Quokka
Steckbrief Quokka
Größe | 40-55 cm (Körper), 25-30 cm (Schwanz) |
Geschwindigkeit | Bis 30 km/h |
Gewicht | 2-5 kg |
Lebensdauer | 10-15 Jahre |
Nahrung | Gräser, Blätter, Kräuter, Pflanzen, Früchte |
Feinde | Katzen, Füchse, Hunde, Dingos |
Verbreitung | Australien |
Lebensraum | Buschland, Grasland, Sumpf |
Ordnung | Diprotodontia |
Familie | Kängurus |
Wissenschaftl. Name | Setonix brachyurus |
Merkmale | Kleines Känguru, das immer fröhlich aussieht |
Merkmale und Besonderheiten
Quokkas sind kleine Kängurus, die als die „fröhlichsten Tiere der Welt“ bezeichnet werden. Warum? Ihre Mundwinkel zeigen nach oben und, wenn sie ihr Maul öffnen, sieht es aus, als würden sie vergnügt lächeln oder grinsen. Quokkas sind sehr gesellig und bilden Gruppen von 25-150 Tieren.
Name
Wie spricht man Quokka aus? Und woher kommt der Name? Quokka spricht man aus wie „kwo-ka“. Also wie Coca (von Coca Cola) mit einem „W“ nach dem „K“-Laut. Merkwürdig genug ist der Name ja, also woher kommt er? Er ist eine Abwandlung des Wortes „gwaga“ oder „kwaka“, welches aus der Sprache der Aborigines (australische Ureinwohner) stammt. Die genaue Bedeutung ist unbekannt.
Verbreitung und Lebensraum
Quokkas leben in Australien, und zwar hauptsächlich auf den Inseln Rottnest Island und Bald Island. Als Lebensraum bevorzugen sie Buschland und Grasland mit dichtem Unterholz. In offenen, trockenen Gebieten halten sie sich nur auf, wenn sie ausreichend frisches Wasser, Schatten und Pflanzen finden. Auf dem Festland bewohnen sie auch Sumpfgebiete und Wälder.
Lebensweise
Quokkas sind nachtaktiv, weil es ihnen tagsüber viel zu heiß ist. Da schlafen sie lieber an einem geschützten, schattigen Ort. Sie sind keine Einzelgänger, sondern leben in Gruppen von 25-150 Tieren.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Ein Quokka wird etwa so groß und so schwer wie eine Hauskatze. Ihre Körperlänge beträgt 40-55 cm und ihr Schwanz wird 25-30 cm lang. Ihr Gewicht liegt bei 2-5 kg.
Schwanz
Quokkas haben im Gegensatz zu anderen Kängurus einen sehr kurzen, glatten Schwanz. Sie können sich nicht mit ihm abstützen – aber das ist auch gar nicht nötig. Sie brauchen ihn, um beim Hüpfen das Gleichgewicht zu halten.
Ohren
Quokkas haben kleine runde, aufrechte Ohren.
Fell
Quokkas haben ein raues, graubraunes Fell mit einem leichten rötlichen Schimmer.
Quokka oder Wallaby – Wo ist der Unterschied?
Quokkas und Wallabys sind beide graubraune Beuteltiere, die in Australien zuhause sind. Sie sind eng miteinander verwandt, gehören jedoch zu zwei unterschiedlichen Tiergattungen. Sie sind äußerlich leicht zu unterscheiden: Die meisten Wallabys sind größer, haben einen längeren Schwanz, spitzere Ohren und ein längeres Gesicht als Quokkas.
Quokka oder Wombat – Wo ist der Unterschied?
Quokkas und Wombats sind beide graubraune Beuteltiere, die in Australien leben. Beide haben eine kurze Nase und kleine Ohren. Aber: Wombats sind keine Kängurus. Im Gegensatz zu Quokkas haben sie einen kurzen Schwanz und können nicht hüpfen. Sie bewegen sich auf allen Vieren fort. Außerdem graben sie Höhlen, in denen sie sich zurückziehen und schlafen.
Ernährung
Quokkas sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern und Pflanzen. Eine hat es ihnen ganz besonders angetan: das Malvengewächs namens Guichenotia ledifolia. Ihre Blüten sind blau, lila oder pinkfarben. Wenn Quokkas genügend Blätter zu fressen haben, können sie auch eine längere Zeit ohne Wasser auskommen.
Verhalten
Verhalten bei Gefahr
• Flucht über Trampelpfade
Bei Gefahr versuchen Quokkas wegzurennen. Für ihre Flucht sind sie bestens vorbereitet: Während der Nahrungssuche trampeln hohes Gras platt und legen dadurch ein Netzwerk aus „Tunneln“ an. Diese benutzen sie, um bei Gefahr schnell entwischen zu können. Auf den plattgetretenen Wegen sind sie viel schneller und werden von Feinden nicht gesehen.
• Zurücklassen der Babys
Wenn ein Quokka ein Jungtier im Beutel hat und sich nicht anders zu helfen weiß, setzt es sein Junges auf den Boden und hüpft weg. Das Junge beginnt zu rufen und zieht dadurch die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich. Das klingt grausam, sichert aber das Überleben der Mutter. Sie kann zu einem anderen Zeitpunkt ein neues Baby bekommen. Ansonsten würden weder Mutter noch Baby überleben.
Sind Quokkas gefährlich?
Moment? Die fröhlichsten Tiere der Welt sollen gefährlich sein? Es stimmt, dass Quokkas sehr friedlich und entspannt sind, aber auch das hat seine Grenzen. Zum Beispiel, wenn sie von Menschen bedrängt werden. Vor allem von Touristen wegen eines gemeinsamen Fotos. Sie können mit ihren scharfen Krallen kratzen, sie können beißen und sie können mit ihren kräftigen Hinterbeinen treten. Jedes Jahr kommen Menschen ins Krankenhaus, weil sie von einem Quokka verletzt wurden. Aber nur deshalb, weil sie ein Quokka bedrängt haben.
Sinne und Fähigkeiten
Klettern
Können Quokkas klettern? Ja, um an Früchte zu kommen, klettern Quokkas bis zu 1,5 m hohe Bäume hinauf.
Lebenserwartung
Quokkas können 10-15 Jahre alt werden.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden der Quokkas zählen vor allem eingeschleppte Rotfüchse und Dingos. Außerdem sind freilaufende Katzen und nicht angeleinte Hunde für tödliche Verletzungen verantwortlich. Ursprünglich waren nur Greifvögel und Schlangen ihre Feinde.
Der Mensch
Quokkas leiden unter dem Verlust ihres Lebensraums. Am liebsten mögen sie am liebsten Busch- und Grasland. Eingeschleppte Raubtiere wie Rotfüchse und Dingos sind jedoch die Ursache dafür, dass sie sich auf dem Festland immer häufiger in dichte Wäldern zurückziehen, weil sie dort mehr Schutz finden. Auf Rottnest Island, wo sie am häufigsten verbreitet sind, gibt es zwar keine Füchse, aber auch nicht immer genügend Süßwasser.
Gefährdungsstatus
Quokkas sind laut IUCN eine gefährdete Tierart. Früher waren sie auch auf dem Festland Australiens sehr häufig, aber durch die Einschleppung von Tierarten wie Füchsen und Katzen nahm ihre Zahl stark ab. Laut einer Schätzung aus dem Jahr 2024 gibt es noch etwa 7.500-20.000 erwachsene Tiere.
Bedeutung für das Ökosystem
Quokkas ernähren sich von Gräsern und Blättern. Mit ihrem Kot verteilen sie Samen, aus denen neue Pflanzen wachsen können. Beim Grasen sorgen sie außerdem dafür, dass eine ausgewogene Vielfalt an verschiedenen Pflanzen gedeihen können.
Fortpflanzung
Quokkas bekommen nach einem Monat Tragzeit ein einzelnes Quokka-Baby. Man nennt es „Joey“. Es bleibt etwa sechs Monate im Beutel der Mutter und wird danach noch zwei weitere Monate lang gesäugt. Dann ist es selbstständig.
Entdeckung
Quokkas wurden erstmals im Jahr 1696 vom niederländischen Seefahrer Willem de Valmingh beschrieben. Allerdings hielt er sie - auch wegen ihres langen, glatten Schwanzes - für große Ratten. Deshalb heißt die Insel, auf der er sie entdeckte, Rottnest Island - vom niederländischen Begriff für „Rattennest“.
Social Media
Das Selfie-Tier
Quokkas gelten als „Selfie-Tiere“. Jedes Jahr kommen unzählige Touristen nach Rottnest Island, um ein Foto von sich mit den lächelnden Kängurus zu machen. Die neugierigen Tiere haben wenig Scheu vor den Menschen, was ein Selfie leichter macht. Damit sie für ein Foto posieren, locken sie die Tiere mit Keksen oder anderen Lebensmitteln. An solcher Nahrung können Quokkas jedoch sterben. Daher ist es strengstens verboten, sie zu füttern. Außerdem kommt es immer wieder zu Unfällen, weil Quokkas bedrängt werden und sie sich wehren, indem sie kratzen.
Quokka als Haustier
Quokkas sind wilde Tiere und deshalb keine guten Haustiere. Es ist sogar verboten, sie als Haustiere zu halten und steht unter Strafe.
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Emu
- Fuchs
- Fledermaus
- Flughund
- Hund
- Jägerliest
- Katze
- Schlangen
Das Quokka ist verwandt mit:
Quellen:
- „Invasive species, not environmental changes, restrict the population and geographical range of the quokka (Setonix brachyurus)“ (https://zslpublications.onlinelibrary.wiley.com)