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Kapuzineraffe

Steckbrief Kapuzineraffe

Größe 30-56 cm
Geschwindigkeit Bis 54 km/h
Gewicht 2-4 kg
Lebensdauer 15-25 Jahre
Nahrung Früchte, Blätter, Reptilien, Insekten, Nagetiere, Vögel
Feinde Schlangen, Greifvögel, Jaguare, Pumas, Kojoten
Verbreitung Zentral- und Südamerika
Lebensraum Regenwald, Trockenwald
Ordnung Primaten
Familie Kapuzinerartige
Wissenschaftl. Name Cebinae
Merkmale Mittelgroßer, intelligenter Primat mit Greifschwanz

Merkmale und Besonderheiten

Kapuzineraffen sind mittelgroße Primaten mit einem langen Greifschwanz. Sie sind sehr sozial und außerordentlich intelligent. Von allen Primaten haben sie im Vergleich zur Körpergröße das größte Gehirn. Am bekanntesten ist der südamerikanische Panama-Kapuzineraffe. Er ist schwarz und hat ein weißes Gesicht.

Panama-Kapuzineraffe Panama-Kapuzineraffe - Foto: Louis-Michel DESERT/stock.adobe.com

Name

Kapuzineraffen verdanken ihren Namen den franziskanischen Bettelmönchen. Einige Arten tragen auf dem Kopf eine „Haube“, die an die Kutten der Mönche erinnert.


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Arten

Es gibt über 20 Arten von Kapuzineraffen. Einige haben einen Haarschopf, der nach oben absteht. Kapuzineraffen sind eng verwandt mit dem Totenkopfäffchen.

Haubenkapuzineraffe Haubenkapuzineraffe - Foto: Murilo/stock.adobe.com

Verbreitung und Lebensraum

Kapuzineraffen leben in Zentral- und Südamerika, vor allem in Honduras, Costa Rica, Panama, Nicaragua, Kolumbien und Ecuador. Sie bevorzugen immergrüne, tropische Wälder sowie Trockenwälder als Lebensraum.

Lebensweise

Kapuzineraffen sind tagaktiv. Sie leben in kleinen Gruppen von 10-35 Tieren. Eine Gruppe besteht aus einem herrschenden Männchen, mehreren Weibchen, den Jungtieren und Babys. Die meiste Zeit halten sie sich in 15 m hohen Baumkronen auf.


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Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Kapuzineraffen haben eine Körperlänge von 30-56 cm. Ihr Schwanz wird genauso lang wie ihr Körper. Die männlichen Tiere wiegen etwa 3-4 kg. Die Weibchen sind leichter. Sie wiegen nur 2-3 kg.

Gehirn

Kapuzineraffen sind viel kleiner als Gorillas und Orang-Utans, aber sie haben von allen Primaten das größte Gehirn im Vergleich zur Körpergröße. Es wiegt etwa 80 g.

„Käppchen“

Die meisten Kapuzineraffen haben auf dem Kopf ein „Käppchen“ - ein Stück Fell, das eine andere Farbe hat, nach oben absteht und daher wie ein kleines, aufgesetztes Hütchen aussieht.

Fellfarbe

Kapuzineraffen sind braun oder schwarz. Die Arme, die Beine und der Schwanz sind meistens dunkler. Kopf, Schultern, Oberarme, Brust, Kehle und Nacken sind oft heller. Beim Panama-Kapuzineraffen ist das Gesicht weiß.

Greifschwanz

Kapuzineraffen haben einen Greifschwanz. Er ist sehr praktisch, denn sie können mit ihm greifen und sich an Bäumen festhalten, wie mit einer Hand. Außerdem hilft er ihnen, beim Klettern und Springen das Gleichgewicht zu behalten.

Panama-Kapuzineraffe Panama-Kapuzineraffe - Foto: buteo/Shutterstock

Kapuzineraffe oder Totenkopfäffchen – Was ist der Unterschied?

Kapuzineraffen und Totenkopfäffchen gehören zur selben Tierfamilie: den Kapuzinerartigen. Beide Primaten sind tagaktiv, verbringen die meiste Zeit auf Bäumen, haben eine ähnliche Ernährung und ein ähnliches Sozialverhalten. Trotzdem gibt es Unterschiede. Der Kapuzineraffe hat keinen „Totenkopf-Look“. Außerdem ist er etwa doppelt so schwer und doppelt so groß. Im Gegensatz zum Totenkopfäffchen besitzt er zudem einen Greifschwanz.

Kapuzineraffe oder Totenkopfäffchen – Was ist der Unterschied? Kapuzineraffe oder Totenkopfäffchen – Was ist der Unterschied? - Foto: Thorsten Spoerlein (links), Hladik99 (rechts)/stock.adobe.com

Ernährung

Kapuzineraffen sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Feigen, Mangos, Kokosnüssen, Blättern, Krabben, Fröschen, Echsen, Insekten, Hörnchen und kleinen Vögeln.

Verhalten

Kommunikation

Kapuzineraffen verständigen sich mit ihren Artgenossen über Gesichtsausdrücke, Körpersprache und Laute. Sie zirpen, bellen und pfeifen.

Gesicht waschen

Kapuzineraffen machen etwas, worauf wir Menschen im Leben nicht kommen würden: Sie pinkeln sich auf die Hände und waschen ihr Gesicht mit ihrem eigenen Urin. Warum sie das tun, ist noch nicht ganz genau geklärt. Biologen glauben, dass es zu ihrem Sozialverhalten gehört. urine washing

Sind Kapuzineraffen gefährlich?

Kapuzineraffen sehen sehr niedlich aus. Sie wirken harmlos und friedlich. Aber sind sie das auch? Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie gefährlich werden. Sie scheuen sich nicht, kräftig zuzubeißen und mit ihren scharfen Krallen zu kratzen. Dabei können Krankheiten übertragen werden. Deshalb ist es am besten, niemals einen Primaten anzufassen – egal wie süß er aussieht.

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Kapuzineraffen können überraschend schnell rennen. Wenn sie „Gas geben“ erreichen sie eine Geschwindigkeit von 54 km/h. Natürlich nur auf kurzen Strecken.

Schwimmen

Kapuzineraffen halten sich die meiste Zeit in Bäumen auf. Sie können aber auch schwimmen. Wenn das Wasser im Mangrovenwald niedrig steht (= Ebbe), suchen sie im flachen Wasser nach Fröschen und schwimmen dabei auch kurze Strecken. Einen größeren Fluss können sie jedoch nicht überqueren.

Panama-Kapuzineraffe Panama-Kapuzineraffe - Foto: David/stock.adobe.com

Intelligenz

Größtes Gehirn im Vergleich zur Körpergröße

Kapuzineraffen sind außergewöhnlich intelligent, obwohl sie nicht zu den „klugen“ Menschenaffen gehören. Im Vergleich zur Körpergröße haben sie von allen Primaten das größte Gehirn.

Werkzeuggebrauch

Forscher haben herausgefunden, dass Panama-Kapuzineraffen schon seit über 3.000 Jahren Steine als Werkzeug benutzen. Sie knacken mit ihnen Nüsse, bearbeiten Samen und Früchte, graben oder erzeugen sogar Laute mit ihnen. 

Gerechtigkeit

Wenn Kapuzineraffen bemerken, dass ein Artgenosse benachteiligt wird, zeigen sie, wie unfair und ungerecht sie das finden. Aber auch andersherum sind sie aufgebracht: Wenn ein Artgenosse bevorzugt behandelt wird, ohne es sich verdient zu haben. Sie sind sehr sozial und haben einen starken Sinn für Gerechtigkeit.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn werden Kapuzineraffen 15-25 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde der Kapuzineraffen sind Schlangen, Greifvögel, Jaguare, Pumas, Kojoten, Kaimane und Ozelote.

Der Mensch

Die größte Bedrohung für die Kapuzineraffen ist die Zerstückelung und der Verlust von Lebensraum durch Abholzung von Wäldern. Außerdem werden sie gefangen, um sie als Haustiere zu verkaufen.

Gefährdungsstatus

Kapuzineraffen gelten grundsätzlich (noch) nicht als gefährdet. In den letzten Jahrzehnten nahm ihre Zahl jedoch stark ab. Von über 20 Arten gelten bereits 16 als bedroht - einige sogar vom Aussterben. Auch der berühmte Panama-Kapuzineraffe wird als „gefährdet“ eingestuft.

Panama-Kapuzineraffe Panama-Kapuzineraffe - Foto: salparadis/stock.adobe.com

Bedeutung für das Ökosystem

Kapuzineraffen spielen eine wichtige Rolle in ihrem Lebensraum. Sie ernähren sich von Früchten und verteilen dadurch überall im Wald Samen, aus denen neue Bäume wachsen. Außerdem halten sie die Anzahl von Insekten und anderen kleinen Tieren im Gleichgewicht. Panama-Kapuzineraffen verteilen sogar Pollen, durch die Blüten bestäubt werden.

Fortpflanzung

Kapuzineraffen sind nicht monogam. Sie paaren sich jedes Mal mit einem neuen Partner – meistens aber mit dem herrschenden Männchen. Die Tragzeit beträgt etwa 160 Tage. Für gewöhnlich kommt nur ein Junges zur Welt. Bei der Geburt wiegt ein Baby nur wenige Gramm. In den ersten Wochen klammert es sich an den Bauch der Mutter, später reitet es auf ihrem Rücken. Im Alter von vier Monaten lernt es, welche Nahrung es essen kann. An der Aufzucht beteiligen sich nicht nur Mutter und Vater, sondern auch die anderen Mitglieder der Gruppe. Mit vier Jahren ist der Nachwuchs unabhängig.

Panama-Kapuzineraffen Panama-Kapuzineraffen - Foto: salparadis/Shutterstock

Kapuzineraffen als Haustiere

Sind Kapuzineraffen gute Haustiere?

Ein Äffchen zu haben wie Pippi Langstrumpf – das ist für viele eine verlockende Idee. Viele stellen sich gerne vor, dass das kleine Kerlchen auf ihrer Schulter „reitet“, sich auf ihren Kopf setzt und Gegenstände bringt. Das klingt alles wundervoll für uns Menschen. Kapuzineraffen sind jedoch keine guten Haustiere. Sie sind wilde Tiere, die schnell Angst bekommen und aus Verzweiflung angreifen. Dabei können sie Menschen verletzen und Krankheiten übertragen. Selbst wenn sie artgerecht untergebracht werden, sind sie noch lange nicht glücklich. Sie leiden häufig an geistiger Unterforderung, werden teilnahmslos oder sogar aggressiv. Wie würde es dir gehen, wenn dich jemand einsperren würde? Außerdem darf man nicht vergessen: Damit sie als Haustiere zum Kaufen angeboten werden können, werden sie meistens als Jungtiere ihrer Mutter entrissen. Darunter leiden beide ganz furchtbar.

Ist die Haltung überhaupt erlaubt?

Es ist grundsätzlich möglich, Kapuzineraffen in Deutschland als Haustiere zu halten. Es sind jedoch zahlreiche Genehmigungen erforderlich und es gelten strenge Vorschriften für die Haltung. Man muss mindestens zwei Tiere halten und sie benötigen ein großes Innen- und Außengehege. Für gewöhnlich ist das in einer Wohnung oder einem Haus nicht möglich. In den USA gibt es rund 25 Staaten, die die Haltung erlauben – ebenfalls unter Einhaltung strenger Vorschriften. Die Frage lautet: Ist es richtig, Wildtiere einzusperren, um sich an ihnen zu erfreuen? Wie siehst du das?

Wie viel kostet ein Kapuzineraffe?

Der Preis für einen Kapuzineraffen liegt bei 3.000-7.000 Euro. Da sie nicht einzeln gehalten werden dürfen, liegen die Kosten also mindestens bei 6.000-14.000 Euro.

Panama-Kapuzineraffe Panama-Kapuzineraffe - Foto: Thorsten Spoerlein/stock.adobe.com

Fun Facts

Stars in Kinofilmen

Kapuzineraffen sind häufig in Kinofilmen zu sehen, zum Beispiel in „Pirates of the Caribbean“, „George – Der aus dem Dschungel kam“ und „Nachts im Museum“.

Münzen sammeln für Musikanten

Im 18. Jahrhundert wurden Kapuzineraffen in Europa häufig von Straßenmusikern mit Drehorgeln (auch Leierkasten genannt) gehalten. Sie wurden trainiert, in einem kleinen Hut Münzen von den Zuhörern einzusammeln. Um zu verhindern, dass sie fliehen, wurden sie an einer langen Leine festgemacht. Sie wurden selten artgerecht gehalten und hatten leider kein gutes Leben.

„Jockeys“

Im 20. Jahrhundert wurden Kapuzineraffen als „Jockeys“ bei Hunderennen eingesetzt. Sie wurden auf den Rücken von Greyhounds festgebunden, so dass sie auf ihnen saßen wie Reiter auf Rennpferden. Es war eine Qual für die Tiere und wurde glücklicherweise verboten.


Quellen:

Der Kapuzineraffe ist verwandt mit:
  • Löwenäffchen
  • Marmosetten
  • Springtamarin
  • Totenkopfäffchen
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