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Tagpfauenauge

Steckbrief Tagpfauenauge

Größe 50-55 mm (Spannweite)
Geschwindigkeit Unbekannt
Gewicht Unbekannt
Lebensdauer 11-12 Monate
Nahrung Nektar
Feinde Vögel, Mäuse, Spinnen, Fliegen
Lebensraum Mitteleuropa, Asien
Ordnung Schmetterlinge
Familie Edelfalter
Unterfamilie Fleckenfalter
Wissenschaftl. Name Aglais io
Merkmale Augenflecken, rote Färbung

Merkmale und Besonderheiten

Das Tagpfauenauge ist ein tagaktiver Schmetterling. Zwei Merkmale machen es unverwechselbar: Die kräftige rote Farbe und die großen „Augen“ auf seinen Flügeln. Die Raupen sind schwarz und haben Stacheln. Das Tagpfauenauge ist einer der zehn häufigsten Schmetterlinge in Deutschland.

Tagpfauenauge Foto: Magnus/stock.adobe.com

Lebensraum

Als Lebensraum bevorzugen Tagpfauenaugen Wälder, Felder, Wiesen, Parks und Gärten. Sie sind vor allem in Mitteleuropa verbreitet, leben aber auch in Teilen Asiens, z. B. in Japan. Man kann sie sogar in einer Höhe von bis zu 2.500 m antreffen.


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Körperbau und Aussehen

Größe

Das Tagpfauenauge hat eine Spannweite von 50-55 mm. Die Männchen sind ein bisschen größer als die Weibchen.

Farbe

Die Flügel des Tagpfauenauges leuchten in einem kräftigen Rot. In den Flügelspitzen sitzt jeweils ein auffälliges „Auge“ aus schwarzen, blauen und gelben Flecken. Es wird auch als „Augenfleck“ bezeichnet. Der Flügelrand und der Körper sind braun. Die Unterseiten der Flügel sind dunkelbraun marmoriert.

Raupen

Kurz nach dem Schlüpfen sind die Raupen grün. Sie werden mit jeder Häutung etwas brauner und dunkler. Nach der letzten sind sie schwarz und haben viele kleine weiße Punkte.

Tagpfauenauge Foto: Astrid Gast/Shutterstock


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Unterschiede zu anderen Schmetterlingen

Das Tagpfauenauge lässt sich leicht mit dem Kleinen Fuchs, Großen Fuchs, Admiral, Landkärtchen und Distelfalter verwechseln. Wenn man aber weiß, worauf man achten muss, ist der Schmetterling sehr leicht zu erkennen.

Keiner dieser Schmetterlinge hat „Augen“. Und keiner hat so leuchtend rote Flügel. Sie sind bei den anderen eher orange. Auffällig ist auch der breite, braune Rand an den Flügeln. Damit du den Schmetterling leicht von den anderen unterscheiden kannst, haben wir für dich Fotos der Tiere, die ihm am ähnlichsten sehen:

Schmetterlinge Foto: Peter/stock.adobe.com (Admiral), Lilly M [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Landkärtchen), mehmetkrc/stock.adobe.com (Distelfalter), ll911/stock.adobe.com (Kleiner Fuchs)

Unterschiede zu anderen Raupen

Um eine Raupe richtig zuzuordnen, ist es am besten, sich zuerst anzusehen, wo sich die Raupe befindet. Es gibt vor allem drei Raupen, die an Brennnesseln fressen und schwarz sind: der Admiral, das Landkärtchen und das Tagpfauenauge. Der Admiral ist aber eher grau-braun und hat seitlich helle Flecken. Das Landkärtchen hat am Kopf Dornen, das Tagpfauenauge nicht.

Raupen Foto: DeRebus/Shutterstock (Tagpfauenauge), Waugsberg [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Landkärtchen), Holger Krisp [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Admiral)

Ernährung

Tagpfauenaugen ernähren sich von Nektar. Sie holen ihn mit ihrem langen Rüssel aus den Blütenkelchen. Besonders gerne mögen sie Sommerflieder, Schmetterlingsflieder, Weiden, Löwenzahn, Blaukissen, Holunder, Wasserdost und Klee. Im Herbst werden sie von Astern, Studentenblumen und Efeu angelockt. Auch Obst ist eine willkommene Nahrungsquelle.

Lebensweise

Tagpfauenaugen sind tagsüber unterwegs, um auf die Suche nach Nahrung und Partnern zu gehen. Wenn sie einen Partner gefunden haben, bleiben sie ihm treu. Die Nachkommen entwickeln sich aus Eiern, aus denen Raupen schlüpfen. Diese verpuppen sich und werden durch Metamorphose zu Schmetterlingen.

Verhalten

Winterstarre

Tagpfauenaugen überwintern an frostfreien, leicht feuchten Orten. Dazu zählen zum Beispiel Höhlen, Keller, Ställe, Garagen und Tierbaue. Eine Überwinterung auf Dachböden überleben sie oft nicht. Dort ist es zu trocken. Einige Tiere sind sogar noch im November unterwegs. Sobald es aber unter 12 Grad kalt ist, verfallen sie in eine Winterstarre. Erst wenn es wieder wärmer wird, können sie sich wieder bewegen. Die ersten Tiere sind im März schon aktiv.

Wann kann man Tagpfauenaugen beobachten?

Tagpfauenaugen fliegen vor allem zwischen Juni und Oktober. Es gibt eine „erste Generation“, die von Juni bis August zu sehen ist. Die „zweite Generation“ fliegt von August bis Oktober. Früher gab es in Deutschland nur eine Generation. Da das Klima und die Temperaturen aber milder geworden sind, können die Tiere mittlerweile zwei Generationen hervorbringen.

Revierverhalten

Die männlichen Tiere suchen sich Reviere mit besonders viel Nahrung und Wasserquellen. Sie verteidigen es gegen Eindringlinge. Oft sind es Artgenossen, es können aber auch andere Schmetterlingsarten sein. Um sich zu behaupten, wird ein Wettkampf veranstaltet: Beide Tiere „schrauben“ sich in einem Spiralflug in die Höhe - bis zu den Baumwipfeln! Wer dabei besonders wendig und geschickt ist, gewinnt.

Tagpfauenauge Foto: Mariia/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Geruchssinn

Tagpfauenaugen finden ihre Nahrung durch ihren guten Geruchssinn. Während bei uns Menschen die Rezeptoren (Sinneszellen zum Riechen) in der Nase sitzen, befinden sie sich beim Schmetterling an den Fühlern.

Sehsinn

Tagpfauenaugen fühlen sich besonders von lila Blüten angezogen. Aber nicht etwa, weil ihr Nektar besser schmeckt. Die Schmetterlinge sehen Farbtöne wie lila und violett einfach besonders gut. Andere Farben sind für sie eher grau.

Verteidigung

Augenflecke

Tagpfauenaugen haben einen besonderen Trick: Wenn sich ein Feind nähert, öffnen sie ganz schnell ihre Flügel. Dabei werden ihre „Augenflecke“ sichtbar. Angreifer lassen sich davon häufig verwirren. Sie zögern, weil sie glauben, ein anderes Tier vor sich zu haben. Möglicherweise eines, das ihnen gefährlich werden kann wie der Sperber. Die Zeit, in der der Angreifer zögert, nutzen die Schmetterlinge für sich: Sie machen sich aus dem Staub und fliehen. In der Fachsprache heißt das „Mimikry“. In der Biologie wird so eine Form der Nachahmung bezeichnet, die abschrecken (oder anlocken) soll.

Flügelunterseiten

Die Unterseiten der Flügel sind im Gegensatz zu den Oberseiten sehr dunkel und unscheinbar. Wenn das Tagpfauenauge seine Flügel geschlossen hat, kann man es daher mit einem vertrockneten Blatt verwechseln. In der Fachsprache nennt sich diese Art der Tarnung „Mimese“. Es bezeichnet in der Biologie eine Form der Nachahmung, die vor Fressfeinden schützen soll.

Zischen

Tagpfauenaugen haben noch einen zweiten Trick. Wenn sie in Gefahr sind, öffnen sie ruckartig die Flügel. Dadurch entsteht ein Geräusch, das einem Zischen ähnelt. Diese Taktik funktioniert allerdings nur bei Vögeln.

Tagpfauenauge Foto: Dein Freund der Baum [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Feinde und Bedrohungen

Die natürlichen Feinde der Tagpfauenaugen sind vor allem Vögel, zum Beispiel Sperlinge wie Kohlmeise, Blaumeise, Goldammer und Trauerschnäpper. Auch Mäuse machen Jagd auf die Schmetterlinge. Spinnen sind ebenfalls eine Gefahr. Für die Raupen sind Schlupfwespen und Raupenfliegen eine Bedrohung, weil sie ihre Eier in die Raupen legen.

Sind Tagpfauenaugen giftig?

Es gibt Raupen, die bei einer Berührung ein Brennen und Jucken verursachen. Das Tagpfauenauge ist aber weder als Schmetterlinge noch als Raupe giftig. Das Tier ist harmlos.

Fortpflanzung

Tagpfauenaugen gehen im Frühjahr auf Partnersuche. Wenn sie sich einmal gefunden haben, bleiben sie für den Rest ihres Lebens zusammen. Nach der Paarung legt das Weibchen 50-200 kleine grüne Eier. Sie sind etwa 3 mm lang. Das Weibchen „klebt“ sie an die Unterseite von Blättern – am liebsten von Brennnesseln, denn das ist die Lieblingsspeise der Raupen.

Wenn die Raupen aus ihren Eiern schlüpfen, sind sie zuerst grüngelb gefärbt. Sie machen sich sofort daran, Blätter zu fressen, denn sie wollen schnell größer werden. Damit sie beim Futtern gut geschützt sind, legen sie zusammen mit ihren Artgenossen ein Gespinst an. Da ihre „Körperhülle“ sehr hart ist und nicht mitwächst, müssen sie sich mehrfach häuten.

Nach dem vierten Mal sind sie etwa 42 mm lang, schwarz, besitzen lange Stacheln und kleine, weiße Punkte. Nun verpuppen sie sich in einem Kokon. Die ersten Schmetterlinge schlüpfen zwischen Ende Mai und Juni. Die „zweite Generation“ schlüpft im Spätsommer.

Tagpfauenauge Foto: Donalda.La.Fey/Shutterstock

Bedeutung für das Ökosystem

Tagpfauenaugen helfen, Blüten zu bestäuben.

Fun Facts

Schmetterling des Jahres

Das Tagpfauenauge war Schmetterling des Jahres 2009 in Deutschland.

Nachtpfauenauge

Es gibt auch ein Nachtpfauenauge. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um einen nachtaktiven Schmetterling.

Bananenfalter

Der Bananenfalter hat ähnlich auffällige Augen auf seinen Flügeln. Sie befinden sich jedoch auf der Unterseite.

Bedeutung

Das Tagpfauenauge ist ein Symbol für Gesundheit und Glück. Viele Menschen glauben, dass es eine besondere Bedeutung hat, wenn man eines sieht. Es soll Leichtigkeit ins Leben bringen und für Weiterentwicklung stehen.

Das Tagpfauenauge ist verwandt mit:

  • Admiral
  • Distelfalter
  • Großer Fuchs
  • Kleiner Fuchs
  • Landkärtchen
  • Trauermantel

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