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Baumkänguru

Steckbrief Baumkänguru

Größe 50-80 cm (Körperlänge)
Geschwindigkeit Bis 5 km/h
Gewicht 5,9-18 kg
Lebensdauer 15-20 Jahre
Nahrung Blätter, Früchte, Nüsse, Rinde
Feinde Pythons, Dingos
Verbreitung Australien, Papua Neuguinea
Lebensraum Tropische Regenwälder
Ordnung Diprotodontia
Familie Kängurus
Wissenschaftl. Name Dendrolagus
Merkmale Einziges Känguru, das in Bäumen lebt

Merkmale und Besonderheiten

Baumkängurus sind die einzigen Kängurus, die in Bäumen leben. Ihre auffälligsten Merkmale sind die großen Pfoten, die langen, gebogenen Krallen und der lange Schwanz. Während bodenbewohnende Kängurus auf ihren beiden Hinterbeinen hopsen, können Baumkängurus auf allen Vieren laufen und ihre Beine unabhängig voneinander bewegen. Fast alle Baumkänguruarten gehören den bedrohten Tierarten. Die größten Bedrohungen sind die Jagd und der Verlust ihres Lebensraums.

Baumkänguru Matschie - Foto: Evgeniya Olrova/Shutterstock

Arten

Es gibt 14 Baumkänguruarten. Die bekanntesten sind das Matschie-Baumkänguru. Lumholtz-Baumkänguru, Bennett-Baumkänguru und Schwarze Baumkänguru.


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Verbreitung und Lebensraum

Baumkängurus leben im Nordosten Australiens und in Neuguinea. Ihr natürlicher Lebensraum sind tropische Regenwälder, meistens im höher gelegenen Bergen.

Baumkänguru Lumholtz - Foto: Frank Fichtmueller/Shutterstock

Lebensweise

Baumkängurus sind Einzelgänger. Die meisten Arten sind nacht- und dämmerungsaktiv. Tagsüber ruhen sie sich aus und nachts gehen sie auf die Suche nach Futter. Sie verbringen über 90 % ihres Lebens in Bäumen und klettern nur sehr selten hinab auf den Boden. Meistens bleiben sie auf einer Höhe von 18-20 m und springen von Baum zu Baum.

Wesen

Sind Baumkängurus so süß und freundlich, wie sie aussehen? Wenn ein männliches Tier in das Revier eines anderen eindringt, kann es schon mal zu einem Streit kommen. Davon abgesehen sind die Beuteltiere aber eher ruhig und gutmütig. Genau das wird ihnen leider zum Verhängnis, wenn sie auf Menschen treffen – sie lassen sich ohne viel Gegenwehr von Jägern fangen.


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Baumkänguru Matschie - Foto: Steffen Foerster/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Baumkängurus haben eine Körperlänge von 48-91 cm und ein Gewicht von 5,9-15 kg. Das kleinste ist das Lumholtz-Baumkänguru. Es wird 48-65 cm groß und wiegt 5,9-7,2 kg. Das größte ist das Graue Baumkänguru. Es kann bis zu 91 cm groß werden und bis zu 15 kg wiegen.

Arme und Beine

Kängurus, die auf dem Boden leben, haben sehr kurze Arme und sehr lange Beine. Bei den Baumkängurus ist das anders. Arme und Beine haben etwa dieselbe Länge.

Fellfarbe

Baumkängurus haben ein dichtes, kuscheliges Fell. Es ist schwarz, grau, braun oder beige und kann hübsche Muster haben.

Schwanz

Baumkängurus haben einen sehr langen Schwanz. Er wird 50-90 cm lang, also etwa genauso lang wie ihr Körper. Im Gegensatz zum Schwanz der bodenbewohnenden Verwandten wird er am Ende nicht schmal und spitz, sondern ist gleichmäßig dick.

Ohren

Baumkängurus haben im Gegensatz zu anderen Kängurus sehr kurze Ohren.

Baumkänguru Merkmale Foto: Evgeniya Olrova/Shutterstock

Ernährung

Baumkängurus ernähren sich fast ausschließlich von Blättern. Ab und zu fressen sie Früchte, Nüsse, Baumsaft und Rinde. Manchmal verzehren sie auch Insekten und Vogeleier.

Verhalten

Schlafen

Baumkängurus verbringen etwa 60 % ihrer Zeit mit Schlafen. Sie bauen aber kein Nest wie Orang-Utans, sondern suchen sich einfach einen bequemen, waagerechten Ast, auf dem sie sich ablegen und ausgedehnte Nickerchen halten.

Schwitzen

Baumkängurus haben eine besondere Art zu schwitzen. Wenn ihnen zu heiß ist, schlecken sie mit ihrer Zunge ihre Arme ab. Die Feuchtigkeit gelangt über die Haare auf ihre Haut, verdunstet dort und sorgt für Abkühlung.

Baumkänguru Goodfellow - Foto: Luigi Petro/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Fortbewegung

Baumkängurus hüpfen nicht auf ihren beiden Hinterbeinen. Sie können alle vier Gliedmaßen unabhängig voneinander bewegen. Das ist ein großer Unterschied zu den bodenbewohnenden Kängurus, die nur auf ihren beiden Hinterbeinen hüpfen können.

Klettern

Baumkängurus können ausgezeichnet klettern. Mit den langen Krallen können sie sich mühelos an der Baumrinde festhalten. Außerdem haben sie an den Pfoten weiche Polster. Sie geben ihnen zusätzlich „Grip“ (= Haftung). Ihre Füße sind sehr breit und helfen, das Gleichgewicht zu halten. Der lange, pendelförmige Schwanz ist wie ein Gegengewicht. Er erleichtert ebenfalls das Balancieren.

Springen

Baumkängurus können bemerkenswert weit springen. Wenn sie von Baum zu Baum springen, überwinden sie Entfernungen von bis zu 9 m. Es heißt, sie könnten sogar 18 m tief von einem Baum herunterspringen.

Laufen

Baumkängurus können auch auf dem Boden laufen – sie bewegen sich dort aber sehr langsam und ungeschickt. Der lange, schwere Schwanz ist oft im Weg und behindert sie beim Laufen.

Kommunikation

Baumkängurus sind sehr ruhig und still. Sie verständigen sich mit ihren Artgenossen vor allem durch ihre Körpersprache und Gerüche.

Baumkänguru Lumholtz - Foto: Frank Fichtmueller/Shutterstock

Lebenserwartung

Baumkängurus können 15-20 Jahre alt werden. Das älteste der Welt hieß Patty, war ein Matschie-Baumkänguru wurde 27 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Baumkängurus haben nur wenige natürliche Feinde. Sie werden manchmal von Riesenschlangen wie dem Neuguinea-Amethystpython überrascht. Dingos stellen ebenfalls eine Bedrohung dar.

Mensch

Für Baumkängurus ist der Mensch die größte Bedrohung.

• Zerstörung des Lebensraums

Der Lebensraum der Baumkängurus wird mit jedem Tag kleiner. In ihrem Zuhause werden Bäume für die Holzproduktion gefällt, Kaffeeplantagen errichtet, Reis und Weizen angebaut. In den letzten 30 Jahren gingen 90 % ihres Lebensraumes verloren.

• Jagd und Wilderei

Die eingeborenen Völker in Papua Neuguinea jagen die Tiere wegen ihres Fleisches und ihres wunderschönen Fells. Manchmal werden sie auch gefangen und als Haustiere verkauft.

• Wie viele Baumkängurus gibt es noch?

In den letzten 30 Jahren hat die Anzahl der Tiere um 80 % abgenommen. Im Jahr 2016 gab es vom Matschie-Baumkänguru laut IUCN noch etwa 2.500 Tiere (Stand: Februar 2024, keine neueren Daten verfügbar). Vom Goodfellow-Baumkänguru leben vermutlich nur noch 55 Tiere. Nur das Lumholtz- und das Bennett-Baumkänguru gelten derzeit noch nicht als gefährdet.

• Ausgestorben (?)

Das Wondiwoi-Baumkänguru galt bereits seit 90 Jahren als ausgestorben. Im Jahr 2018 gab es jedoch eine große Überraschung: Auf einem Foto wurde ein Wondiwoi festgehalten. Leider konnte es bis heute nicht mit Sicherheit bestätigt werden, da die Qualität des Fotos sehr schlecht war.

Baumkänguru Foto: Ralph Lear/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Paarungsritual

Bei den Matschies-Baumkängurus berühren sich Weibchen und Männchen gegenseitig an der Nase und schnalzen mit der Zunge, um sich ihre Zuneigung zu zeigen.

Tragzeit

Von allen Beuteltieren haben Baumkängurus die längste Tragzeit. Und das obwohl sie nur 44 Tage dauert. Das Baby ist bei seiner Geburt gerade einmal 2 cm lang. Es krabbelt vom Geburtskanal sofort in den Beutel seiner Mutter, hält sich an einer Zitze fest und beginnt zu trinken. Nach fünf bis sechs Monaten ist es schon kräftig gewachsen und streckt zum ersten Mal seinen Kopf aus dem Beutel. Wenn es sieben Monate alt, verlässt es den Beutel und beginnt, seine ersten Schritte zu machen. Nach 10-12 Monaten ist das Junge selbstständig und geht seine eigenen Wege.

Fun Facts

Baumhase

Der wissenschaftliche Name „Dendrolagus“ stammt aus dem Griechischen. Er setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. „Dendro“ für „Baum“ und „Lagus“ für „Hase“. Übersetzt lautet der Name also „Baumhase“.

Weitere Tiere im Lebensraum:

Das Baumkänguru ist verwandt mit:

  • Hasenkänguru
  • Rattenkänguru
  • Rotes Riesenkänguru
  • Quokka
  • Wallaby

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