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Habicht

Steckbrief Habicht

Größe 89-127 cm (Spannweite)
Geschwindigkeit 48 bis 64 km/h
Gewicht 760 g (Männchen) bis 1.150 g (Weibchen)
Lebensdauer 11 Jahre
Nahrung Kleine Säugetiere und Vögel
Feinde Eulen, Wölfe, Falken, Adler, Marder
Verbreitung Europa, Asien, USA, Nordafrika, Russland
Lebensraum Wälder
Ordnung Greifvögel
Familie Habichtartige
Wissenschaftl. Name Accipiter gentilis
Merkmale Mittelgroßer Greifvogel, „großer Bruder“ des Sperbers

Merkmale und Besonderheiten

Der Habicht ist ein mittelgroßer Greifvogel. Er ist der vierthäufigste Greifvogel in Deutschland. Der häufigste ist der Mäusebussard, gefolgt vom Turmfalken und dem Sperber. Seine auffälligsten Merkmale sind der dunkle Rücken, die weiß-braune Brust, der scharfe Schnabel und die kräftigen gelben Beine. Trotzdem kann er leicht mit anderen Greifvögeln verwechselt werden. Wir zeigen dir, wie du ihn sicher erkennst.

Habicht Foto: J.C.Salvadores/stock.adobe.com

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitung

Habichte sind weit verbreitet. Sie leben in Europa, Asien, USA, Nordafrika und Russland.


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Lebensraum

Habichte kommen in vielfältigen Lebensräumen vor. Sie leben vor allem in Nadelwäldern, der Taiga und im Gebirge. Sie bevorzugen Wälder, die Schutz, Deckung und ausreichend Beute bieten. Ihr Nest bauen sie nur in Bäumen, die mindestens 60 Jahre alt sind. Seit einigen Jahrzehnten gibt es Habichte auch in der Nähe von Städten, z. B. in Berlin, Köln, Saarbrücken und Hamburg.

Lebensweise

Der Habicht ist ein tagaktiver Vogel, der in Wäldern lebt und diese auf der Jagd nach Beute durchstreift. Wenn er einen Partner gefunden hat, bleibt er sein Leben lang mit ihm zusammen. Er ist streng territorial, das heißt, er verteidigt sein Revier gegen fremde Artgenossen.

Habicht Foto: Hana Duncova/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Körperbau

Habichte sind kräftige Greifvögel mit einer großen Spannweite von 89-127 cm. Sie haben einen großen, breiten Kopf. Sie blicken etwas „böse“, weil über ihren Augen ein Knochen hervorsteht. Die Augen sind gelb oder orangefarben. Die Beine sind gelb und ebenfalls sehr kräftig.


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Größe

Habichte sind mittelgroß. Die weiblichen Tiere sind größer und schwerer als die männlichen. Deshalb kommt es auch zu Verwechslungen mit anderen Greifvögeln. Ein weiblicher Habicht ist etwa so groß wie ein Mäusebussard. Die Männchen sind deutlich kleiner und etwa so groß wie ein Sperber. Hier ein Größenvergleich – zusammen mit anderen bekannten Vögeln:

Weiblicher Habicht = bis 63 cm
Kolkrabe = bis 67 cm
Mäusebussard = bis 57 cm

Männlicher Habicht = bis 51 cm
Sperber = bis 41 cm
Taube = bis 34 cm

Gewicht

Weibliche Habichte wiegen im Durchschnitt etwa 1.150 g. Die Männchen liegen bei durchschnittlich 762 g.

Gefieder

Die Federn am Rücken und an der Oberseite der Flügel sind meistens steingrau. Manchmal aber auch braun oder dunkelbraun. Das Gefieder an der Brust und am Bauch ist weiß und hat viele waagerechte, dunkelbraune Streifen. Man nennt das Querbänderung. Über dem Auge befindet sich ein auffälliger Streifen aus weißen Federn. Die Schwanzfedern sind lang und abgerundet.

Habicht Foto: henk bogaard/stock.adobe.com

Habicht oder Sperber – Wo ist der Unterschied?

Gemeinsamkeiten

Der Sperber wird häufig als der „kleine Bruder“ des Habichts bezeichnet. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, die beiden auseinanderzuhalten. Beide haben eine Querbänderung auf der Brust. Beim Habicht ist sie eher grau, beim Sperber eher braun. Die Farben aus der Entfernung zu bestimmen, ist jedoch sehr schwer. Vor allem der männliche Habicht kann leicht mit dem Sperber verwechselt werden, da beide Tiere in etwa gleich groß sind.

Unterschiede

• Spannweite

Wenn man die Vögel im Flug beobachtet, kann man einen deutlichen Unterschied feststellen. Die Spannweite des Habichts ist größer als seine Schwanzfedern lang sind. Beim Sperber ist es genau andersherum. Seine Flügel sind kürzer und die Spannweite damit kleiner als die Länge seiner („eckigen“) Schwanzfedern.

• Beine

Auch die Beine helfen bei der Bestimmung: Die des Sperbers sind sehr dünn und dünner als ihr Augendurchmesser. Habichte haben sehr kräftige, dicke Beine, die dicker sind als der Augendurchmesser. Der Sperber hat außerdem einen kleineren Kopf.

Habicht Foto: J.C.Salvadores/stock.adobe.com

Habicht oder Mäusebussard – Wo ist der Unterschied?

Gemeinsamkeiten

Habicht und Mäusebussard sehen sehr ähnlich aus. Vor allem der weibliche Habicht, denn er hat eine ähnliche Größe und Spannweite. Es gibt jedoch einige Merkmale, durch die sich die beiden Vögel leicht voneinander unterscheiden lassen.

Unterschiede

• Gefieder

Der Mäusebussard hat viel kürzere Schwanzfedern, meistens eine kräftige braune Farbe und keine Querbänderung an Brust und Bauch.

• Verhalten

Außerdem verhalten sich die Tiere unterschiedlich. Der Habicht greift eher überraschend und schnell aus einem Versteck an. Der Mäusebussard kreist auf der Suche nach Beute über offene Felder.

Habicht Foto: J.C.Salvadores/stock.adobe.com (Habicht); Creaturart/stock.adobe.com (Mäusebussard)

Ernährung

In Deutschland machen Habichte häufig Jagd auf Tauben. Ihre „Speisekarte“ ist jedoch sehr vielfältig. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren und Vögeln, wie z. B. Kaninchen, Mäuse, Eichhörnchen, Elstern, Eichelhäher, Amseln, Drosseln, Frösche, Eidechsen und Insekten.

Verhalten

Jagdverhalten

Viele Greifvögel halten in der Luft Ausschau nach Beute und stürzen sich dann von oben herab auf sie. Der Habicht jedoch nicht. Er jagt meistens in Bodennähe. Um nicht gesehen zu werden, versteckt er sich in Hecken oder Bäumen. Er kann sehr gut beschleunigen und startet aus der Deckung blitzschnelle Überraschungsangriffe. Manchmal jagt er auch zu Fuß. Er erbeutet dann z. B. Maulwürfe.

Ruf

Wenn ein Habicht in der Nähe ist, hört man meistens ein scharfes „gik, gik, gik“. Diesen Laut gibt er von sich, wenn er aufgeregt ist oder bei etwas gestört wurde. Besonders häufig ist sein Ruf auch während der Balz zwischen Januar und März zu hören.

Fähigkeiten und Sinne

Sinne

Habichte haben einen ausgezeichneten Sehsinn. Ihr Hörsinn und ihr Geruchssinn sind jedoch nicht besonders gut.

Flugbild

Habichte sind sehr geschickte und wendige Flieger. Die kurzen, abgerundeten Federn helfen bei schnellen Richtungswechseln, wenn sie durch dichte Wälder fliegen. Sie schlagen schnell und gleichmäßig mit ihren Flügeln. Dieses Flugbild wechselt sich mit dem Gleitflug ab. Dabei gleiten sie waagerecht mit ausgestreckten Flügeln durch die Luft.

Habicht Foto: Albert Beukhof/stock.adobe.com

Lebenserwartung

Wenn Habichte die ersten zwei Jahre in freier Wildbahn überlebt haben, liegt ihre Lebenserwartung bei etwa 11 Jahren. In Gefangenschaft erreichte ein Tier ein Höchstalter von 27 Jahren.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden zählen Eulen, Wölfe, Falken, Adler und Marder. Sie erbeuten die Nestlinge.

Zerstörung des Lebensraums

Die größte Bedrohung ist die Zerstörung seines Lebensraumes. Es werden immer mehr alte Wälder abgeholzt, damit Forstwirtschaft betrieben werden kann. Der Vogel nistet jedoch nicht in Wäldern, deren Bäume jünger als 60 Jahre sind.

Pestizide

Habichte leiden unter dem Einsatz von Pestiziden (Insektenschutzmitteln).

Fangkörbe und Giftköder

Ein weiteres Problem ist das illegale Fangen und Töten von Habichten. Die Tiere sind vor allem bei Vogel-Züchtern sehr unbeliebt, da sie auch Hühner und Tauben fressen. Häufig werden Fangkörbe aufgestellt oder Giftköder ausgelegt. Das gilt jedoch als Straftat und kann bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe bedeuten.

Fällen von Nistbäumen

Um einen Habicht zu vertreiben, werden manchmal sogar Nistbäume gefällt. Oder die Vögel werden beim Nisten durch „Klopfen“ gestört. Auch das ist nicht erlaubt. Die Nester stehen durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig unter Schutz.

Habichte fernhalten

Um Habichte fernzuhalten, gibt es einfache und kostengünstige Tricks. Oft helfen Netze, reflektierende Gegenstände und flatternde, bunte Bänder.

Habicht Foto: Albert Beukhof/stock.adobe.com

Bedeutung für das Ökosystem

Habichte erbeuten vor allem kranke und schwache oder junge und unerfahrene Tiere. Dadurch halten sie die Natur im Gleichgewicht.

Fortpflanzung

Paarung und Brutzeit

Habichte paaren sich bereits im Winter, spätestens jedoch im Frühjahr. Die Brutzeit beginnt Mitte März und dauert bis Mitte April.

Nest und Eier

Das Nest wird hoch oben in großen Bäumen gebaut und wird manchmal mehrere Jahre genutzt. Es besteht aus Zweigen, Blättern und Baumrinde. Das Weibchen legt vier bis fünf Eier.

Aufzucht

Aus den Eiern schlüpfen nach etwa einem Monat die Küken. Während das Weibchen die Jungen beschützt, geht das Männchen auf die Jagd und besorgt Nahrung. Nach 30-50 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest. In den ersten beiden Jahren sterben viele Jungvögel durch andere Raubtiere.

Fun Facts

Vogel des Jahres

Der Habicht war Vogel des Jahres 2015 in Deutschland.

Auf Englisch

Der Habicht heißt auf Englisch Goshawk. Das wird in etwa „gos-hohhk“ gesprochen. Der Name wurde aus „goose“ (für Gans) und „hawk“ (für Falke) zusammengesetzt.

Verwechslung

Die Azoren sind eine Gruppe von Inseln im Atlantik. Sie kamen zu ihrem Namen, weil Seefahrer über den Inseln Greifvögel beobachteten und sie für Habichte hielten. Und diese heißen auf Portugiesisch „açores“. Doch die Vögel gab es dort nie. Die Seefahrer hatten in Wahrheit Mäusebussarde gesehen. Sogar auf dem Wappen ist das „falsche“ Tier zu sehen.

Der Habicht ist verwandt mit:

  • Bussard
  • Sperber

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