Zum Hauptinhalt springen

tierchenwelt.de - Das Tierlexikon für Kinder

WERBUNG

Murmeltier

Steckbrief Murmeltier

Größe 40-50 cm
Geschwindigkeit Nicht bekannt
Gewicht 2-8 kg
Lebensdauer Nicht bekannt
Nahrung Wurzeln, Blätter, Blüten, Kräuter, Gräser
Feinde Füchse, Wölfe, Dachse, Adler
Verbreitung Europa, Nordamerika, Kanada, Russland, Asien
Lebensraum Hochgebirge, Grassteppe
Ordnung Nagetiere
Familie Hörnchen
Wissenschaftl. Name Marmota
Merkmale Großes Nagetier; stellt sich häufig auf die Hinterbeine

Merkmale und Besonderheiten

Murmeltiere sind große Nagetiere. Sie sind bekannt dafür, auf ihren Hinterbeinen zu stehen und laut zu pfeifen, wenn eine Gefahr droht. Im Winter halten sie in ihrem Bau für 7-9 Monate Winterschlaf. Ihre auffälligsten Merkmale sind der kräftige Körper, die kleinen Ohren, der kurze Schwanz, die kurzen Beine und das graubraune Fell.

Alpenmurmeltier - Foto: Astrid Gast/Shutterstock

Arten

Es gibt 15 Arten. In Europa ist das Alpenmurmeltier am häufigsten. In Nordamerika und Kanada kennt man das Gelbbauchmurmeltier und das Waldmurmeltier. In Zentralasien lebt das Langschwanzmurmeltier und in Russland, Belarus und der Ukraine das Steppenmurmeltier. Das größte ist das Olympische Murmeltier. Es lebt ausschließlich im Bundesstaat Washington (USA).


WERBUNG - ZUM WEITERLESEN NACH UNTEN SCROLLEN

Verbreitung und Lebensraum

Murmeltiere kommen in Europa, Russland, Nordamerika, Kanada und Asien vor. Sie bewohnen verschiedenartige Lebensräume. Das Alpenmurmeltier lebt im Hochgebirge auf einer Höhe von bis zu 2.200 m. Das Gelbbauchmurmeltier findet man in den Rocky Mountains in den USA. Das Steppenmurmeltier dagegen in Grassteppen. Der Lebensraum des Waldmurmeltiers in Kanada ist die Tundra.

Lebensweise

Murmeltiere verbringen 60-80 % ihres Lebens unter der Erde. Dort sind sie vor Feinden und der eisigen Kälte im Winter gut geschützt. Von Mai bis September sind sie tagsüber aktiv und gehen auf die Suche nach Futter. Um nahende Feinde rechtzeitig zu entdecken, stellen sie sich häufig auf ihre Hinterbeine. Auf diese Weise können sie mehr von ihrer Umgebung sehen. Sie sind sehr gesellig und leben in kleinen Gruppen mit 10-20 Tieren.

Murmeltier Merkmale - Foto: Mario Hoesel/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Murmeltiere sind etwa so groß wie eine große Katze oder ein kleiner Hund - zum Beispiel ein Dackel. Sie werden etwa 40-50 cm lang und wiegen 2-8 kg. Das größte ist das Olympische Murmeltier.


WERBUNG - ZUM WEITERLESEN NACH UNTEN SCROLLEN

Körperbau

Murmeltiere haben einen kräftigen Körper, kurze Beine, kleine Ohren und einen kurzen Schwanz.

Nagezähne

Murmeltiere haben im Ober- und Unterkiefer zwei besonders große, kräftige Nagezähne. Sie sind weiß, sehen aber gelb aus, weil sie einen gelben Schmelz besitzen. Er schützt und härtet die Zähne.

Fell

Das Fell ist bei den meisten Arten graubraun. Das Waldmurmeltier ist etwas dunkler. Das Alpenmurmeltier und das Gelbbauchmurmeltier haben einen auffälligen, gelb-braunen Bauch.

Krallen

Murmeltiere haben lange, kräftige Krallen, um im halbgefrorenen Boden Tunnel graben zu können.

Alpenmurmeltier Alpenmurmeltier - Foto: Mario Hoesel/stock.adobe.com

Gelbbauchmurmeltier oder Waldmurmeltier – Was ist der Unterschied?

In Nordamerika gibt es vor allem das Gelbbauchmurmeltier und das Waldmurmeltier. Die beiden sehen sich zum verwechseln ähnlich. Es gibt aber ein paar auffällige Merkmale, die sie unterscheidet. Waldmurmeltiere haben keinen gelben Bauch, sondern sind einheitlich graubraun. Sie leben in flachen, tiefliegenden Gebieten anstatt in den Bergen. Außedem sind sie nicht ganz so gesellig. Anstatt in einer kleinen Gruppe von 10-20 Tieren leben sie nur mit ihren engsten Verwandten zusammen – also Eltern und Kinder.

Gelbbauchmurmeltier Gelbbauchmurmeltier - Foto: Stefon Linton/stock.adobe.com

Ernährung

Murmeltiere sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich vor allem von Wurzeln, Blättern, Blüten, Kräutern und Gräsern.

Verhalten

Das Murmeltier mag es „cool“

Murmeltiere sind sehr hitzeempfindlich. Sie sind an das Leben in der Kälte perfekt angepasst und vertragen daher keine Temperaturen über 20 Grad Celsius. Für sie sind solche Temperaturen wie für uns Menschen 36 Grad in der prallen Sonne. Kein Wunder bei dem dicken Fell!

Aufwärmen in der Sonne

Murmeltiere mögen keine hohen Temperaturen. Aber wenn es draußen so richtig kalt ist, wärmen auch sie sich manchmal gerne in der Sonne auf. Sie legen sich dann auf einen Stein, den die Sonne bereits aufgeheizt hat.

Murmeln Murmeltiere?

Das wäre lustig, aber nein, Murmeltiere murmeln nicht. Ihren Namen verdanken sie dem althochdeutschen Begriff „murmunto“. Der wiederum stammt vom lateinischen „mures montis“ ab, was so viel wie Bergmaus heißt. In Bayern nennt man sie übrigens Mankei und in der Schweiz Murmeli oder Marmotte.

Warum stellen sie sich auf die Hinterbeine?

Die meiste Zeit verbringt das Murmeltier unter der Erde. Wenn es seinen Bau verlässt, um nach Nahrung zu suchen, sieht man es oft Männchen machen. Es stellt sich auf die Hinterbeine, streckt sich nach oben und schaut in alle Himmelsrichtungen. Dadurch hat es einen guten Überblick über die Umgebung und kann Feinde schon von weitem entdecken.

Was machen Murmeltiere bei Gefahr?

Bei Gefahr pfeifen Murmeltiere, um ihre Artgenossen zu warnen. Dann laufen sie blitzartig zu ihrem Bau oder zu einer ihrer Fluchtröhren - das sind kurze Tunnel mit ein bis zwei Eingängen, die sie zusätzlich zu ihrem Sommerbau anlegen.

Verständigung mit Artgenossen

Pfeifen

Murmeltiere pfeifen nicht nur, um ihre Artgenossen vor Feinden zu warnen. Sie tun es auch, um sich untereinander zu verständigen. Eigentlich ist das Geräusch ein Schrei, er hört sich aber wie das Pfeifen und Zwitschern eines Vogels an.

Nase reiben

Besonders niedlich sieht es aus, wenn sich zwei Murmeltiere begegnen. Zur Begrüßung reiben sie ihre Nasen aneinander.

Waldmurmeltier Waldmurmeltier - Foto: Oleg/stock.adobe.com

Sind Murmeltiere gefährlich?

Wer in den Bergen unterwegs ist und eines dieser Tiere entdeckt, fragt sich vermutlich: Sind Murmeltiere gefährlich? Schließlich haben sie scharfe Nagezähne und können so groß werden wie ein kleiner Hund. Die Antwort ist: Nein, sie sind sehr freundlich und friedlich. Man muss sogar sehr viel Glück haben, sie überhaupt zu sehen. Wenn man sie aber einfängt und bedrängt, können sie sich aber aus Stress verteidigen, indem sie beißen.

Zwei Alpenmurmeltiere Zwei Alpenmurmeltiere - Foto: Ondrej Prosicky/Shutterstock

Murmeltierbau

Arten

Murmeltiere legen weit verzweigte Tunnel mit zahlreichen Eingängen und Ausgängen an. Es gibt drei verschiedene Arten: einen Sommerbau, einen Winterbau und mehrere kurze „Fluchtröhren“.

Länge

Der längste Tunnel, den ein Murmeltier gebaut hat, war 113 m lang.

Tiefe

Der Sommerbau befindet sich in einer Tiefe von 1-1,5 m. Er hat eine Nistkammer für den Nachwuchs. Der Winterbau liegt bis zu 7 m tief, weil die Erde in dieser Tiefe frostfrei bleibt. So sind die Tiere vor dem Erfrieren geschützt.

Tunnelbau

Um Tunnel zu graben, lockern Murmeltiere die Erde mit ihren Zähnen und Vorderpfoten auf und schieben sie mit ihren kräftigen Hinterbeinen nach draußen.

Alpenmurmeltier im Hochgebirge Alpenmurmeltier im Hochgebirge - Foto: David Havel/Shutterstock

Winterschlaf

Murmeltiere halten keine Winterruhe, sondern begeben sich in einen richtigen Winterschlaf. Er dauert 7-9 Monate. Er beginnt im September und endet im Mai.

Vorbereitung

Murmeltiere legen über den Sommer hinweg 2-3 kg an Gewicht zu. Sie essen so viel, um Fettreserven aufzubauen, von denen sie während des Winterschlafs zehren können.

Überwintern im Bau

Im Winter kann es im Lebensraum der Murmeltiere -20 Grad Celsius haben. Deshalb verkriechen sie sich rechtzeitig vorher in ihren Bau. Er liegt so tief unter der Oberfläche, dass er frostfrei bleibt.

Kuscheln gegen die Kälte

Murmeltiere kuscheln sich aneinander und senken ihre Körpertemperatur auf sechs Grad Celsius, damit sie weniger Energie verbrauchen. Die jüngsten und kleinsten kommen dabei in die Mitte, denn dort ist es am wärmsten. Bis zu 20 Tiere bilden auf diese Weise ein riesiges Fellknäuel unter der Erde.

Herzschlag und Atmung verlangsamt

Um noch mehr Energie zu sparen, schlägt ihr Herz nur 5-20 Mal pro Minute. Auch die Atmung ist verlangsamt. Sie holen nur etwa 2 Mal pro Minute Luft.

Schnupperndes Alpenmurmeltier Schnupperndes Alpenmurmeltier - Foto: Peter Fodor/Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Sinne

Die beiden wichtigsten Sinne für Murmeltiere sind der Hörsinn und der Geruchssinn. Ihr Sehsinn ist nicht so gut ausgebildet. Sie sind kurzsichtig und sehen auf die Ferne nicht sehr scharf. Ihr Sehvermögen reicht aber aus, um große Raubtiere zu erkennen.

Fortbewegung

Murmeltiere können klettern und schwimmen – aber mehr schlecht als recht. Sie bevorzugen die Fortbewegung auf festem Boden.

Lebenserwartung

Murmeltiere leben etwa 6-15 Jahre. Die Lebenserwartung schwankt innerhalb der verschiedenen Arten.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden zählen Dachse, Füchse, Wölfe, Kojoten, Schwarzbären und Adler.

Der Mensch

Jagd

In Deutschland werden Murmeltiere „geschont“. In Österreich und in der Schweiz werden sie jedoch gejagt, um sie zu essen oder ihre Nagezähne als Trophäe zu besitzen. In den USA werden sie getötet, weil sie landwirtschaftliche Flächen durch den Bau von Tunneln unsicher machen.

Murmeltierfett

Murmeltiersalbe soll gegen allerlei Beschwerden helfen, zum Beispiel Husten und Gliederschmerzen. Fakt ist: Die Salbe besteht aus Murmeltierfett. Um sie herzustellen, werden die Tiere getötet. Was denkst du darüber? Ist das richtig?

Wander- und Klettertourismus

Auf der Suche nach Entspannung und Verbundenheit mit der Natur gehen immer mehr Menschen nach draußen. Sie gehen in den Bergen wandern und klettern – und stoßen dabei auch auf Murmeltiere. Für die Tiere ist unsere Anwesenheit großer Stress. Wir haben eine ähnliche Wirkung auf sie wie Raubtiere. Der Stress hat zur Folge, dass sie sich weniger fortpflanzen, weniger Jungen bekommen oder sie durch die häufigen Störungen nicht gut ernähren und aufziehen können. Das Alpenmurmeltier ist daher schon aus vielen Gegenden verschwunden.

Gefährdungsstatus

Die meisten Murmeltierarten gelten nicht als bedroht oder gefährdet.

Alpenmurmeltier - Mama und ihr Baby Alpenmurmeltier - Mama und ihr Baby - Foto: Edwin Butter/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Murmeltiere pflanzen sich zwischen Mai und Juni fort. Die Männchen paaren sich mit verschiedenen Weibchen. Nach einer Tragzeit von etwa 30 Tagen kommen 3-8 Babys zur Welt. Bei ihrer Geburt sind sie blind und nackt. In den ersten drei Wochen werden sie gesäugt. Dann fangen sie an, Gräser und andere Pflanzen zu essen. Nach etwa sieben Wochen sind sie unabhängig von ihrer Mutter.

Murmeltier als Haustier

Kann man ein Murmeltier als Haustier halten? Nein. Sie sind wilde Tiere und können nicht artgerecht gehalten werden, weil sie die meiste Zeit unter der Erde leben.

Fun Facts

Das berühmteste Murmeltier der Welt

In Punxsutawney (sprich „Panksatahni“) in Pennsylvania (USA) lebt ein besonderes Murmeltier. „Phil“ wurde zum Wetterfrosch auserkoren und wird jedes Jahr am 2. Februar befragt, wann der Winter zu Ende geht. Phil kann natürlich nicht sprechen. Aber wenn er aus dem Winterschlaf erwacht, seinen Bau verlässt und sein Körper einen Schatten auf den Boden wirft, so soll der Winter noch sechs Wochen bleiben. Wenn er keinen Schatten wirft, würde der Frühling nahen. Das Ganze ist ein riesiges Spektakel mit zahlreichen Kameras, TV-Moderatoren und Schaulustigen.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Bekannt wurde der „Murmeltiertag“ durch den Hollywood-Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Doch eigentlich ist er keine amerikanische „Erfindung“. Siedler aus Europa haben diesen Volksglauben mitgebracht.

Das Murmeltier ist verwandt mit:

  • Präriehund
  • Ziesel

Weitere Tiere im Lebensraum:


Quellen:


Alle Nagetiere im Überblick


WERBUNG


Aktuell beliebte Steckbriefe


Tipps der Redaktion


Hunderassen - Das große Buch für Kinder

Alle Inhalte auf tierchenwelt.de: