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Gorilla

Steckbrief Gorilla

Größe 125-175 cm
Geschwindigkeit Bis 40 km/h
Gewicht 70-230 kg
Lebensdauer 35-40 Jahre
Nahrung Pflanzen, Wurzeln, Sprossen, Knollen
Feinde Leoparden, Krokodile
Verbreitung Afrika
Lebensraum Regenwald, Bergwald, Sumpf
Ordnung Primaten
Familie Menschenaffen
Wissenschaftl. Name Gorilla
Merkmale Menschenaffe mit hoher Stirn und langen Armen

Merkmale und Besonderheiten

Gorillas sind die größten Affen der Welt. Sie ernähren sich ausschließlich von Pflanzen und sind dafür bekannt, mit den Fäusten auf der Brust zu trommeln. Sie werden oft als angriffslustig dargestellt, sind aber sehr friedliche Tiere.

Gorilla Foto: Jurgen Vogt/Shutterstock

Arten

Gorillas gehören zu den Menschenaffen. Es gibt zwei Arten: den westlichen und den östlichen Gorilla. Beide haben Unterarten:


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  • Westlicher Gorilla - Unterarten: Westlicher Flachlandgorilla, Cross-River-Gorilla
  • Östlicher Gorilla - Unterarten: Östlicher Flachlandgorilla, Berggorilla

Verbreitung und Lebensraum

Gorillas leben in Afrika. Sie sind vor allem in Kamerun, im Kongo, in Äquatorial-Guinea, Nigeria, Gabun, Uganda und Ruanda verbreitet. Als Lebensraum bevorzugen sie Wälder, Bergwälder und Sümpfe.

Lebensweise

Gorillas sind tagaktiv und verbringen die meiste Zeit damit, Nahrung zu suchen, zu fressen, sich auszuruhen, einen Partner zu finden und sich um den Nachwuchs zu kümmern. Sie leben in kleinen Gruppen. Je nach Art bilden sie Gemeinschaften von 4 bis hin zu 40 Tieren. Sie verständigen sich innerhalb der Gruppe über Laute, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen. Der Anführer einer Gruppe ist immer ein Silberrücken und das älteste Tier in der Gruppe.

Gorilla Foto: Kiki Dohmeier/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Gorillas sind große, schwere Primaten. Wenn sie aufrecht stehen, sind sie 125-175 cm groß. Die weiblichen Tiere sind etwas kleiner und leichter. Sie werden 125-150 cm groß und wiegen 70-110 kg. Die männlichen Tiere haben eine Größe von 140-175 cm und ein Gewicht von 130-230 kg. Der größte Gorilla war 195 cm groß und seine Arme hatten eine Spannweite von 270 cm. Der schwerste Gorilla wurde 267 kg schwer. In Gefangenschaft können die Tiere noch schwerer werden – weil sie durch Bewegungsmangel und Stress oft Übergewicht haben.


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Arme und Beine

Gorillas haben sehr lange Arme. Sie können 200-275 cm lang werden und sind deutlich länger als ihre Beine. An ihren Armen haben sie sehr breite Hände mit sehr großen Daumen. Auch die Füße sind sehr breit und kräftig.

Fell

Gorillas haben ein dunkles Fell. Je nach Art kann es dunkelgrau, dunkelbraun oder schwarz sein. Wenn männliche Gorillas alt werden, wird das Fell an ihrem Rücken grau. Ein solches Tier nennt man auch „Silberrücken“. Es gibt auch weiße Gorillas. Es handelt sich um Albinos. Diese Tiere sind aber sehr selten. Sie leiden unter Lichtempfindlichkeit, verminderter Sehschärfe, sind oft taub und haben in freier Wildbahn geringere Chancen zu überleben.

Haut

An ihren Ohren, Handflächen und Fußsohlen haben Gorillas keine Haare. Dort ist ihre dunkle, ledrige Haut zu sehen. Bei älteren Männchen ist manchmal auch die Brust unbehaart.

Kopf

• Stirn

Gorillas haben eine sehr große und stark gewölbte Stirn.

• Augen

Gorillas haben sehr kleine Augen. Über ihnen befinden sich dicke, auffällige Augenbrauenwülste. Dadurch sehen sie immer etwas grimmig aus.

• Ohren

Von allen Lebewesen haben Gorillas das größte Trommelfell – und das obwohl sie so kleine Ohren haben. Das Trommelfell misst gerade einmal 97 mm². Bei uns Menschen hat es eine Größe von 62 mm².

• Nase

Gorillas haben eine breite, aber sehr flache Nase mit großen Nasenlöchern. Biologen identifizieren Gorillas immer anhand der Nasen. Keine zwei Nasen sind gleich!

Gorilla Foto: paula french/Shutterstock

Ernährung

Pflanzen

Gorillas sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Pflanzen, Wurzeln, Sprossen und Knollen. Sie brauchen täglich 18-30 kg Futter. Ab und zu essen sie auch Früchte, manchmal auch kleine Insekten wie Termiten.

Kot

Gorillas fressen häufig ihren eigenen Kot. Der Grund ist: Sie können ihre pflanzliche Nahrung nicht gut verdauen. Die meisten Nährstoffe wandern unverarbeitet durch den Darm und nach draußen. Wenn sie ihren Kot essen, können sie die Nährstoffe aufnehmen, die ihnen vorher entgangen sind. Für uns Menschen klingt das eklig, aber für sie ist das eine sehr intelligente Strategie.

Wasser

Gorillas trinken kein Wasser, denn die Pflanzen liefern genügend Flüssigkeit.

Gorilla Foto: COULANGES/Shutterstock

Wesen

Sind Gorillas gefährlich?

Die meisten denken, dass Gorillas aggressiv sind und Menschen angreifen und töten. Ein ausgewachsenes Männchen, das schnaubt und auf die Brust trommelt, kann tatsächlich furchteinflößend wirken. Auch Filme wie „King Kong“ haben die Angst vor den Tieren verstärkt. Sie sind jedoch sehr friedlich. Deshalb werden sie auch als „Sanfte Riesen“ bezeichnet. Von allen Menschenaffen gelten sie als besonders zurückhaltende, ruhige und soziale Tierart.

Wieso kämpfen Gorillas?

Gorillas kämpfen um einen höheren Rang in der Gruppe oder, um sich gegen Eindringlinge zu verteidigen. Meistens reichen Drohgebärden aus, um Artgenossen einzuschüchtern. Es kommt nur sehr selten zu echten Kämpfen.

Wie kämpfen Gorillas?

Wenn Gorillas kämpfen, setzen sie ihre Zähne, Hände und Füße ein.

Greifen Gorillas Menschen an?

Auch wenn Gorillas sehr friedliebend sind: Wenn man sie in die Ecke drängt oder bedroht, können sie sehr gefährlich werden. Sie verteidigen sich mit aller Kraft. Vor allem ältere Männchen können sehr gefährlich werden. In den meisten Fällen bleibt es aber bei furchterregenden Schreien und Scheinangriffen.

Gorilla Foto: sjors evers/Shutterstock

Verhalten

Verständigung mit Artgenossen

Um mit ihren Artgenossen zu kommunizieren, benutzen Gorillas Laute, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen.

Wieso trommeln Gorillas auf die Brust?

Gorillas sind dafür berühmt, auf ihrer Brust zu trommeln. Das Geräusch ist knapp einen Kilometer weit zu hören. Früher dachte man, nur die Männchen würden trommeln – um anderen zu zeigen, wer der „coolste“ ist. Heute weiß man: Auch die weiblichen Tiere trommeln. Gorillas trommeln, um sich zu begrüßen, oder um Artgenossen mitzuteilen, wo sie sich befinden.

Klettern

Gorillas können sehr gut klettern. Obwohl sie so groß und schwer sind, erklimmen sie Bäume in einer Höhe von bis zu 40 m! Sie schwingen sich aber nicht wie Schimpansen von Ast zu Ast. Sie klemmen sich lieber zwischen Astgabeln. Berggorillas klettern am wenigsten.

Schwimmen

Gorillas können nicht schwimmen.

Nestbau

Unter den Säugetieren sind Gorillas die größten Lebewesen, die Nester bauen. Jedoch tun sie das nicht für den Nachwuchs - denn der wird meistens Huckepack genommen. Sie bauen Nester, um sich selbst ein hübsches, gemütliches Plätzchen zum Schlafen und Ausruhen zu schaffen. Ein Nest besteht aus Blättern, wird jeden Tag neu gemacht und hat für gewöhnlich etwa einen Meter Durchmesser.

Gorilla Foto: Dennis van de Water/Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Intelligenz

Werkzeuggebrauch

Gorillas gehören zu den wenigen Tieren, die Werkzeug benutzen. Zum Beispiel benutzen sie dünne Äste wie ein Metermaß. Sie stecken sie in ein Gewässer und prüfen auf diese Weise, wie tief es ist. Das ist clever, denn schließlich können sie nicht schwimmen. Außerdem wurden die Tiere dabei beobachtet, breite Äste über sumpfigen Boden zu legen. Das ist ganz schön schlau, denn so gelangen sie sicher auf die andere Seite, ohne einzusinken. Wir haben einen Artikel über Werkzeuggebrauch und Intelligenz im Tierreich!

Fortbewegung

Gorillas bewegen sich im Knöchelgang fort. Das heißt, dass sie die Hände beim Laufen zu einer Art Faust ballen. Auf den Boden setzen nur der zweite und dritte Knöchel ihrer Finger auf. Schimpansen gehen übrigens ebenfalls im Knöchelgang.

Kraft

Ihre Beißkraft ist zweimal stärker als die eines Löwen.

Gorilla Foto: FCG/Shutterstock

Lebenserwartung

Gorillas werden in der Wildnis 35-40 Jahre alt, in Gefangenschaft bis 50 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Erwachsene Gorillas haben kaum Feinde. Nur Leoparden können den kleinen, schutzbedürftigen Babys zum Verhängnis werden.

Menschen

Gorillas sind eine „vom Aussterben bedrohte Tierart“. Der Grund dafür ist der Mensch. Die Tiere werden von Wilderern getötet oder gejagt, um sie zu essen (sogenanntes „Buschfleisch“). Außerdem wird ihr Lebensraum zerstört, weil immer mehr Wälder gerodet werden. Auf den freien Flächen entstehen Plantagen für Kakao, Palmöl und Kautschuk sowie Weideland für Nutztiere.

Anzahl der Tiere

Es wird geschätzt, dass es insgesamt nur noch 365.000 Tiere gibt: vom Westlichen Flachlandgorilla 360.000, vom Cross-River-Gorilla 250-300, vom Östlichen Flachlandgorilla 3.800 und vom Berggorilla 1.000. Diese Zahlen sind aber sehr ungenau. Warum? Es ist sehr schwer die Tiere zu zählen, weil sie sich im Dschungel verstecken. Außerdem gibt es immer wieder Spannungen zwischen den Menschen, die in der Nähe leben. Die Situation ist oft zu gefährlich für Biologen.

Bedeutung für das Ökosystem

Gorillas sind sehr wichtig für das Gleichgewicht in der Natur. Sie scheinen nicht viel mehr zu machen, als den ganzen Tag zu essen, aber genau das ist es, wodurch sie der Natur helfen. Sie verschlucken beim Essen die Samen von Bäumen. Über den Kot verteilen die Tiere diese Samen und sorgen dafür, dass neue Bäume wachsen. Außerdem machen die Tiere junge Äste kaputt, so dass mehr Licht auf den dunklen Boden des Dschungels fällt. So können andere Pflanzen gesund und kräftig heranwachsen.

Gorilla Foto: Claire E Carter/Shutterstock

Fortpflanzung

Paarung

Bei den Gorillas hat nur das Männchen das Recht, sich mit den Weibchen der Gruppe zu paaren. Wenn ein Weibchen bereit ist, zeigt sie ihm das, indem sie sich nähert und Blickkontakt sucht.

Tragzeit

Gorillas haben die längste Tragzeit aller Primaten. Sie dauert 8-9 Monate.

Babys

Gorillababys kommen mit einem Gewicht von 2 kg auf die Welt. Sie werden für 3-4 Jahre gesäugt. Mit 6-10 Jahren sind sie ausgewachsen. Sie pflanzen sich aber erst mit 9-15 Jahren fort.

Entwicklung und Entdeckung

Gorillas wurden vermutlich schon 440 v. Chr. entdeckt. Sie wurden aber erstmals 1847 von einem Naturforscher wissenschaftlich beschrieben. Die Lebensweise der Gorillas wurde erst mit Dian Fossey bekannt. Sie war Zoologin und Verhaltensforscherin. Im Jahr 1967 begann sie, bei den Tieren zu leben und wurde von ihnen angenommen. Es folgte eine jahrzehntelange Forschung. Sie schrieb ein Buch, damit die Menschen lernen, keine Angst vor den Tieren zu haben. Ihr berühmter Roman heißt „Gorillas im Nebel“.

Fun Facts

Woher kommt der Name?

„Gorilla“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Stamm der haarigen Frauen“.

Welche Affen leben in Afrika?

Außer den Gorillas leben Schimpansen, Mandrille und Paviane auf dem afrikanischen Kontinent. Die Lemuren haben ihren „Wohnsitz“ auf der Insel Madagaskar vor der Südostküste Afrikas.

Berühmteste Gorillas

Koko

Der berühmteste Gorilla der Welt war ein Weibchen namens Koko. Sie beherrschte die menschliche Gebärdensprache und besaß sogar Haustiere.

Schneeflocke

Ein sehr bekannter Gorilla war auch Schneeflocke. Er wurde so genannt, weil er ein Albino war. Sein Fell war weiß und die Haut rosa. Er lebte in einem Zoo in Barcelona und starb mit 40 – was etwa 80 Menschenjahren entspricht.

Der Gorilla ist verwandt mit:
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Video Gorilla


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