Sie setzen Duftmarken in ihrem Revier. So wissen die Artgenossen, dass das Revier bereits besetzt ist oder erfahren, dass eine mögliche Partnerin in der Nähe lebt.

Sind Fischkatzen gefährlich?

Die Fischkatze ist doppelt so groß wie eine Hauskatze. Da fragt man sich: Kann sie einem Menschen gefährlich werden? Die Antwort ist: Nein, eher nicht. Vor allem, weil sie Begegnungen mit Menschen vermeidet. Natürlich sieht das etwas anders aus, wenn man sie bedrängt. Dann wehrt sie sich mit aller Kraft und wird sehr aggressiv. Obwohl sie nicht sehr groß ist, hat sie einen unbändigen Mut. Sie scheut sich auch nicht davor, einen Hund anzugreifen, der sie bedroht.

Fischkatze Fischkatze - Foto: Cliff [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Sinne und Fähigkeiten

Schwimmen

Anders als andere Katzen ist die Fischkatze überhaupt nicht wasserscheu. Sie watet, schwimmt oder taucht gerne in Gewässern, um Fische zu fangen. Zwischen den Zehen an ihren Pfoten hat sie sogar Schwimmhäute.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn können Fischkatzen 10-12 Jahre alt werden.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Wenn überhaupt, dann werden Fischkatzen von Tigern oder Bären erbeutet. Da es diese Raubtiere aber kaum noch in freier Wildbahn gibt, kann man sagen, dass sie eigentlich keine natürlichen Feinde haben.

Der Mensch

Verlust des Lebensraums

Die größte Bedrohung für die Fischkatze ist der Verlust des Lebensraums. Sie ist zwar in vielen Ländern verbreitet, aber sie findet immer seltener einen geeigneten Ort zum Leben. Sie ist auf Feuchtgebiete angewiesen. Diese werden aber trocken gelegt, um auf den Flächen Landwirtschaft zu betreiben, Straßen zu bauen oder Häuser zu errichten. Feuchtgebiete werden außerdem durch die Industrie zunehmend verschmutzt.

Jagd und Wilderei

Fischkatzen sind eine geschützte Tierart. Dennoch werden sie getötet, um ihr Fleisch zu essen und um Kleidung aus ihrem Fell zu machen.

Überfischung

Seen und Flüsse werden immer häufiger durch den Menschen überfischt. Das heißt, dass so viele Fische gefangen werden, dass sie sich nicht schnell genug wieder vermehren können. Die Fischkatze ist jedoch auf Fische als Hauptnahrung angewiesen.

Wie viele Fischkatzen gibt es noch?

Laut einer Schätzung der IUCN im Jahr 2015, gibt es weniger als 10.000 Fischkatzen auf der Welt. Sie werden als gefährdet eingestuft.

Fischkatze Fischkatze - Foto: Silke/tierchenwelt.de

Bedeutung für das Ökosystem

Fischkatzen sind sehr wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, denn sie ernähren sich auch von Nagetieren wie Mäusen und Ratten. Auf diese Weise können sich die Tiere nicht zu schnell vermehren.

Fortpflanzung

Fischkatzen pflanzen sich meistens zwischen Januar und Februar fort. Nach einer Tragzeit von 60-70 Tagen kommen ein bis vier Baby-Katzen zur Welt. Bei ihrer Geburt sind sie blind und taub und wiegen gerade einmal 150-170 g. Nach zwei Wochen öffnen sie die Augen. Im Alter von zwei Monaten fangen sie an, feste Nahrung zu fressen. Sie werden aber noch einige Monate von der Mutter gesäugt. Nach etwa neun Monaten sind sie von ihrer Mutter unabhängig und gehen ihre eigenen Wege.

Fischkatze als Haustier

Kann man eine Fischkatze als Haustier halten? Sie sehen einer normalen Hauskatze sehr ähnlich – warum also nicht? Nun, die Fischkatze ist ein wildes Tier. Sie braucht tropische Mangroven und Sümpfe als Lebensraum. In Deutschland ist es quasi unmöglich, einen solchen Lebensraum zu schaffen. Außerdem sind Fischkatzen keine Schmusetiger. Sie können sogar sehr aggressiv werden. Da das Tier außerdem eine geschützte Tierart ist, ist es nicht erlaubt, sie zu kaufen und als Haustier zu halten.

Die Fischkatze ist verwandt mit:
  • Bengalkatze
  • Sundakatze
Weitere Tiere im Lebensraum:

Quellen:


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