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Marder

Steckbrief Marder

Größe 36-65 cm (Körper), 12-45 cm (Schwanz)
Geschwindigkeit 25-30 km/h
Gewicht 500 g bis 3 kg
Lebensdauer 8-12 Jahre
Nahrung kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten
Feinde Eulen, Füchse, Adler
Verbreitung Eurasien, Nordamerika
Lebensraum Wald, Buschland, felsiges Gelände
Ordnung Raubtiere
Unterordnung Hundeartige
Familie Marder
Wissenschaftl. Name Martes
Merkmale kleines, schlankes Raubtier, das Autokabel zerbeißt

Merkmale und Besonderheiten

Marder sind hundeartige Raubtiere. Wenn wir von einem Marder sprechen, meinen wir meistens heimische Tiere wie den Steinmarder und den Baummarder. Häufig fällt sein Name, weil Kabel im Motorraum eines Autos zerbissen wurden. In diesem Steckbrief erfährst du alles über seine Lebensweise und findest Marder-Bilder. Außerdem erklären wir dir natürlich, warum das Tier Autokabel so mag.

Steinmarder Steinmarder - Foto: zmachacek/stock.adobe.com

Arten

Die Familie der Marder ist groß. Zu ihnen zählen 60 Arten, zum Beispiel Dachs, Nerz, Iltis, Hermelin, Vielfraß, Otter, Wiesel und Frettchen. In diesem Artikel geht es um die Gattung „Echte Marder“. Dazu zählen vor allem Steinmarder und Baummarder. Sie sind in Europa am weitesten verbreitet. Der Buntmarder lebt in Asien und der Fichtenmarder in Nordamerika.


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Lebensraum

Marder leben vor allem in Wäldern. Nur der Steinmarder bevorzugt eher offenes Gelände mit Büschen und Felsen, aber auch Parks, Scheunen, Ställe und Dachböden. Daher trägt er auch den Namen Dachmarder oder Hausmarder.

Lebensweise

Nachts

Marder sind nachtaktiv. Wenn es dunkel ist, kommen sie aus ihrem Unterschlupf. Mit ihren scharfen Krallen klettern sie geschickt Bäume hinauf und springen von Ast zu Ast. Der lange Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Sie verbringen aber auch viel Zeit am Boden, denn dort finden sie die meisten Beutetiere. Die Tiere markieren ihr Revier mit Kot und verteidigen es gegen Eindringlinge.

Tagsüber

Tagsüber verstecken sie sich in hohlen Baumstämmen, Felsspalten, Steinhaufen, verlassenen Nestern (von Eichhörnchen oder Greifvögeln). Eine Ausnahme bildet der asiatische Buntmarder. Er ist nicht nachts aktiv, sondern tagsüber.

Baummarder Baummarder - Foto: Imunoz/stock.adobe.com


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Körperbau und Aussehen

Körperbau

Marder sind sehr schlank. Sie haben einen langen, schmalen Körper. Arme und Beine sind kurz. An ihren Pfoten sitzen scharfe Krallen. Ihr langer Schwanz ist buschig und ähnelt dem eines Eichhörnchens.

Größe und Gewicht

Sie sind etwa so groß und schwer wie eine Katze. Ihre Körperlänge beträgt 36-65 cm. Der Schwanz wird 12-45 cm lang. Ihr Gewicht liegt zwischen 500 g und 3 kg. Der größte und schwerste ist der Buntmarder mit bis zu 65 cm Körperlänge und 3 kg Gewicht. Der kleinste ist der Fichtenmarder mit 36 cm und 500 g.

Fell

Marder haben hellbraunes bis dunkelbraunes Fell. Sie lassen sich leicht durch die Fellzeichnungen an der Kehle voneinander unterscheiden.

• Steinmarder

Der Steinmarder hat dunkelbraunes Fell. An der Kehle und an den Vorderbeinen ist es weiß. Es hat die Form einer umgedrehten Gabel. Der „Griff“ sitzt an der Kehle und die „Zacken“ laufen die Vorderbeine hinunter.

• Baummarder

Der Baummarder ist dunkelbraun. Seine Kehle ist gelb. Die Fellzeichnung hat keinen gabelförmigen Verlauf.

• Buntmarder

Der Buntmarder ist hellbraun. Nur der Kopf, die Beine und der Schwanz sind dunkelbraun bis schwarz.

• Fichtenmarder

Der Fichtenmarder ist braun. Der Kopf ist grau, die Beine und der Schwanz dunkelbraun bis schwarz.

Steinmarder Steinmarder - Foto: zmachacek/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Klettern und Springen

Marder können gut klettern und springen. Vor allem der Baummarder ist besonders geschickt darin, sich zwischen Bäumen hin- und herzubewegen. Er springt 2 m weit von Ast zu Ast – ähnlich wie das Eichhörnchen.

Verhalten

Welche Geräusche macht ein Marder?

Marder können sehr laut schreien und kreischen. Sie hören sich ähnlich an wie eine Katze, die gerade mit einem Artgenossen kämpft.

Wieso beißen Marder in Autokabel?

Das hat vor allem mit seiner Lebensweise und seinem Sozialverhalten zu tun. Drei Gründe führen dazu:

  • Marder verstecken sich gerne (z. B. im Motorraum)
  • Marder sind neugierig
  • Marder markieren ihr Revier (Beißattacken bei fremden Gerüchen)

Sie mögen keine offenen, weiten Flächen, weil sie dort von Greifvögeln leicht erbeutet werden könnten – z. B. von nachtaktiven Eulen. Daher bewegen sie sich von Unterschlupf zu Unterschlupf. Das kann auch schon mal der Motorraum eines Autos sein. Marderschäden werden vor allem zur Paarungszeit gemeldet. Dann sind die Männchen besonders aggressiv. Wenn sie in „ihrem“ Auto den Geruch eines Rivalen riechen, werden sie angriffslustig und verteidigen ihr Revier durch Beißattacken.

Welche Kabel werden von Mardern zerbissen?

Die Tiere beißen gerne in weiche Kunststoffe wie bei Zündkabeln und Schläuchen für Kühl- und Scheibenwischwasser. Zum Schutz bringen manche Autobesitzer ein Gitter unter dem Motorraum an. Das soll sie davon abhalten, in den Motorraum zu gelangen.

Welcher Marder zerbeißt Kabel?

Der „Automarder“ ist in den meisten Fällen ein Steinmarder.

Marder im Garten

Marder sind auch im Garten keine gern gesehenen Gäste. Sie erbeuten Singvögel und deren Eier. Außerdem hinterlassen sie Aas und Kot. Um sie zu vertreiben, kann man Ultraschallgeräte im Garten aufstellen. Sie erzeugen einen Ton, der für Menschen kaum hörbar ist, aber für das Tier sehr unangenehm.

Halten Marder Winterschlaf?

Nein, sie halten keinen Winterschlaf. In unserem Video erfährst du, welche Tiere Winterschlaf halten.

Baummarder Baummarder - Foto: Imunoz/stock.adobe.com

Ernährung

Marder ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Wühlmäusen, Ratten, Spitzmäusen und Eichhörnchen. Außerdem erbeuten sie kleine Vögel und deren Eier. Sie fressen aber auch Reptilien, Frösche, Schnecken, Insekten und Beeren.

Fortpflanzung

Marder paaren sich im Sommer. Doch das befruchtete Ei wird sozusagen „aufbewahrt“ und entwickelt sich erst im Frühjahr. Die eigentliche Tragzeit beginnt im März oder April und dauert einen Monat. Sie bringen 3-5 Junge zur Welt. Bei ihrer Geburt sind die Babys blind und taub. Nach 35-40 Tagen öffnen sie die Augen und nach 12-14 Wochen können sie sich alleine ernähren.

Fun Facts

Name

Der Marder heißt auf Englisch Marten. Das ist gleichzeitig auch ein beliebter Vorname (geht aber eigentlich auf den Kriegsgott Mars zurück).

Waschbär

Oft wird gefragt, ob der Waschbär ein Marder ist. Der Waschbär ist zwar mit ihm verwandt, allerdings ist er ein Kleinbär.

Marderhund

Auch der Marderhund ist kein Marder. Er sieht dem Waschbären sehr ähnlich, gehört aber zu den Füchsen.

Baummarder

Baummarder können ihre Füße um 180 Grad drehen. Das hilft ihnen beim Klettern.

Der Marder ist verwandt mit:

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