Fledermaus
Steckbrief Fledermaus
Größe | 29 mm bis 14 cm |
Geschwindigkeit | bis 65 km/h |
Gewicht | 2-200 g |
Lebensdauer | 10-30 Jahre |
Ernährung | Insekten, Tierblut |
Feinde | Katzen, Greifvögel, Schlangen |
Lebensraum | Weltweit (außer Antarktis und Polarregionen) |
Ordnung | Fledertiere |
Familie | Fledermäuse |
Wissenschaftl. Name | Microchiroptera |
Merkmale | einziges Säugetier, das fliegen kann |
Es gibt über 900 Fledermausarten weltweit, die lustige Namen wie Hufeisennase, Haftscheibenfledermaus, Stummeldaumen oder Mopsfledermaus tragen. Dieser Steckbrief informiert dich über Fledermäuse im Allgemeinen.
Orientierung durch Ultraschall
Um nachts zu navigieren, geben Fledermäuse bis zu 200 Mal in der Sekunde Ultraschalllaute von sich. Die Schallwellen, die dadurch entstehen, werden von Objekten und am besten natürlich von Beutetieren wie Insekten zurückgeworfen. So weiß die Fledermaus ganz genau, wo sie sich und wo sich ihre Beute aufhält. Eine Fledermaus kann übrigens innerhalb einer Stunde 1.200 Insekten verdrücken.
Sind Fledermäuse blind?
Im Englischen heißt es nicht „Blind wie ein Maulwurf“, sondern „Blind as a bat“ („Blind wie eine Fledermaus“). Fledermäuse verlassen sich zwar hauptsächlich auf die Echoortung, aber vollständig blind sind sie nicht. Sie können nur nicht außergewöhnlich gut sehen ;) (im Gegensatz zu den Flughunden).
Was fressen Fledermäuse?
All die Insekten, die wir uns besonders auf die Nerven gehen ;) Vor allem Fliegen, Stechmücken, Fruchtfliegen, Käfer, Wespen und Stinkwanzen. Es gibt auch Fledermäuse, die Früchte fressen, aber eigentlich dafür eher die Flughunde bekannt.
Bedeutung für das Ökosystem
Fledermäuse sind für die Natur sehr wichtig: Sie sorgen dafür, dass die Anzahl der Insekten im Gleichgewicht bleibt.
• Video: 26 interessante Fakten über Fledermäuse (öffnet Video bei YouTube)
Dracula lässt lässt grüßen
Viele Menschen haben Angst vor Fledertieren. Diesen wird so einiges nachgesagt: Sie seien mit dem Teufel verwandt, würden sich in Frauenhaare einwickeln und schlafenden Menschen das Blut aussaugen. Die Fledermaus kommt mehr schlecht als recht weg, obwohl das Markenzeichen eines ziemlich bekannten Superhelden ein Fledermaus-Kostüm ist ... Batman! Zumindest ist das Fledertier in China ein Glücksbringer und die Mayas verehrten es als Gottheit.
Saugen Fledermäuse Blut?
Es gibt Fledermäuse, die sich sich vom Blut von Säugetieren ernähren. Sie nennen sich Vampirfledermäuse. Manchmal beißen sie auch Menschen. Die Gefahr besteht aber nicht darin, dass die Fledermäuse dabei das gesamte Blut aussaugen, sondern darin, dass sie durch einen Biss Krankheiten weitergeben. Vampirfledermäuse leben ausschließlich in Amerika - vom Norden Mexikos bis in den Süden Chiles/Argentiniens.
Sind Fledermäuse gefährlich?
Fledermäuse können beißen und dabei die Fuchstollwut übertragen. Deshalb sollte man sie nicht anfassen.
Fledermaus in der Wohnung
Was kann man tun, wenn eine Fledermaus in der Wohnung ist? Zuerst einmal: Ruhe bewahren. Fenster öffnen und alle Lichter ausschalten. Wichtig: Wenn alle Fledermäuse draußen sind, auch hinter Vorhängen, in Vasen, hinter Möbeln und Bilderrahmen nachsehen. Wenn wirklich alle weg sind, am besten die Fenster für einige Tage geschlossen halten. Ansonsten: einen Fachmann rufen.
Fledermaus-Rekorde
Kategorie | Fledermausart | Rekord |
---|---|---|
Langschläfer | Braune Fledermaus | 20 Stunden |
Längste Ohren | Braunes Langohr | 4 cm (Körper: 5 cm) |
Kleinste Fledermaus | Schweinsnasenfledermaus | 29 mm |
Größte Spannweite | Große Spießblattnase | 102 cm |
Längste Zunge | Anoura fistulata | 7,5 cm (Körper: 5 cm) |
Höchster Flug | Mex. Bulldoggfledermaus | 3.300 m |
Schnellster Flug | Mex. Bulldoggfledermaus | 65 km/h |
Die größte Fledermaus-Kolonie
In Texas (USA) gibt es eine Höhle namens „Bracken Cave“. Hier lebt die größte bekannte Fledermaus-Kolonie. Sie besteht aus 20 Millionen (!) Mexikanischen Bulldoggfledermäusen. Es ist zudem die größte Ansammlung von Säugetieren an einem Platz.
Fledermäuse halten Winterschlaf
Wie die Bären fressen sich auch Fledermäuse Fettvorräte für den Winterschlaf an. Sie werden benötigt, um beim Aufwachen die „Betriebstemperatur“ wieder zu erreichen, also die normale Körpertemperatur.
Denn diese sinkt während des Winterschlafs stark ab und liegt nur knapp über der Umgebungstemperatur (in frostfreien Höhlen). Meist kuscheln sich die Tiere in ihren Wohnstuben eng aneinander, damit sie so wenig Energie wie möglich verbrauchen.
Nicht alle Fledertiere sind Fledermäuse
Es gibt noch eine zweite Art von Fledertier: den Flughund. Nein, keine Mini-Pudel mit Fledermausärmeln, die durch die Gegend flattern. Wobei, lustig wäre das schon! Auch mit dem Haushund hat der Flughund nichts gemeinsam.
Im Gegensatz zu den Insektenfressenden Fledermäusen mampfen die Flughunde am liebsten Früchte, Nektar und Pollen. Außerdem fliegen sie nicht mit Hilfe der Echoortung, sondern lassen sich von ihren scharfen Augen und Nasen führen.
Links ist da, wo der Daumen rechts ist
Es heißt, dass Fledermäuse immer nach links fliegen, wenn sie eine Höhle verlassen. Aber warum? Angeblich orientieren sie sich am Mond und, wenn dieser aufgeht, erscheint er für die Fledermäuse auf der linken Seite.
Das ist allerdings nur ein Mythos. Tatsächlich fliegen sie in alle möglichen Richtungen aus einer Höhle heraus. Nach rechts, nach links, nach oben oder geradeaus.
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