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Eichelhäher

Steckbrief Eichelhäher

Größe 32-35 cm (53-58 cm Spannweite)
Geschwindigkeit Nicht bekannt
Gewicht Bis 160-170 g
Lebensdauer 16-17 Jahre
Nahrung Eicheln, Insekten, Früchte, Eier, Wirbeltiere
Feinde Greifvögel, Marder, Katzen
Lebensraum Europa, Nordafrika, Asien
Ordnung Sperlingsvögel
Familie Rabenvögel
Wissenschaftl. Name Garrulus glandarius
Merkmale Ahmt Geräusche nach; blau-schwarze Federn

Merkmale und Besonderheiten

Der Eichelhäher gehört wie die Elster und der Kolkrabe zu den Rabenvögeln. Er lebt in dichten Laub- und Mischwäldern - bevorzugt in Eichenwäldern. In diesem Tier-Steckbrief erfährst du alles über die Lebensweise und das Verhalten von Eichelhähern.

Foto: AlekseyKarpenko/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Gefieder

Der Eichelhäher ist leicht an seinem charakteristischen Gefieder zu erkennen. Es ist rosa bis rötlich-braun und an den schwarz-weißen Flügeln besitzt er auffällig blau-schwarz gebänderte, schillernde Federn. In der Verlängerung des Schnabels hat er einen schmalen und langen schwarzen „Bart“-Streifen.


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Der Kehlsack

Der Eichelhäher besitzt eine sackförmige Hautausstülpung am Hals, die sich Kehlsack nennt. Darin kann er fünf bis zehn Eicheln verstauen und meist transportiert er auch noch eine zusätzliche Eichel im Schnabel.

Wenn du im Herbst spazieren gehst, sammle doch mal zehn Eicheln und lege sie zusammen in eine Hand - das ist eine beachtliche Menge für einen Vogel. Pro Jahr sammelt ein Eichelhäher 11-15 kg Eicheln und merkt sich im Laufe seines Lebens 25.000-30.000 Verstecke.

Nahrung

Was fressen Eichelhäher? Vor allem Eicheln natürlich - aber nicht nur! Im Sommer ernährt sich der Eichelhäher auch von Raupen, Käfern, Heuschrecken, Spinnen, Früchten, Eiern und kleinen Wirbeltieren. Sogar Aas kommt „auf den Teller“. Im Winter frisst er vor allem Eicheln sowie Buchecken und andere Nüsse. Dazu sammelt er diese im Herbst und versteckt sie als Vorrat für den Winter im Erdboden.

Foto: Wildlife World/Shutterstock


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Verhalten

Einemsen

Was macht man, wenn man lästige Parasiten auf der Haut hat - also, so als Eichelhäher? Der Vogel hat einen ziemlich ausgefuchsten Trick. Er setzt sich alle paar Tage mitten auf einen Waldameisenhügel, streckt die Flügel aus und beginnt, sich auf den Boden zu drücken und zu reiben.

Den Ameisen gefällt das gar nicht. Um den Eindringling zu vertreiben, verspritzen sie Ameisensäure. Und zwar direkt in das Gefieder des Eichelhähers. Und das vertreibt die Parasiten. Dasselbe machen übrigens auch Stare. Der Fachbegriff dazu lautet „einemsen“.

Laute

Typischer Ruf

Eichelhäher hören sich oft wie eine rasselnde Ratsche an.

Nachahmung von Lauten

Eichelhäher sind nicht immer an ihrem Ruf zu erkennen. Sie „kopieren“ auch Geräusche aus ihrer Umgebung. Forscher glauben, dass sie sie mit der jeweiligen Situation verknüpfen. 

• Bei Gefahr

Wenn sie sich bedroht fühlen, ahmen sie zur Abschreckung einen ihrer Feinde nach. Zum Beispiel einen Waldkauz, Mäusebussard oder Habicht.

• Auf dem Land

Ein Eichelhäher, der auf dem Land lebt, macht eher Buntspechte, Spatzen oder das beschwingte Pfeifen eines Menschen nach.

• In der Stadt

Eichelhäher, die in der Stadt oder Stadtnähe leben, eignen sich ganz andere Laute an. Sie klingen wie quietschende Reifen, wie ein weinendes Baby, ein Rasenmäher, eine miauende Katze oder ein Wecker. Übrigens haben wir einen ausführlichen Artikel über Vogelgesang.

Eichelhäher Foto: Petr Simon/Shutterstock

Intelligenz

Futterexperiment

Wie intelligent sind Eichelhäher? Forscher fanden heraus, dass sich die Tiere Gedanken um ihren Partner machen.

Um ihre Herzensdame glücklich zu machen, überlegen die Männchen, was sie gerne fressen möchte. Das Experiment ging wie folgt: Männliche Eichelhäher durften dabei zusehen, wie ihre Partnerinnen mit Wachswürmern gefüttert wurden. Dann durften sie ihnen selbst Futter bringen und dabei zwischen Wachswürmern und Mehlkäfern wählen.

Sie brachten den Vogeldamen aber nicht etwa Wachswürmer, sondern das Futter, das sie noch nicht gegessen hatten: Mehlkäfer. Umgekehrt war es genauso: Wenn die Partnerinnen Mehlkäfer gefressen hatten, brachten die männlichen Tiere ihnen stattdessen Wachswürmer. Wie romantisch, und clever!

Bedeutung für das Ökosystem

Der Eichelhäher wird auch als „Waldbauer“ bezeichnet, weil er von den vielen versteckten Eicheln eben nicht alle wiederfindet. Er hilft, den Wald aufzuforsten und trägt damit zur Erhaltung des Gleichgewichts in der Natur bei. Außerdem sorgt er dafür, dass sich Bakterien und Krankheiten nicht ausbreiten, indem er Aas frisst.

Eichelhäher Foto: nkula/Shutterstock

Fortpflanzung

Balzritual

Eichelhäher leben monogam, das heißt, sie bleiben ihr Leben lang mit einem Partner zusammen. Zur Brutzeit pflegen und erneuern sie Partnerschaft durch eine bestimmte Art von Flügelschlag sowie zickzack- oder kreisförmige Flüge.

Eier und Küken

Ein Gelege umfasst für gewöhnlich vier bis sieben Eier. Sie haben eine grau-grüne Farbe und sind braun gesprenkelt. Nach 16-19 Tagen schlüpfen die Küken und verbringen weitere 19-23 Tage im Nest. Nachdem sie es verlassen haben, werden sie noch drei bis vier Wochen gefüttert.

Weitere Tiere im Lebensraum:

Der Eichelhäher ist verwandt mit:

  • Elster
  • Krähe
  • Rabe

Alle Sperlingsvögel im Überblick


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