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Intelligenz im Tierreich

Was ist Intelligenz? Sind Tiere so intelligent wie wir Menschen?

Wir Menschen fragen uns schon seit Jahrhunderten, ob Tiere intelligent sind. Sind sie sich ihrer Selbst bewusst, können sie Probleme lösen, ja vielleicht sogar Dinge erfinden wie wir Menschen? Da Tiere nicht sprechen können, ist es schwierig, das herauszufinden. Aber fangen wir von vorne an!

Foto: Lobke Peers/Shutterstock

Wortherkunft

Das Wort Intelligenz stammt vom lateinischen Wort „intelligens“ ab und heißt „einsichtig“ „verständig“.

Definition von Intelligenz

Das Überraschende ist: Es gibt bislang keine allgemeingültige Definition von Intelligenz. Sie ist vielmehr ein Zusammenspiel von Fähigkeiten, etwas wahrzunehmen und im Gehirn zu verarbeiten. Man nennt sie auch kognitive Fähigkeiten (wir erklären dir den Begriff am Ende des Artikels genauer).

Affe betrachtet sich im Spiegel Affe betrachtet sich im Spiegel - Foto: peters99/Shutterstock

Bedeutet ein großes Gehirn hohe Intelligenz?

Ganz so einfach ist es nicht. In diesem Fall wären Elefanten und Wale mit ihren riesigen Gehirnen um ein Vielfaches schlauer als wir Menschen. Auch das Größenverhältnis von Gehirn zu Körper ist für die Intelligenz nicht ausschlaggebend. Das Gehirn der Spitzmaus macht 10 % der Körpermasse aus, bei uns Menschen sind es nur 2 %. Trotzdem ist sie nicht schlauer als wir Menschen.

Voraussetzungen für Intelligenz

Derzeit glauben die Forscher, dass die Intelligenz von folgendem abhängt:

Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen in Kombination mit
Speicherkapazität der Nervennetze

Denk mal an deinen Computer: Wenn er super viele Bilder und Musiksongs speichern kann, aber aus irgendeinem Grund zehn Minuten braucht, um ein Programm zu öffnen – wie nützlich ist er dann? Andersherum gilt: Wenn dein Computer super schnell Programme öffnet, aber nur fünf Bilder speichern kann, ist das genauso wenig hilfreich. Ein Mix aus beidem ist also wichtig.

Orang-Utan Foto: gudkovandrey/Shutterstock

Was gilt bei Tieren als intelligent?

Als besonders schlau gelten Tiere, die Probleme und Rätsel lösen können, aus Pflanzen Medizin und Salben herstellen, Humor haben und Streiche spielen. Es gibt auch Tiere, die über die Zukunft nachdenken oder um Artgenossen trauern. Das bedeutet, sie haben ein Verständnis für Zeit und die Endlichkeit ihres Lebens. Auch das erfordert ganz schön Köpfchen.

Wie findet man heraus, ob Tiere intelligent sind?

Die Frage, ob Tiere intelligent sind, beschäftigen die Biologen und Forscher schon seit vielen Jahren. Um das herauszufinden, stellen sie die Tiere vor Denkaufgaben, bieten ihnen Werkzeuge an oder beobachten ihre Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. 

• Denkaufgaben

Zur Intelligenz gehört auch die Fähigkeit, Denkaufgaben zu lösen. Bei einer Denkaufgabe wird etwas im Kopf „durchgespielt“, bevor es in die Tat umgesetzt wird. Das ist wie beim Schach spielen, wenn ein Spieler überlegt, welchen Zug er als nächstes macht.

• Werkzeuge

Auch das Benutzen und Herstellen von Werkzeugen gehört zu den Fähigkeiten, die Intelligenz erfordern. Wer Gegenstände als Hilfsmittel verwendet, muss den Zusammenhang zwischen dem eigenen Körper, dem Gegenstand und der Situation verstehen und die richtige Kombination anwenden können.

• Verhalten

Bestimmte Verhaltensweisen werden ebenfalls als intelligent bezeichnet. Wenn ein Tier zum Beispiel Zum Beispiel, wenn ein Tier ein anderes täuscht, um ihm das Futter wegzunehmen. Nur, wer sich in sein Gegenüber hineinversetzt und dessen Verhalten analysieren und beurteilen kann, ist in der Lage, jemanden zu täuschen. Menschenaffen, Raben und Delfine sind zu solchen Meisterleistungen fähig.

Delfine Foto: Andrea Izotti/Shutterstock

Die intelligentesten Tiere

Als intelligenteste Tiere gelten vor allem Primaten wie Schimpansen und Orang-Utans. Mit jeder neuen wissenschaftlichen Studie stellen Forscher aber fest, dass auch andere Arten außerordentlich klug sind. Zum Beispiel Delfine, Elefanten, Raben, Krähen, Papageien und Tauben. Auch Schweine, Kühe, Hühner und Schafe sind außerordentlich intelligent.

Hier ist eine Liste von Tieren, die nach Intelligenz geordnet ist. Du wirst im Internet vielleicht andere Tabellen finden. Der Grund ist einfach: Ein offizielles Ranking existiert es nicht. Und es kann auch gar keines geben. Schließlich unterscheiden sich Tiere sehr stark voneinander. Deshalb gibt es keinen Test, der für alle gleichermaßen funktioniert. Deshalb können auch keine Punktzahlen errechnet werden, mit deren Hilfe man eine Rangordnung festlegen kann. Diese Tiere scheinen jedoch für eine große Mehrheit an Wissenschaftlern die klügsten zu sein:

Top 10

  • 1. Orangutan
  • 2. Delfin
  • 3. Schimpanse
  • 4. Elefant
  • 5. Graupapagei
  • 6. Tintenfisch
  • 7. Schwein
  • 8. Rabe
  • 9. Taube
  • 10. Ratte

Intelligente Tiere essen?

Uns Menschen fällt es deutlich schwerer, ein Tier zu essen, von dem wir wissen, dass es intelligent ist. Aber: Was ist ausschlaggebend dafür, ob Tiere auf dem Teller landen (sollten) oder nicht? Wie klug sie sind ... oder, ob sie empfindsam sind, eine eigene Persönlichkeit haben, tiefe Freundschaften knüpfen und um Artgenossen trauern? Menschen sind auch nicht alle gleich intelligent. Was denkst du darüber?

Spiegeltest

Der Spiegeltest ist unter Biologen und Verhaltensforschern ein beliebter Test. Mit seiner Hilfe versuchen sie herauszufinden, ob sich ein Lebewesen im Spiegel erkennt – oder im Spiegel nur einen Artgenossen sieht. Um sich selbst zu erkennen, braucht es die entsprechende Selbstwahrnehmung. Und diese ist ebenfalls mit der Intelligenz verknüpft. Jahrzehntelang gingen Forscher davon aus, dass sich nur Schimpansen im Spiegel erkennen. Heute weiß man, dass es mehr Tiere können, als gedacht:

Tiere, die den Spiegeltest bestehen

  • Schimpansen
  • Bonobos
  • Orang-Utans
  • Gorillas
  • Delfine
  • Orcas
  • Elstern
  • Tauben
  • Kea
  • Raben
  • Krähen
  • Putzerlippfische

Bei den folgenden Tieren ist man sich noch nicht ganz sicher, weil der Test möglicherweise nicht der Richtige für sie ist – zum Beispiel, weil sie grundsätzlich Augenkontakt vermeiden oder nicht der Sehsinn zur Selbstwahrnehmung verwendet wird: Gorillas, Asiatische Elefanten, Tauben, Tokeh-Geckos, Hühner, Adelie-Pinguine und Wölfe.

Fachbegriffe

Wir erklären dir einige wichtige Begriffe, die oft in Zusammenhang mit Intelligenz benutzt werden:

Kognition

• Wortherkunft

Kognition (auf Latein „cognitio“) bedeutet so viel wie „Erkennen“ und „Kenntnis“. Im Duden wird Kognition so umschrieben: „Gesamtheit aller Prozesse (= Abläufe), die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen“.

• Beispiele für kognitive Fähigkeiten

Wenn du für die Schule lernst, nimmst du ganz bewusst Infos wahr, beispielsweise, weil du in einem Schulbuch liest und dort etwas über Mathe oder Geographie erfährst. Jeder Mensch nimmt unterschiedlich viel wahr. Das hängt auch davon ab, wie aufmerksam und konzentriert man ist. Auch das Gedächtnis zählt zu den kognitiven Fähigkeiten. Manche haben zum Beispiel ein unglaubliches Gedächtnis, andere haben Probleme, sich etwas zu merken.

Metakognition

Meta stammt aus dem Griechischen bedeutet so viel wie „zugleich mit“, „zusammen mit“. Metakognition ist eine Erweiterung des Begriffs Kognition und steht für das Nachdenken über die eigenen Wahrnehmungen und Erkenntnisse. Zum Beispiel, wenn du am Ende einer Unterrichtsstunde über das Gelernte nachdenkst und dich fragst, ob du alles verstanden hast.

Foto: DanVostock/Shutterstock

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