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Termite

Termite Termite - Foto: Witsawat.S/Shutterstock

Steckbrief Termite

Größe 2 mm bis 15 cm
Geschwindigkeit 2-10 mm pro Sekunde
Gewicht 1 mg bis 12 g
Lebensdauer 12-24 Monate (Arbeiter, Soldaten), 25-50 Jahre (Königin)
Nahrung Holz
Feinde Vögel, Säugetiere
Verbreitung Weltweit, außer Antarktis, Arktis, Gebirge, Wüsten
Lebensraum Regenwälder, Savannen
Ordnung Schaben
Familie Termiten
Wissenschaftl. Name Notamacropus
Merkmale Kleines Insekt, das in kurzer Zeit viel Holz essen kann

Merkmale und Besonderheiten

Termiten sind Insekten, die große Kolonien bilden. Sie sind vor allem dafür bekannt, Holz zu essen. Sie werden oft als „weiße Ameisen“ bezeichnet, sind aber nicht näher mit Ameisen verwandt, sondern mit Kakerlaken. Es gibt jedoch nicht nur weiße, sondern auch schwarze Termiten, die leicht mit Ameisen verwechselt werden können.

Name

Der Name „Termite“ stammt vom lateinischen Wort „termes“ ab und bezeichnet einen Holzwurm.

Arten

Es gibt mehr als 2.600-3.000 Arten von Termiten.

Entwicklung

Termiten gibt es schon seit 100-130 Millionen von Jahren auf der Erde. Sie stammen von holzfressenden Kakerlaken ab. Ihre nächsten Verwandten sind die Holzschaben.

Termitenhügel Termitenhügel - Foto: serge/stock.adobe.com

Rekorde

Der älteste Termitenhügel

Am Buffels River in Namaqualand in Südafrika findet man einen ganz besonderen Termitenhügel. Er ist über 34.000 Jahre alt und wird auch heute noch von Termiten bewohnt.

Der höchste Termitenhügel

Von allen Tieren bauen Termiten die höchsten „Gebäude“. Sie erschaffen Hügel, die im Vergleich zu ihrer Körpergröße vier Mal so groß sind wie das größte Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai (829,8 m hoch). Im Norden Australiens leben sogenannte „Kathedralen-Termiten“. Sie heißen so, weil sie besonders hohe Hügel mit vielen Türmen und Spitzen bauen. Ihre Hügel können 8 m hoch werden. Im Jahr 1968 wurde in Somalia ein Termitenhügel entdeckt, der sogar noch höher war als der in Afrika: 8.7 m hoch.

Die größte unterirdische Stadt

200 Millionen Termitenhügel

Im Nordosten Brasiliens gibt es eine riesige Termitenstadt, größer als Großbritannien (!). Sie besteht aus über 200 Millionen Termitenhügeln, die 2-4 m hoch sind und einen Durchmesser von 9 m haben. Würde man alle Hügel aufeinanderhäufen, wären sie so groß wie 4,000 große Pyramiden von Gizeh

Die Stadt ist sogar Vom All aus sichtbar

Die Termitenstadt ist sogar vom All aus zu sehen, denn die Hügel stehen in gleichmäßigen Abständen voneinander entfernt und ergeben dadurch von oben ein auffälliges Muster.

Riesiges Netzwerk aus Tunneln

Das faszinierende an der Termitenstadt ist, dass in den Hügeln gar keine Nester sind. Sie bestehen einfach nur aus Erde, die nach oben befördert wurde – wie Maulwurfshügel. Das Leben spielt sich also nicht in den Hügeln, sondern unter der Erde ab. Dort befindet sich riesiges Netzwerk aus Tunneln.

Das Insekt, das am längsten lebt

Von allen Insekten haben Termitenköniginnen die längste Lebenserwartung. Sie können 25-50 Jahre alt werden.

Das Insekt, das die meisten Eier legt

Von allen Insekten legen Termiten die meisten Eier. Königinnen der Art Macrotermes können an einem einzigen Tag 30.000 Eier legen. In einem Jahr sind das über 10 Millionen Eier.

Termiten Termiten - Foto: Witsawat.S/Shutterstock

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitung

Termiten leben fast überall auf der Welt, wo es Holz gibt und es angenehm warm und feucht ist. In Afrika leben etwa 1.000 Arten, in Südamerika 400, in Nordamerika 50, in Australien 360, in Asien 435 und in Europa 10 – zum Beispiel in Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und Portugal. In Deutschland gibt es keine Termiten.

Lebensraum

Termiten leben in Regenwäldern, aber auch in Savannen. Nur 10-20 % bauen Termitenhügel. Die meisten leben unter der Erde, in Totholz oder in Bäumen.

Lebensweise

Termiten sind tag- und nachtaktiv. Die meiste Zeit verbringen sie damit, Tunnel auszubessern, nach Nahrung zu suchen und ihr Nest zu verteidigen.

Termite Körperbau und Aussehen Termite Körperbau und Aussehen - Foto: smuay/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Die größte Termite ist die Riesentermite Macrotermes bellicosus in Afrika. Sie wird 15 cm lang und 3,5 cm breit. Die kleinste ist die Griblattotermes srilankenis aus Sri Lanka. Sie wird nur 2-3 mm lang. Wie bei den Bienen und Hummeln sind auch bei den Termiten die Königinnen deutlich größer. Weil sie sehr viele Eier legt, hat sie einen sehr langen, breiten Körper. Je nach Art beträgt das Gewicht bei Arbeitern und Soldaten 1-25 mg und bei Königinnen 5 mg bis 12 g.

Beine

Wie alle Insekten haben auch Termiten sechs Beine.

Kopf

Der Kopf der Termiten ist im Vergleich zum Körper sehr groß.

Farbe

Termiten sind weiß, hellgelb, gelbbraun oder hellbraun. Nur die geflügelten sind braun bis schwarz.

Flügel

Können Termiten fliegen? Ja! In jeder Kolonie gibt es geflügelte Termiten. Es handelt sich um fortpflanzungsfähige Tiere. Wenn eine Kolonie zu groß wird, schwärmen sie aus, um an einem anderen Ort eine neue zu bilden.

Termiten haben einen Fensterrahmen zerfressen Termiten haben einen Fensterrahmen zerfressen - Foto: Attapon Thana/Shutterstock

Ernährung

Die meisten Termiten sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Holz. Einige Arten essen auch Humus (Erde) und Pilze. Manche Arten mögen auch Zucker, Leder, Plastik, Teppiche und sogar Elektrokabel.

Verhalten

Termiten schlafen nie

Termiten immer wach. Sie essen, graben, bauen und verteidigen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.

Licht zieht Termiten an

Wie viele Insekten werden auch Termiten von Licht angezogen. Eigentlich nutzen sie das Licht des Mondes und der Sterne, um ihren Weg zu finden. Sie verwechseln es jedoch mit dem Licht von Straßenlampen und anderen künstlichen Beleuchtungen, verlieren die Orientierung und fliegen darauf zu.

Lebenszyklus der Termiten Lebenszyklus der Termiten - Foto: sarunrod/Shutterstock

Kolonie

Termiten sind sogenannte staatenbildende Tiere – wie Ameisen und Honigbienen. Sie sind sehr sozial und bilden große Kolonien, die gut organisiert sind.

Kastensystem

In einer Kolonie gibt es drei unterschiedliche Gruppen von Tieren: Arbeiter, Soldaten und fortpflanzungsfähige Tiere. Diese Einteilung nennt man auch Kastensystem. Jede Kaste hat eigene Aufgaben. Die Arbeiter bauen, die Soldaten verteidigen und die fortpflanzungsfähigen Tiere sorgen für Nachwuchs. Eine Kolonie besteht aus 90-95 % Arbeitern und 1-3 % Soldaten. Von den fortpflanzungsfähigen Tieren, also der Königin und dem König, gibt es nur sehr wenige.

Größe der Kolonie

Wie viele Termiten in einem Bau leben, hängt meistens vom Alter der Kolonie ab. Eine Kolonie, die 1-3 Jahre alt ist, umfasst einige hundert bis tausend Tiere. In einer großen Kolonie leben 2-10 Millionen Tiere. Solche Kolonien sind 10 Jahre und älter.

Kommunikation

Termiten verständigen sich untereinander, indem sie Gerüche verströmen. Bei Gefahr setzen sie auch Klopfzeichen ein, die die anderen über ihren Tastsinn wahrnehmen.

Termiten zerfressen einen Baumstamm Termiten zerfressen einen Baumstamm - Foto: เลิศลักษณ์ ทิพชัย/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Sinne

Termiten verlassen sich hauptsächlich auf ihren ausgezeichneten Geruchssinn und Tastsinn. Ihr Sehsinn ist nicht gut entwickelt. Die Arbeiter und Soldaten sind sogar blind. Nur die fortpflanzungsfähigen Tiere, die ausschwärmen, haben Augen und können sehen.

Termitenhügel mit Klimaanlage

Termiten sind clevere Architekten. Sie errichten lange, dünne Schlote auf ihren Hügeln, um für frische Luft im Inneren zu sorgen. Die Sonne erwärmt die Luft in den Schloten und durch eine Sogwirkung bewegen sich warme und kalte Luftschichten im Nest. Auf diese Weise bleibt es an wichtigen Orten im Bau immer schön kühl und es herrscht jederzeit eine gute Belüftung.

Lebenserwartung

Termitenköniginnen sind die langlebigsten Insekten der Welt. Sie können 25-50 Jahre alt werden. Die Arbeiter und Soldaten werden nur 12-24 Monate alt.

Termitenkönigin Termitenkönigin - Foto: Christian Edelmann/Shutterstock

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Termiten haben viele Feinde. Sie sind ein leckerer Snack für Vögel, Fledermäuse, Bären, Schimpansen und Füchse. In Afrika ist ihr größter natürlicher Feind der Erdwolf - eine Hyäne, die sich fast ausschließlich von Termiten ernährt. Es heißt, dass er pro Nacht 250.000-300.000 Termiten erbeutet.

Der Mensch

Termiten verlieren immer mehr Lebensraum, weil immer mehr Wälder abgeholzt werden und zu trockenen Gebieten werden, in denen sie nicht überleben können. Außerdem sterben sie durch den Einsatz von Pestiziden.

Gefährdungsstatus

Termiten sind nicht bedroht. Weltweit wird ihre Anzahl auf etwa eine Billiarde geschätzt. Das sind 1.000 Milliarden Tiere.

Termitenkolonie Termitenkolonie - Foto: showcake/Shutterstock

Sind Termiten gefährlich?

Termiten sind nicht angriffslustig und ihre Mundwerkzeuge zu klein, um unsere Haut zu durchdringen. Sie übertragen keine Krankheiten und sind für uns Menschen daher nicht gefährlich. Für Holzhäuser jedoch schon, denn sie essen Holz und können dadurch Gebäude zum Einstürzen bringen.

Sind Termiten Schädlinge?

Termiten richten in den USA jährlich einen Schaden von 3-4 Milliarden Euro an, weil sie Häuser aus Holz zerfressen. Sie machen sie unbewohnbar oder bringen sie sogar zum Einsturz. Bauholz essen aber interessanterweise nur 150-250 Arten von 2.600-3.000 Arten. Die anderen ernähren sich von abgestorbenen Bäumen.

Wie wird man Termiten los?

In den USA bestehen viele Häuser aus Holz - was natürlich Termiten anlockt, denn das ist ihre Leibspeise. Für gewöhnlich wird Holz in den USA daher mit speziellen Mitteln behandelt, die die Termiten nicht mögen. Wer die Tiere dennoch im Haus hat, sollte in jedem Fall einen Fachmann holen.

Bedeutung für das Ökosystem

Termiten ernähren sich von totem Holz. Alles, was sie davon nicht verdauen können, scheiden sie in ihrem Nest wieder aus. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass sich das Holz nicht an der Luft zersetzt und das CO2, das im Holz gespeichert ist, nicht in die Luft entweichen kann. Sie helfen also, dass CO2 gebunden anstatt freigesetzt wird.

Termitenkönigin Termitenkönigin - Foto: wonderisland/Shutterstock

Fortpflanzung

Im Sommer schwärmen die fortpflanzungsfähigen Tiere aus, um sich zu paaren und eine neue Kolonie zu gründen. Je nach Art kann eine Königin einige hundert bis tausende von Eiern pro Tag legen. Aus ihnen schlüpfen Larven, die sich dann in Arbeiter oder Soldaten verwandeln. Im Gegensatz zu den Bienen können bei Termiten die Arbeiter weiblich und männlich sein. Ebenso die Soldaten. Nach fünf Jahren entstehen die ersten fortpflanzungsfähigen Tiere, die dann ihrerseits ausschwärmen und eine neue Kolonie gründen.

Fun Facts

Vor 5-23 Millionen Jahren gab es eine Riesentermite Gyatermes Styriensis mit einer Flügelspannweite von 76 mm und einer Körperlänge von etwa 25 cm.

Die Termite ist verwandt mit:

  • Gemeine Küchenschabe
  • Amerikanische Großschabe
  • Australische Schabe

Weitere Tiere im Lebensraum:


Quellen:


Alle Schaben und Termiten im Überblick


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