Seeotter
Steckbrief Seeotter
Größe | 120 cm |
Geschwindigkeit | 8-11 km/h |
Gewicht | 13-40 kg |
Lebensdauer | 8-13 Jahre |
Nahrung | Seeigel, Seesterne, Weichtiere |
Feinde | Seelöwen, Orcas, Haie |
Verbreitung | weltweit bis auf Australien und Antarktis |
Lebensraum | Meer, Küste |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Marder |
Wissenschaftl. Name | Enhydra lutris |
Merkmale | Marderart, die ausschließlich im Meer lebt |
Merkmale und Besonderheiten
Seeotter sind Marder, die ihr ganzes Leben im Meer verbringen. Sie sind durch ihr dichtes Fell und ihren stromlinienförmigen Körper perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Seeotter sind dafür berühmt, im Wasser Händchen zu halten. Im Steckbrief verraten wir dir alles über die Tiere und zeigen dir schöne Bilder.
Lebensraum
Der Seeotter lebt als einzige Otterart vor allem im Meer.
Lebensweise
Otter brauchen viel Nahrung, um im kalten Wasser ihre Körpertemperatur halten zu können. Deshalb sind sie die meiste Zeit auf Nahrungssuche. Damit ihr Fell wasserdicht bleibt, reinigen sie es täglich, indem sie es mit ihren Krallen kratzen. Seeotter drehen sich außerdem mehrfach im Wasser, um Nahrungsreste herauszuspülen. Die Tiere sind tag- und nachtaktiv und bilden lose Gruppen. Sie halten sich fast ausschließlich im Wasser auf.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Seeotter sind deutlich größer und schwerer als Fischotter. Sie erreichen eine Körperlänge von 120 cm. Ihr Schwanz wird 30 cm lang. Die Männchen wiegen 22-40 kg und die Weibchen 13-33 kg. Die männlichen Tiere sind immer etwas größer und schwerer als die weiblichen.
Schwimmhäute
Seeotter haben Schwimmhäute, damit sie schneller schwimmen können.
Speckschicht
Seeotter haben keinen „Blubber“. So heißt die dicke Fettschicht bei Säugetieren, die im Wasser leben. Stattdessen besitzen sie ein dichtes Fell, das sie wärmt.
Tasthaare
Otter haben lange Tasthaare am Maul. Wenn das Wasser trüb ist, können sie mit ihrer Hilfe Beutetiere ertasten.
Taschen
Seeotter haben an ihren Unterarmen kleine Hautfalten. Sie funktionieren wie kleine Taschen, in denen sie Futter transportieren und aufbewahren - ähnlich wie die Backentaschen beim Hamster.
Fell
Otter haben eine dichte Unterwolle und ein schützendes Deckhaar. In der Unterwolle verfangen sich kleine Luftblasen (ähnlich wie bei Schafen). Sie wirken wie eine isolierende Schicht und halten dadurch das Tier warm und trocken. Das Deckhaar besteht aus langen, wasserdichten Haaren. Seeotter besitzen 100.000-400.000 Haare pro Quadratzentimeter. Es ist das dichteste Fell aller Säugetiere. Zum Vergleich: Ein Mensch hat bis zu 150.000 Kopfhaare – aber nicht pro Quadratzentimeter, sondern insgesamt auf dem ganzen Kopf.
Ernährung
Seeotter ernähren sich zu 70 % von Seeigeln, aber auch von Seesternen, Muscheln, Krabben und Meeresschnecken. Harte Schalen öffnen sie mit einem Kieselstein, den sie in einer Hautfalte an ihrem Arm immer bei sich tragen.
Verhalten
Spielen
Seeotter sind sehr verspielt, neugierig und intelligent. Sie liegen gerne im Wasser auf dem Rücken, drehen sich um ihre eigene Achse, spielen Fangspiele und mit ihrem Lieblingsstein, den sie immer bei sich tragen. Es ist ein Kieselstein, der auch zum Aufbrechen von Schalentieren dient.
Fellpflege
Seeotter pflegen ihr Fell täglich mehrere Stunden lang, damit es wasserdicht bleibt.
Sozialverhalten
Seeotter bilden kleine Gruppen von 10 bis 100 Tieren. Die Gruppen sind nach Weibchen und Männchen getrennt.
Warum halten Seeotter Händchen?
Seeotter halten Händchen, um sich gegenseitig zu wärmen und beim Schlafen nicht auf das Meer hinausgetrieben zu werden.
Fähigkeiten und Sinne
Schwimmen
Seeotter sind ausgezeichnete Schwimmer. Sie können sich auf der Wasseroberfläche treiben lassen, weil sie von der Luft im Fell Auftrieb erhalten - wie von einem Schwimmreifen.
Tauchen
Seeotter können bis zu fünf Minuten lang unter Wasser bleiben. Bevor sie abtauchen, verschließen sie Ohren und Nase, damit kein Wasser hineingelangt.
Salzwasser
Seeotter können salziges Meerwasser trinken, weil sie das Salz über ihre großen Nieren ausscheiden.
Intelligenz
Werkzeug
Seeotter gehören zu den wenigen Tieren, die Werkzeug benutzen. Sie tun das schon viel länger als andere Meerestiere (wie z. B. Delfine). Forscher vermuten, dass sie bereits seit Tausenden, wenn nicht sogar Millionen von Jahren, dazu fähig sind.
• Steine
Um die harte Schale einer Muschel zu knacken, haben sie einen cleveren Trick: Sie legen sich auf den Rücken, platzieren einen Stein auf ihrer Brust und schlagen das Tier darauf. Oder umgekehrt. Sie verwenden ihren Stein also wie Amboss und Hammer.
• Seetang
Beutetiere wie Krabben umwickeln sie mit Seetang – damit sie nicht fliehen können.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Otter haben viele Feinde. Seeotter werden von Orcas, Seelöwen und Haien erbeutet.
Der Mensch
Die größte Bedrohung sind jedoch wir Menschen. Im Meer kommt es immer wieder zu Ölkatastrophen. Das Öl verklebt das Fell, so dass es nicht mehr wasserdicht ist. Außerdem nehmen die Tiere das giftige Öl durch das Wasser und die Nahrung auf. Zusätzlich werden Otter wegen ihres Fells gejagt. Sie gelten daher in den meisten Ländern der Welt als gefährdete Tierart.
Ottern helfen
Otter brauchen sauberes Wasser. Je weniger wir verbrauchen, desto mehr bleibt für sie. Wassersparende Waschmaschinen, Geschirrspüler, Duschköpfe und Toilettenspülungen können den Wasserverbrauch um 60-90 % senken. Das hilft nicht nur den Tieren, sondern unserem Planeten.
Bedeutung für das Ökosystem
Seeotter tragen zum Schutz von Tangwäldern bei, weil sie sich von pflanzenfressenden Seeigeln ernähren.
Fortpflanzung
Seeotter paaren sich meistens im Sommer und Herbst. Die Tragzeit beträgt 6-9 Monate. Die Babys werden mit offenen Augen geboren und werden von der Mutter die ersten Wochen auf dem Bauch getragen. Die Jungen haben außerdem ein spezielles Fell, sodass sie an der Wasseroberfläche treiben, obwohl sie noch nicht schwimmen können. Damit sie nicht verloren gehen, während die Mutter nach Nahrung sucht, werden sie mit Seetang umwickelt. Wenn sie etwa zwei Monate alt sind, können sie selbstständig schwimmen und tauchen. Nach 6-8 Monaten sind sie unabhängig von ihrer Mutter.
Fun Facts
Fettschicht
Der Seeotter ist das einzige Säugetier, das im Meer lebt und keine Fettschicht besitzt.
Auf Englisch
In der englischen Sprache heißt der Seeotter „Sea otter“. Eine Gruppe von Seeottern nennt man „raft“. Das bedeutet „Floß“ auf Deutsch.
Weitere Tiere im Lebensraum:
Der Seeotter ist verwandt mit:
- Dachs
- Fischotter
- Iltis
- Marder
- Vielfraß
- Wiesel
Alle Raubtiere im Überblick
- Braunbär
- Dachs
- Eisbär
- Erdmännchen
- Fischkatze
- Fischotter
- Fuchs
- Gepard
- Großer Panda
- Hund
- Jaguar
- Katze
- Leopard
- Luchs
- Löwe
- Marder
- Polarfuchs
- Roter Panda
- Schwarzbär
- Seeotter
- Stinktier
- Tiger
- Walross
- Waschbär
- Wolf