Biber
Steckbrief Biber
Größe | 74-102 cm (Körper), 20-35 cm (Schwanz) |
Geschwindigkeit | bis 8 km/h (beim Schwimmen) |
Gewicht | bis 11-32 kg |
Lebensdauer | bis 10-12 Jahre |
Nahrung | Baumrinden, Wasser- und Uferpflanzen |
Feinde | Wölfe, Bären, Luchse |
Verbreitung | Europa, Nordamerika |
Lebensraum | Flüsse, Seen, Ufer |
Ordnung | Nagetiere |
Familie | Biber |
Wissenschaftl. Name | Castoridae |
Merkmale | zweitgrößtes Nagetier, paddelförmiger Schwanz, Schwimmhäute |
Merkmale und Besonderheiten
Der Biber ist nach dem Capybara (Wasserschwein) das zweitgrößte Nagetier der Welt. Es gibt den europäischen und den kanadischen Biber. Biber leben in den Uferbereichen von stehenden und fließenden Gewässern. Dort errichten sie ihre Biberburg (zum Wohnen und Leben) und Biberdämme (zum Aufstauen von Wasser).
Körperbau und Aussehen
Zähne
Warum haben Biber gelbe oder orangefarbene Zähne? Weil sie sich nicht die Zähne putzen. Ok, ok, das war ein Scherz! Die Tiere haben gelbe oder orangefarbene Zähne, weil ihr Futter, also die Bäume und deren Rinde, viel Eisen enthält. Das färbt den Zahnschmelz orange und macht ihn außerdem sehr hart - was für das Nagetier sehr wichtig ist.
Fell
Der Biber hat ein unglaublich dichtes Fell, das ihn im kalten Wasser schützt und warm hält. Auf einem Quadratzentimeter seiner Haut wachsen bis zu 23.000 feine Haare. Bei einem Menschen sind es gerade mal 600 Haare. Sein Fell ist einer der Gründe, warum er fast ausgerottet wurde. Einen Biber zu Gesicht zu bekommen, ist zwar immer noch ein seltenes Erlebnis, doch zum Glück nimmt die Zahl der Tiere wieder zu.
Ernährung
Biber ernähren sich von Baumrinden sowie von Wasser- und Uferpflanzen.
Lebensweise
Biber sind Holzfäller
Biber sind beeindruckende Baumeister. Für ihre Dämme und Burgen fällen sie bis zu 1 m dicke Baumstämme. Sie nagen sie am unteren Ende sanduhrförmig ab, indem sie ihre eine Vorderzähne fest in das Holz schlagen und dann mit dem Unterkiefer hobeln. Am Ende ist der Baum in der Mitte so dünn wie ein Zahnstocher und fällt krachend zur Seite.
Biber sind Bauarbeiter
Ein gefällter Baum wird danach erst mal „fachmännisch“ in handliche Einzelteile zerlegt und zur Biberburg geschleppt. Dort bessert er seine „Wohnung“ mit ihnen aus und staut das Wasser auf.
Biber sind Architekten
Ein Biberdamm kann bis zu 1,50 m hoch und 100 m lang werden. Er baut jedoch nicht immer Staudämme. Wenn ihm der Wasserstand gefällt, so wie er ist, verzichtet er darauf. Logisch, wozu die Mühe?! Auch an steil abfallenden Ufern errichtet er nicht immer einen Damm, sondern legt für seine Biberburg stattdessen Tunnel in der Uferwand an.
Biberdamm und Biberburg
Wozu bauen Biber Dämme?
Die Biberburg ist für den Nager das Wohnzimmer, der Kühlschrank und ein heimeliges Schlafplätzchen. Luchse, Wölfe, Bären oder wildernde Hunde sieht er darin natürlich nur ungern. Daher liegt der Eingang immer UNTER Wasser. Und damit das auch so bleibt, baut er einen Staudamm, der den Wasserpegel immer auf demselben Stand hält.
Der größte Biberdamm
Im Jahr 2007 wurde ein außergewöhnlich großer Biberdamm im Wood-Buffalo-Nationalpark in Alberta (Kanada) entdeckt. Er ist 850 m lang. Vermutlich arbeiten verschiedene Biber-Generationen schon seit 1970 daran.
Die Biberburg
Biber legen eine so genannte Burg mit Biberröhren an. Diese haben alle unterschiedliche Aufgaben haben. Es gibt Fressröhren, Fluchtröhren und Spielröhren.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Die natürlichen Feinde des Bibers sind Wölfe, Bären, Luchse, Pumas und wildernde Hunde.
Ist der Biber eine gefährdete Tierart?
Biber sind laut der IUCN (International Union for Conservation of Nature) keine gefährdete Tierart. Trotzdem ist der europäische Biber in Deutschland eine besonders geschützte Tierart und darf nicht gejagt werden.
Ungeliebter Biber
Biber sind beim Menschen nicht unbedingt beliebt. Sie verändern die Uferzonen und machen das angrenzende Land zu einem Feuchtgebiet, das nicht so nutzbar ist, wie er sich das vorstellt. Außerdem können dadurch auch Straßen unterspült und zerstört werden. Dabei sind die Tiere extrem wichtig für ein gesundes Ökosystem.
Bedeutung für das Ökosystem
Warum sind Biberdämme wichtig?
Biber sind außerordentlich wichtig für das Ökosystem. Sie schaffen mit ihren Dämmen schaffen sie einen wichtigen Lebensraum für Wasserpflanzen, Fische, Insekten und Vögel. Außerdem befestigt er die Ufer, Flüsse versanden nicht so schnell, das aufgestaute Wasser erhöht den Grundwasserspiegel im Boden und Überschwemmungen werden abgemildert.
Fortpflanzung
Biber bleiben ihr Leben lang bei ihrem Partner. Für gewöhnlich pflanzen sie sich zwischen Januar und April fort - und zwar unter Wasser. Sie haben in der Regel etwa zwei bis drei Jungen, die nach etwa 100 Tagen geboren werden und bis zu zwei Jahre bei ihren Eltern bleiben. Danach gehen sie ihre eigenen Wege.
Fun Facts
Der Biber galt mal als Fisch
Im Mittelalter haben die Menschen sehr gerne behauptet, dass der Biber ein Fisch sei, denn in der Fastenzeit war kein Fleisch erlaubt. So hat man ihn kurzerhand aufgrund seiner Schwimmhäute, seines Paddelschwanzes und seines Lebensraums als Fisch bezeichnet.
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Alligator
- Braunbär
- Buntspecht
- Eisvogel
- Fischotter
- Luchs
- Reh
- Schleiereule
- Schwarzbär
- Wanderfalke
- Weißkopfseeadler
- Waschbär
- Wolf
Der Biber ist verwandt mit:
- Taschenratten
- Taschenmäuse
- Kängururatten
- Kängurumäuse
Video: 31 wissenswerte Fakten über Biber