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Fledermaus

Steckbrief Fledermaus

Größe 29 mm bis 14 cm
Geschwindigkeit Bis 160 km/h
Gewicht 2-200 g
Lebensdauer 10-30 Jahre
Nahrung Insekten, Tierblut
Feinde Katzen, Greifvögel, Schlangen
Verbreitung weltweit (außer Arktis und Antarktis
Lebensraum häufig Wälder
Ordnung Fledertiere
Familie Fledermäuse
Wissenschaftl. Name Microchiroptera
Merkmale Kleine Säugetiere, die fliegen können

Merkmale und Besonderheiten

Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere auf der Welt, die fliegen können. Es gibt über 1.270 Fledermausarten weltweit, die lustige Namen wie Hufeisennase, Haftscheibenfledermaus, Stummeldaumen oder Mopsfledermaus tragen. Dieser Steckbrief informiert dich über Fledermäuse im Allgemeinen.

Braunes Langohr - Foto: Martin/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Die größte Fledermaus der Welt ist die australische Gespenstfledermaus. Sie hat eine Körperlänge von 10-14 cm. Die Große Spießblattnase hat die größte Flügelspannweite. Sie kann bis zu 102 cm weit sein. Die kleinste Fledermaus ist die Schweinsnasenfledermaus. Ihre Körperlänge beträgt nur etwa 29 mm. Wegen ihrer geringen Größe wird sie auch Hummelfledermaus genannt.


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Flügel

Die Flügel der Fledermäuse sind eigentlich lange Hände. Deshalb lautet ihr wissenschaftlicher Name auch Chiroptera. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern für „Hand“ und „Flügel“ zusammen. Wie bei uns Menschen haben sie einen Daumen und vier Finger.

Ernährung

Was fressen Fledermäuse? All die Insekten, die uns besonders auf die Nerven gehen ;) Vor allem Fliegen, Stechmücken, Fruchtfliegen, Käfer, Wespen und Stinkwanzen. Es gibt auch Fledermäuse, die Früchte fressen, aber eigentlich dafür eher die Flughunde bekannt.

Große Hufeisennase Foto: Rudmer Zwerver/Shutterstock

Verhalten

Nachtaktiv

Warum sind Fledermäuse nachtaktiv? Nachts gibt es mehr Insekten. Außerdem sind während der Nacht weniger Feinde aktiv.


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Winterschlaf

Wie die Bären fressen sich auch Fledermäuse Fettvorräte für den Winterschlaf an. Sie werden benötigt, um beim Aufwachen die „Betriebstemperatur“ wieder zu erreichen, also die normale Körpertemperatur. Denn diese sinkt während des Winterschlafs stark ab und liegt nur knapp über der Umgebungstemperatur (in frostfreien Höhlen). Meist kuscheln sich die Tiere in ihren Wohnstuben eng aneinander, damit sie so wenig Energie wie möglich verbrauchen.

Großes Mausohr Großes Mausohr - Foto: Martin/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Hörsinn

Von allen Sinnen ist ihr Hörsinn am besten ausgebildet. Sie können Töne bis zu 200.000 Hertz wahrnehmen. Für unser menschliches Ohr sind diese nicht zu hören. Wir können nur eine Frequenz von bis zu 20.000 Hertz wahrnehmen. Die Tiere können aber auch tiefe Töne sehr gut hören.

Echoortung

Um nachts zu navigieren, geben Fledermäuse bis zu 200 Mal in der Sekunde Ultraschalllaute von sich. Die Schallwellen, die dadurch entstehen, werden von Objekten und am besten natürlich von Beutetieren wie Insekten zurückgeworfen. So weiß die Fledermaus ganz genau, wo sie sich selbst und wo sich ihre Beute aufhält.

Magnetsinn

Fledermäuse haben einen Magnetsinn. Sie können das Magnetfeld der Erde wahrnehmen und sich beim Fliegen daran orientieren.

Sonnenkompass

Obwohl die meisten Fledermausarten nachtaktiv sind, orientieren sie sich auch am Sonnenuntergang. Er hilft ihnen, ihre Position und ihre Flugrichtung zu bestimmen. Forscher sprechen daher von einem Sonnenkompass. An bewölkten Tagen funktioniert er natürlich nicht.

Polarisiertes Licht

Fledermäuse sind so erstaunlich! Lange Zeit hielt man ihren Sehsinn für uninteressant, aber Forscher haben herausgefunden, dass sie sogar zu den wenigen Tieren gehören, die polarisiertes Licht sehen können. Mehr über diese Fähigkeit findest du im Fangschreckenkrebs-Steckbrief.

Sind Fledermäuse blind?

Im Englischen heißt es nicht „Blind wie ein Maulwurf“, sondern „Blind as a bat“ („Blind wie eine Fledermaus“). Fledermäuse verlassen sich zwar hauptsächlich auf die Echoortung, aber vollständig blind sind sie nicht. Sie können nur nicht außergewöhnlich gut sehen (im Gegensatz zu den Flughunden).

Wasserfledermaus Wasserfledermaus - Foto: etfoto/stock.adobe.com

Bedeutung für das Ökosystem

Fledermäuse sind für die Natur sehr wichtig: Sie sorgen dafür, dass die Anzahl der Insekten im Gleichgewicht bleibt.

Feinde und Bedrohungen

Zu ihren natürlichen Feinden zählen Katzen, Marder, Greifvögel und Eulen. Aber auch Parasiten, Bakterien und Viren können tödlich für die Tiere sein. Die größte Bedrohung ist jedoch der Mensch, weil er ihren natürlichen Lebensraum zerstört. Auch Windkraftanlagen stellen ein Problem dar. Fledermäuse stehen in Europa unter besonderem Schutz, denn sie zählen zu den bedrohten Tierarten.

Fledermaus-Rekorde

KategorieFledermausartRekord
Langschläfer Braune Fledermaus 20 Stunden
Längste Ohren Braunes Langohr 4 cm *
Kleinste Fledermaus Schweinsnasenfledermaus 29 mm
Größte Spannweite Große Spießblattnase 102 cm
Längste Zunge Anoura fistulata 7,5 cm *
Höchster Flug Mex. Bulldoggfledermaus 3.000 m
Schnellster Flug Mex. Bulldoggfledermaus 160 km/h

* Körperlänge: 5 cm

Die größte Kolonie

In Texas (USA) gibt es eine Höhle namens „Bracken Cave“. Hier lebt die größte bekannte Fledermaus-Kolonie. Sie besteht aus 20 Millionen (!) Mexikanischen Bulldoggfledermäusen. Es ist zudem die größte Ansammlung von Säugetieren an einem Platz.

Braunes Langohr - Foto: Gucio_55/Shutterstock

Wahr oder nicht?

Saugen Fledermäuse Blut?

Es gibt Fledermäuse, die sich vom Blut von Säugetieren ernähren. Sie nennen sich Vampirfledermäuse. Manchmal beißen sie auch Menschen. Die Gefahr besteht aber nicht darin, dass die Fledermäuse dabei das gesamte Blut aussaugen, sondern darin, dass sie durch einen Biss Krankheiten weitergeben. Vampirfledermäuse leben ausschließlich in Amerika - vom Norden Mexikos bis in den Süden Chiles/Argentiniens.

Sind Fledermäuse gefährlich?

Viele Menschen haben Angst vor Fledertieren. Diesen wird so einiges nachgesagt: Sie seien mit dem Teufel verwandt, würden sich in Frauenhaare einwickeln und schlafenden Menschen das Blut aussaugen. Die Fledermaus kommt mehr schlecht als recht weg, obwohl das Markenzeichen eines ziemlich bekannten Superhelden ein Fledermaus-Kostüm ist ... Batman! Zumindest ist das Fledertier in China ein Glücksbringer und die Mayas verehrten es als Gottheit.

Trotzdem: Fledermäuse können beißen und dabei die Fuchstollwut übertragen. Deshalb sollte man sie nicht anfassen.

Fledermaus in der Wohnung?

Auf der Suche nach einem neuen Unterschlupf verirren sich Fledermäuse manchmal in Wohnungen. Was kann man tun, wenn eine Fledermaus in der Wohnung ist? Zuerst einmal: Ruhe bewahren. Fenster öffnen und alle Lichter ausschalten. Wichtig: Wenn alle Fledermäuse draußen sind, auch hinter Vorhängen, in Vasen, hinter Möbeln und Bilderrahmen nachsehen. Wenn wirklich alle weg sind, am besten die Fenster für einige Tage geschlossen halten. Ansonsten: einen Fachmann rufen.

Rauhautfledermaus Rauhautfledermaus - Foto: Alis Photo/stock.adobe.com

Fun Facts

Nicht alle Fledertiere sind Fledermäuse

Es gibt noch eine zweite Art von Fledertier: den Flughund. Nein, keine Mini-Pudel mit Fledermausärmeln, die durch die Gegend flattern. Wobei, lustig wäre das schon! Auch mit dem Haushund hat der Flughund nichts gemeinsam. Im Gegensatz zu den insektenfressenden Fledermäusen mampfen die Flughunde am liebsten Früchte, Nektar und Pollen. Außerdem fliegen sie nicht mit Hilfe der Echoortung, sondern lassen sich von ihren scharfen Augen und Nasen führen.

Flugrichtung

Es heißt, dass Fledermäuse immer nach links fliegen, wenn sie eine Höhle verlassen. Aber warum? Angeblich orientieren sie sich am Mond und, wenn dieser aufgeht, erscheint er für die Fledermäuse auf der linken Seite. Das ist allerdings nur ein Mythos. Tatsächlich fliegen sie in alle möglichen Richtungen aus einer Höhle heraus. Nach rechts, nach links, nach oben oder geradeaus.

Die Fledermaus ist verwandt mit:

  • Blattnase
  • Bulldoggfledermaus
  • Flughund
  • Glattnase
  • Hufeisennase

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