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Tasmanischer Teufel

Tasmanischer Teufel Tasmanischer Teufel - Foto: Andrii Slonchak/Shutterstock

Steckbrief Tasmanischer Teufel

Größe 57-65 cm
Geschwindigkeit Bis 13 km/h
Gewicht 6-8 kg
Lebensdauer 5 Jahre
Nahrung Kleine Säugetiere, Vögel, Insekten, Reptilien
Feinde Haushunde, Füchse
Verbreitung Tasmanien (Australien)
Lebensraum Wald, Buschland
Ordnung Raubbeutlerartige
Familie Raubbeutler
Wissenschaftl. Name Sarcophilus harrisii
Merkmale Räuberisches Beuteltier mit der größten Beißkraft aller Säugetiere

Merkmale und Besonderheiten

Der Tasmanische Teufel ist das größte fleischfressende Beuteltier der Welt und hat von allen Säugetieren die höchste Beißkraft. Nachts gibt er unheimliche Schreie von sich. Deshalb wird er auch Beutelteufel genannt. Ein echter Teufel ist er natürlich nicht. Aber er ist weltweit bekannt als Cartoon-Figur namens Taz in der Zeichentrickserie Looney Tunes mit Bugs Bunny. Er lebt ausschließlich auf der Insel Tasmanien in Australien. Neben dem Känguru, dem Koala und dem Wombat ist er eines der bekanntesten Tiere Australiens.

Tasmanischer Teufel Tasmanischer Teufel - Foto: Martin Mecnarowski/stock.adobe.com

Woher kommt der Name?

Als europäische Siedler nach Tasmanien kamen, hörten sie im Gebüsch ein schauriges Fauchen. Es stammte von einem Tasmanischen Teufel, der sich gerade auf der Futtersuche befand. Allein das gruselte sie bereits sehr. Wenn die kleinen Raubbeutler einen Kadaver finden und in der Gruppe verspeisen, geben sie außerdem grelle, kreischende Laute von sich. Da kann es einem wirklich eiskalt den Rücken herunter laufen. Kein Wunder, dass die Siedler bei der Namensgebung an einen echten Teufel dachten. Auf Englisch heißt er übrigens „tasmanian devil“.

Arten

Der Tasmanische Teufel gehört zur Familie der Raubbeutler. Zu ihr gehören Beutelmäuse und Beutelmarder. Auch der Tasmanische Beutelwolf zählt zu dieser Familie. Er wird auch Tasmanischer Tiger oder Beuteltiger genannt. Vor dem  Tasmanischen Teufel war der Beutelwolf das größte fleischfressende Beuteltier in Australien. Leider ist er ausgestorben, weil er zu stark bejagt wurde.

Lebensweise

Tasmanische Teufel sind nachtaktiv. Sobald es dunkel wird, gehen sie auf die Jagd. Tagsüber schlafen sie in dichten Büschen, hohlen Baumstämmen oder Höhlen. Eigentlich sind sie Einzelgänger, aber sie kommen häufig zusammen, um Kadaver zu essen. Dabei hört man sie auch häufig knurren und kreischen – weil sie sich um die Nahrung streiten.

Verbreitung und Lebensraum

Tasmanische Teufel waren früher in weiten Teilen Australiens verbreitet. Heute leben sie nur noch auf der Insel Tasmanien. Als Lebensraum bevorzugen sie Buschland und Wälder mit mildem Klima.

Tasmanischer Teufel Merkmale Tasmanischer Teufel Merkmale - Foto: Nigel/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Tasmanische Teufel haben eine Körperlänge von bis zu 65 cm und wiegen 6-8 kg. Sie sind etwa so groß und schwer wie eine große Hauskatze, zum Beispiel eine Maine Coon.

Zähne

Der Tasmanische Teufel hat kräftige Zähne, die dafür gemacht sind, Fleisch zu zerreißen und zu zerschneiden. Sie sind so hart, dass sie sogar Knochen mit ihnen zermalmen können.

Fell

Der Tasmanische Teufel hat kurzes braunes oder schwarzes Fell. Bei den meisten verläuft quer über die Brust ein weißer Streifen. Manche Tiere haben auch am Schwanzansatz weißes Fell.

Beine

Die Vorderbeine dieses Beuteltiers sind länger als die Hinterbeine.

Schwanz

Tasmanische Teufel haben einen Trick, um Energie zu speichern. Sie lagern überschüssiges Fett in ihrem Schwanz ein. Ein Tier mit einem dünnen Schwanz ist entweder am Verhungern oder krank.

Tasmanischer Teufel oder Vielfraß – Wo ist der Unterschied? Tasmanischer Teufel oder Vielfraß – Wo ist der Unterschied? - Foto: John Carnemolla (links)/Shutterstock, michal (rechts)/stock.adobe.com

Tasmanischer Teufel oder Vielfraß – Wo ist der Unterschied?

Der Tasmanische Teufel und der Vielfraß haben viele Gemeinsamkeiten. Sie besitzen einen ähnlichen Körperbau, sind nachts aktiv, ernähren sich von Aas und haben eine sehr hohe Beißkraft. Aber: Der Vielfraß ist kein Beuteltier, sondern ein Raubtier, genauer gesagt ein Marder. Außerdem lebt er ganz woanders: auf der nördlichen Halbkugel, in kalten Wäldern der Taiga und Tundra.

Ernährung

Tasmanische Teufel sind Aasfresser. Sie ernähren sich von toten Tieren wie kleinen Säugetieren, Vögeln, Fröschen, Insekten und Reptilien. Sie essen sogar ihre Knochen. Sie können innerhalb von kurzer Zeit sehr viel essen – bis zu 40 % ihres Körpergewichts. Normalerweise verschlingen sie aber nur etwa 20 % ihres eigenen Körpergewichts. Ein 8 kg schweres Tier isst also bei einer Mahlzeit bis zu 1,6 kg Aas. Manchmal legen diese Säugetiere auf der Suche nach Nahrung bis zu 16 km zurück.

Verhalten

Gähnen oder Drohgebärde?

Tasmanische Teufel öffnen häufig ihren Mund. Es sieht so aus, als würden sie gähnen. In den meisten Fällen ist es ein Zeichen von Angst oder eine Drohgebärde. Ihr Kiefer ist so flexibel, dass sie ihren Mund in einem Winkel von 80 Grad öffnen können. Außerdem verströmen sie einen fauligen Geruch, wenn sie sich bedroht fühlen.

Kampf mit Artgenossen

Wenn man zwei Tasmanische Teufel niesen sieht, hat man nicht etwa zwei erkältete Tiere vor sich. Das Niesen ist eine Art „Bluff“ (= englisch für „Täuschung“). Sie niesen sich an, um den Angreifer abzuschrecken und einen Kampf zu vermeiden. Sie schreien und kreischen sich an und bei der ganzen Aufregung werden dann auch noch ihre Ohren rot. Wenn es zu einem Kampf kommt, fügen sich die Tiere manchmal schwere Verletzungen zu.

Sind Tasmanische Teufel angriffslustig?

Tasmanische Teufel sind nur aggressiv, wenn sie um ein Weibchen kämpfen oder beim Essen andere Artgenossen auftauchen. Sie kreischen, schreien und knurren sich an, während sie den Kadaver umkreisen und versuchen, das größte Stück zu bekommen.

Sind Tasmanische Teufel gefährlich?

Für Artgenossen können Tasmanische Teufel gefährlich sein, aber für uns Menschen nicht. Sie gehen uns aus dem Weg und haben kein Interesse an uns. Natürlich sollte man nicht auf die Idee kommen, ein Tier anzufassen oder fangen zu wollen. Dann wehrt es sich und beißt zu.

Tasmanischer Teufel Foto: Bernhard Richter/Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Sinne

Tasmanische Teufel haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn.

Größte Beißkraft

Der Tasmanische Teufel hat sehr kräftige Kiefermuskeln. Von allen Säugetieren kann er am stärksten zubeißen – wenn man die Beißkraft im Verhältnis zur Körpergröße sieht.

Geschwindigkeit

Tasmanische Teufel wirken durch ihren gedrungenen Körperbau langsam und unbeholfen, können aber bis zu 13 km/h schnell laufen. Sie legen jede Nacht weite Strecken zurück, manchmal bis zu 16 km.

Tasmanischer Teufel Foto: Flash-ka/Shutterstock

Lebenserwartung

In freier Wildbahn können sie etwa fünf Jahre alt werden.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Tasmanische Teufel zählen zu den größten fleischfressenden Tieren in Tasmanien. Sie haben kaum natürliche Feinde.

Der Mensch

Tasmanische Teufel sterben häufig durch Kämpfe mit unangeleinten Haushunden oder eingeschleppten Füchsen, bei Autounfällen oder leiden unter dem Verlust ihres Lebensraums. Früher wurden sie als Schädling betrachtet – zu Unrecht! Seit dem Jahr 1941 sind sie per Gesetz geschützt und konnten sich wieder zu vermehren. Trotzdem steht es nicht gut um die Tierart.

Krankheit

Die größte Bedrohung für Tasmanische Teufel ist eine Krankheit namens DFTD („Devil Facial Tumour Disease“). Es ist ein Gesichtstumor, der beim Kampf mit Artgenossen übertragen wird. Er wächst im Gesicht und im Mund und verhindert dadurch die Nahrungsaufnahme – das Tier verhungert. Im Moment gibt es keine Behandlung, keine Heilung und keinen Impfstoff. Früher war die Erkrankung nicht so problematisch, weil es viele Tiere gab, bevor der Mensch Einfluss auf seinen Lebensraum nahm - durch Haustiere, eingeschleppte Tiere, Straßenbau und Waldrodungen. Die genetische Vielfalt war größer und ihre Abwehrkräfte waren besser.

Sind Tasmanische Teufel gefährdet?

Der Tasmanische Teufel gilt als bedrohte Tierart. In den 90-er Jahren gab es noch 130.000-150.000 Tiere. Jetzt liegen die Schätzungen bei 10.000-25.000. Schätzungen zufolge könnte die Tierart allein aufgrund von DFTD in 20-30 Jahren ausgestorben sein.

Bedeutung für das Ökosystem

Tasmanische Teufel werden als „Staubsauger des Waldes“ bezeichnet. Sie verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten, weil sie Aasfresser sind und sogar die Knochen von toten Tieren essen. Egal, wie alt und verfault etwas ist, sie essen es und halten damit ihren Lebensraum sauber und gesund.

Tasmanischer Teufel  Jungtiere Tasmanischer Teufel Jungtiere - Foto: Matt Palmer/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Paarung und Tragzeit

Tasmanische Teufel paaren sich zwischen Februar und April und haben eine Tragzeit von drei Wochen.

Geburt

Das Weibchen gebärt 20-30 Junge auf einmal, die dann ein Wettrennen über 7,6 cm vom Geburtskanal zu den Zitzen im Beutel der Mutter hinlegen müssen. Doch weil es davon nur vier gibt, überleben immer nur höchstens vier Jungen.

Aufwachsen im Beutel

Tasmanische Teufel tragen ihre Babys vier Monate lang wohlbehütet im Beutel mit sich, bevor sie auf eigenen Füßen stehen können.

Jungtiere

Sobald die süßen Babys groß genug sind, reiten die Kleinen oft auf dem Rücken der Mama oder hängen sich wie bei den Koalas unter den Bauch. Nach sechs Monaten verlassen die Kleinen die Mutter. Wenn sie das erste Jahr überleben, können sie in freier Wildbahn etwa fünf Jahre alt werden.

Fun Facts

Taz in Looney Tunes

In dem Cartoon Looney Tunes gibt es einen Tasmanischen Teufel namens Taz. Er ist immer hungrig und auf der Suche nach Nahrung. Dabei dreht er sich so schnell um sich selbst, dass er wie ein kleiner Tornado durch die Gegend fegt und dabei alles Mögliche zerstört. Er ist etwas begriffsstutzig und hat deshalb keine Chance gegen den schlauen Bugs Bunny.

Lustige Verwandte

Der Tasmanische Teufel hat neben dem Beutelmarder einen Haufen Verwandte, deren Namen ziemlich schräg sind: Fettschwanzbeutelmaus, Sprenkelbeutelmaus, Breitfußbeutelmaus und Pinselschwanzbeutler.

Der Tasmanische Teufel ist verwandt mit:

  • Beutelmäusen
  • Beutelmardern

Weitere Tiere im Lebensraum:


Quellen:


Alle Beuteltiere im Überblick


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