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Eichhörnchen

Steckbrief Eichhörnchen

Größe 15-20 cm
Geschwindigkeit Bis 25 km/h
Gewicht 200-400 g
Lebensdauer 3 Jahre
Nahrung Nüsse, Samen, Eicheln, Pilze, Beeren, Eier, Jungvögel
Feinde Wiesel, Marder, Füchse, Luchse, Schlangen, Adler, Eulen
Verbreitung Europa, Asien
Lebensraum Wald
Ordnung Nagetiere
Familie Hörnchen
Wissenschaftl. Name Sciurus vulgaris
Merkmale Kleines Nagetier, buschiger Schwanz, im Winter Pinselohren

Merkmale und Besonderheiten

Eichhörnchen sind kleine, tagaktive Nagetiere. Ihre auffälligsten Merkmale sind der buschige Schwanz und die Haarpinsel an den Ohren. Sie sind bekannt dafür, Nüsse zu vergraben und nicht alle wiederzufinden.

Ein rotes Eichhörnchen sitzt auf einem Baumstamm Ein rotes Eichhörnchen sitzt auf einem Baumstamm - Foto: Menno Schaefer/Shutterstock

Heimische Art

In Deutschland ist das Eurasische Eichhörnchen heimisch. Es kann rot, braun oder schwarz sein. Aufgrund der unterschiedlichen Farben glauben viele, es würde sich um unterschiedliche Arten handeln.

Familie

In Europa kennen wir vor allem das Eichhörnchen, das munter Bäume rauf und runter flitzt und Nüsse sammelt. Die Hörnchen-Familie ist aber größer, als die meisten wissen. Sie umfasst über 280 Arten. Zum Beispiel das Riesenhörnchen, Erdhörnchen, Zwerghörnchen und Gleithörnchen. Übrigens: Zu den Hörnchen gehören auch Murmeltiere, Präriehunde und Ziesel.

Verbreitung und Lebensraum

Eurasische Eichhörnchen sind in ganz Europa und Nordasien verbreitet. Sie leben in Nadel-, Laub- und Mischwäldern. Du kannst sie aber auch in Parks und Gärten sehen.

Lebensweise

Eichhörnchen sind nicht nachtaktiv, sondern tagaktiv. Sie verbringen viel Zeit mit der Suche nach Nahrung. Die Tiere bauen Nester, in denen sie sich ausruhen, schlafen und ihre Jungen aufziehen. Die meiste Zeit leben sie als Einzelgänger. Nur die Weibchen leben für die Dauer der Aufzucht mit ihrem Nachwuchs zusammen.

Eichhörnchen Merkmale Eichhörnchen Merkmale - Foto: L Galbraith/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Eichhörnchen haben eine Körperlänge von 15-20 cm und wiegen 200-400 g.

Ohren

Im Winter haben Eichhörnchen lange Haare an den Ohren, die senkrecht nach oben abstehen. Die Haare schützen die empfindlichen Hörorgane des kleinen Nagetiers vor Kälte. Man nennt sie auch Pinselohren.

Tasthaare

Eichhörnchen haben überall am Körper Tasthaare. Zum Beispiel über den Augen, an den Beinen und am Bauch. An ihrer Schnauze sind sie besonders lang. Sie helfen ihnen, die Umgebung wahrzunehmen. In etwa wie Fühler bei einem Käfer. Vor allem nachts sind die Tasthaare praktisch, weil sie dann nicht so gut sehen können.

Farbe

Eichhörnchen besitzen häufig ein fuchsrotes Fell. Es gibt aber auch dunkelbraune und schwarze Tiere. Der Bauch ist immer hell gefärbt.

Schwanz

Eichhörnchen haben einen langen, buschigen Schwanz. Er ist genauso lang wie ihr Körper: bis zu 20 cm. Er hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten und beim Springen die Richtung zu bestimmen. Während sie von Ast zu Ast springen, können sie ihre „Flugbahn“ mit dem Schwanz verändern. Er ist wie ein Steuerruder bei einem Schiff.

Die Fellfarben des Eurasischen Eichhörnchens sind Rot, Braun und Schwarz Die Fellfarben des Eurasischen Eichhörnchens sind Rot, Braun und Schwarz - Fotos: michal (rot)/stock.adobe.com, yuji_to (braun)/stock.adobe.com, Ervin Monn (schwarz)/Shutterstock

Ernährung

Zusammensetzung

Eichhörnchen sind Allesfresser. Sie ernähren sich vor allem von Nüssen, Samen und Früchten. Außerdem fressen sie Knospen, Rinde, Baumsaft, Pilze und Obst. Aber auch kleine wirbellose Tiere wie Würmer und Schnecken gehören zu ihrer Nahrung. Außerdem sind Eichhörnchen Nesträuber. Sie plündern Vogelnester, verspeisen Eier und fressen Nestlinge.

Täglicher Bedarf

Eichhörnchen fressen täglich 35-80 g Futter. Im Sommer brauchen sie eher 80 g, weil sie sehr aktiv sind und ihre Jungen großziehen. Im Winter reichen 35 g, um den Energiebedarf zu decken. Eichhörnchen sammeln jährlich bis zu 4.000 Nüsse. Auf ein ganzes Leben gesehen sind es bis zu 28.000 Nüsse.

Ein Eichhörnchen mit einer Haselnuss im Mund Ein Eichhörnchen mit einer Haselnuss im Mund - Foto: Shutterstock

Verhalten

Winter

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Sie brauchen täglich Futter, um zu überleben und vergraben daher im Herbst jede Menge Nüsse und Samen im Erdboden. Von ihrem Vorrat zehren sie dann während der kalten Jahreszeit. Während des Winters sind sie allerdings viel weniger aktiv. Sie sind nur wach, um Futter zu suchen. So sparen sie viel Energie.

Wie finden Eichhörnchen vergrabene Nüsse wieder?

„Wo war nochmal diese schöne Haselnuss von gestern?" Eichhörnchen sind berühmt für ihre „Vergesslichkeit“. Es heißt, dass sie sich oft nicht daran erinnern können, wo sie ihre „Schätze” vergraben haben. Es stimmt, dass sie einige Verstecke vergessen und daher nicht alle Nüsse wiederfinden – die meisten aber schon. Es gibt drei Strategien, wie sie ihr Futter wiederfinden:

  • Geruch
  • Markieren der Umgebung
  • Gedächtnis

Wo schlafen Eichhörnchen?

Eichhörnchen schlafen nachts in Bäumen. Wenn sie nicht in einem ihrer Kobel schlafen, legen sie sich auf einen dicken Ast. Schließlich sind sie im Gegensatz zu uns schwindelfrei. Auch tagsüber machen sie gerne mal ein Nickerchen auf einem Ast.

Ein Eichhörnchen hat auf der Straße eine Walnuss gefunden Ein Eichhörnchen hat auf der Straße eine Walnuss gefunden - Foto: maykal/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Nüsse knacken

Eichhörnchen halten ihre Nahrung zum Fressen zwischen den Vorderpfoten. Um die harte Schale von Haselnüssen und Walnüssen zu öffnen, nagen sie zuerst ein kleines Loch hinein und benutzen dann ihre unteren Schneidezähne wie einen Hebel, um die Nuss zu knacken.

Sprungkraft

Eichhörnchen können 4-5 m weit springen. Sie stürzen so gut wie nie ab, weil sie mitten im Sprung die Richtung ändern können. Ihr buschiger Schwanz hilft ihnen dabei.

Lebenserwartung

Normalerweise leben die Tiere etwa drei Jahre. In seltenen Fällen werden sie bis zu zehn Jahre alt.

Eichhörnchen vs. Grauhörnchen Eichhörnchen vs. Grauhörnchen - Fotos: Chrispo (links), John A. Anderson (rechts)/Shutterstock

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden des Eichhörnchens zählen vor allem Wiesel, Marder, Füchse, Luchs, Schlangen, Adler, Eulen und Falken.

Verdrängung durch das Grauhörnchen

Das Grauhörnchen stammt ursprünglich aus Nordamerika. Menschen haben es jedoch von Reisen mitgebracht und dann in Europa freigelassen. Das eingewanderte Grauhörnchen vermehrte sich sehr schnell. Es ist besser darin, Futter wiederzufinden, als die heimischen Arten. Hinzu kommt, dass es häufig einen Virus in sich trägt. Es erkrankt zwar nicht selbst daran, aber er ist für die europäischen Arten unglücklicherweise oft tödlich. Besonders in England und Norditalien verbreitet es sich sehr stark und hat die heimische Art beinahe komplett verdrängt. In Deutschland dürfen Grauhörnchen daher weder gezüchtet noch gehalten werden.

Autos

Eichhörnchen sind sehr anpassungsfähig und leben daher auch häufig in Städten, in denen es viele Bäume gibt. Leider wird ihnen ihre neugierige Art oft zum Verhängnis. Sie laufen unbedacht über die Straße und werden von Autos erfasst.

Bedeutung für das Ökosystem

Eichhörnchen sind wie Gärtner. Indem sie Nüsse vergraben (und manche davon nicht wieder ausgraben), sorgen sie dafür, dass an verschiedensten Orten neue Bäume wachsen. Außerdem verteilen sie auf diese Weise auch Pilze und deren Sporen.

Gutes Futter für Eichhörnchen Gutes Futter für Eichhörnchen - Fotos: Jan Rozehnal (Eichörnchen), ALF photo (Walnüsse), Nik_Merkulov (Haselnüsse), Aleissio Orrù (Kürbiskerne), dasuwan (Maiskörner), oxie99 (Haferflocken), Caito (Sonnenblumenkerne), Pic_It (Apfel), Jasinski (Birne), Natika (Trauben)/stock.adobe.com

Eichhörnchen helfen

Eichhörnchen füttern

Eichhörnchen lassen sich sehr leicht anlocken: mit Futter! Ein Futterhaus, das regelmäßig befüllt wird, erleichtert den Tieren die Suche und verringert ihren Stress – vor allem in der Stadt. Allerdings braucht es etwas Geduld. Die Tiere brauchen eine Weile, um das Futter zu entdecken. Außerdem müssen sie die Gegend gründlich „checken“, um sicher zu gehen, dass ihnen keine Gefahr droht.

Welches Futter für Eichhörnchen?

Eichhörnchen füttert man am besten mit Walnüssen, Haselnüssen, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen und getrockneten Maiskörnern. Kleine, geschnittene Äpfel, Birnen und Weintrauben sind ebenfalls ein beliebter Snack. Achtung: Eichhörnchen vertragen keine Erdnüsse und keine Mandeln. Wenn sie hungrig sind, essen sie sie trotzdem, aber sie bekommen dadurch schwere Magen-Darm-Beschwerden und können daran sterben. Erdnüsse schimmeln leicht und Mandeln können immer ein wenig Blausäure enthalten – für Eichhörnchen zu viel. 

Futterhaus aufhängen

An einem geschützten Ort

Eichhörnchen freuen sich über Futterhäuser, die mit Walnüssen und Haselnüssen gefüllt sind. Ideal ist dafür ein ruhiger, geschützter Ort, möglichst weit weg von der Straße. Am besten ist es, das Futterhaus in einer Höhe von 2 m aufzuhängen. Egal, ob am Balkon oder an einer Hauswand: Das Tier sollte möglichst sicher über einen Ast oder andere Kletterhilfen zum Futterhaus gelangen können.

Kein Futterhaus mit Klappe

Achtung: Die meisten haben eine Klappe, die das Tier zuerst öffnen muss, bevor es sich eine Nuss nehmen kann. Dabei kann es sich jedoch schwer verletzen - wenn die Klappe auf den Nacken stürzt. Zum Beispiel, weil es sich erschrickt. Am besten kauft man eines, das keine Klappe hat und stellt es wettergeschützt auf.

Wasserschale aufstellen

Wenn es besonders trocken ist, finden Eichhörnchen nicht ausreichend Wasser. Eine Wasserschale, die täglich gereinigt und mit frischem Wasser befüllt wird, rettet den Tieren im Zweifel vor dem Verdursten.

Was tun, wenn man ein junges Eichhörnchen findet?

Es kann passieren, dass sich sehr junge Eichhörnchen bei Menschen verirren und sich an sie klammern. Keine Panik! Das Beste ist, sie ganz vorsichtig auf die Hand zu nehmen und zurückzubringen - wenn man weiß, woher sie kamen.

Verletzte Eichhörnchen

Gesunde, erwachsene Tiere sollte man nicht anfassen. Sie können beißen. Wer ein verletztes Tier findet, sollte aber in jedem Fall helfen. Am besten ist es, es mit Handschuhen hochzuheben und zum Tierarzt bringen.

Schlechtes Futter für Eichhörnchen Schlechtes Futter für Eichhörnchen - Fotos: surprisemeseptember (Eichörnchen), PANDA (Erdnüsse), supia (Mandeln), HandmadePictures (Brot), Pixel-Shot (Milchprodukte), Mara Zemgaliete (Popcorn), volff (Schokolade), gitusik (Kekse), valery121283 (Pommes)/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Paarungszeit

Eichhörnchen paaren sich meistens zweimal im Jahr. Einmal Ende Januar bis Anfang Februar und mit etwas Glück (und reichlich Futter) auch noch mal im Sommer zwischen April und Juli.

Tragzeit und Geburt

Nach etwa 38 Tagen kommen meistens zwischen drei und fünf Babys zur Welt. Sie sind zu dem Zeitpunkt nackt, taub und blind. Nach etwa zwei Wochen haben sie ein Fell, nach vier Wochen öffnen sie die Augen und nach sechs Wochen verlassen sie zum ersten Mal das Nest.

Aufzucht

Die Jungtiere bleiben einige Monate bei der Mutter. Dann gehen sie ihre eigenen Wege. Nachdem die männlichen Nachkommen ihre Mutter verlassen haben, suchen sie sich ihr eigenes Revier, das sie gegen Artgenossen verteidigen. Die weiblichen Tiere bilden meistens kleine Gruppen – zusammen mit ihrem Nachwuchs.

Kobel

Das Nest der Eichhörnchen wird Kobel genannt. Es ist kugelförmig und besteht aus Zweigen, Nadeln, Blättern, Moos und Gras. Sein Durchmesser beträgt 30-50 cm. Eichhörnchen haben nicht nur einen Kobel, sondern gleich zwei bis acht Stück davon. Sie sind in ihrem Revier verteilt und bieten je nach Lage mehr Schatten oder besonders viel Sicherheit für den Schlaf in der Nacht.

Ein Eichhörnchen ruht sich in seinem Kobel aus Ein Eichhörnchen ruht sich in seinem Kobel aus - Foto: Spreewald-Birgit/Shutterstock

Fun Facts

Hirnchen fürs Hörnchen

Das Gehirn eines Eichhörnchens ist gerade mal so groß wie eine Walnuss.

Auf Englisch

Eichhörnchen heißen auf Englisch „squirrel“.

Das Eichhörnchen ist verwandt mit:

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Quellen:


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