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Afrikanisches Nashorn

Steckbrief Breitmaulnashorn / Spitzmaulnashorn

Größe 160-186 cm (Schulterhöhe)
Geschwindigkeit Bis 50 km/h
Gewicht 800-2.300 kg
Lebensdauer 35-50 Jahre
Nahrung Pflanzen
Feinde -
Verbreitung Afrika
Lebensraum Savanne, Buschland, Wüste
Ordnung Unpaarhufer
Familie Nashörner
Wissenschaftl. Name Rhinocerotidae
Merkmale Großes Huftier mit zwei Hörnern auf der Nase

Merkmale und Besonderheiten

Afrikanische Nashörner sind große, schwere Huftiere. Ihr auffälligstes Merkmal sind zwei Hörner auf ihrer Nase. In Afrika leben zwei Arten: das Breitmaulnashorn und das Spitzmaulnashorn. Sie bevorzugen Savannen und Buschland als Lebensraum. Die größte Bedrohung für die Tiere ist die illegale Jagd. Deshalb ist das Spitzmaulnashorn vom Aussterben bedroht.

Breitmaulnashorn - Foto: Volodymyr Burdiak/Shutterstock

Arten

Die beiden afrikanischen Arten heißen Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Form ihres Maul. Das Breitmaulnashorn hat sehr breite Lippen und das Spitzmaulnashorn ein Maul, das vorne spitz zuläuft.


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Verbreitung und Lebensraum

Spitzmaulnashorn und Breitmaulnashorn sind vor allem in Südafrika verbreitet. Als Lebensraum bevorzugen sie offene Wälder, Savannen und Buschland.

Lebensweise

Afrikanische Nashörner sind tagaktiv. Für gewöhnlich sind sie Einzelgänger. Nur die Mütter und ihre Kälber bleiben viele Jahre eng miteinander verbunden. Das Breitmaulnashorn bildet eine Ausnahme. Die Tiere leben in kleinen Herden von bis zu 15 Mitgliedern.

Spitzmaulnashorn Spitzmaulnashorn - Foto: Cathy Withers-Clarke/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

• Breitmaulnashorn

Männliche Breitmaulnashörner haben ein Gewicht von 2.000-2.300 kg. Es heißt, sie können sogar bis zu 4.500 kg wiegen, aber ein so hohes Gewicht konnte bislang nicht offiziell bestätigt werden. Die weiblichen wiegen nur 1.600-1.700 kg. Die Körperlänge beträgt etwa 330-400 cm und die Schulterhöhe liegt zwischen 160 cm und 186 cm.


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• Spitzmaulnashorn

Bei den Spitzmaulnashörner werden die Bullen bis 1.400 kg und die Kühe 800-900 kg schwer. Ihre Körperlänge beträgt etwa 350 cm und die Schulterhöhe etwa 160 cm.

Hörner

• Wie viele Hörner haben afrikanische Nashörner?

Afrikanische Nashörner haben zwei Hörner. Das vordere Horn kommt aus dem Nasenbein, das hintere aus dem Vorderschädel.

• Woraus bestehen die Hörner?

Das Horn eines Nashorns besteht nicht aus Knochen, sondern – wie der Name schon sagt - aus Horn. Das ist ein Material, das auch in unseren Haaren vorkommt, nur eben viel dichter und härter.

• Wie lang und wie schwer sind sie?

Das längste, bisher bekannte Horn eines Nashorns war 1,58 m lang. Für gewöhnlich werden sie aber nur 40-60 cm lang und wiegen 1,5 bis 4 kg.

Gehirn

Obwohl afrikanische Nashörner sehr groß und schwer sind, wiegt ihr Gehirn nur 400-600 g. Das menschliche Gehirn wiegt dagegen 1,4 kg. Aber: Das heißt nicht, dass es dumm ist. In unserem Artikel über Intelligenz im Tierreich gibt es mehr Infos dazu.

Haut

Die Haut ist grau bis graubraun. Sie ist 2-5 cm dick und schützt sie vor spitzen Dornen oder scharfkantigen Blättern.

Breit- oder Spitzmaulnashorn – Wo ist der Unterschied?

Maul

Der auffälligste Unterschied zwischen Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn ist das Maul. Beim Breitmaulnashorn ist es breit und U-förmig und beim Spitzmaulnashorn ist es schmal und spitz.

Gewicht

Breitmaulnashörner sind deutlich größer und schwerer als Spitzmaulnashörner. Sie haben einen langen Körper, der einem Fass ähnelt. Spitzmaulnashörner sind insgesamt kürzer und kompakter.

Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn - Foto: Michael Potter11/Shutterstock (links), Nick Dale/stock.adobe.com (rechts)

Ernährung

Afrikanische Nashörner sind Pflanzenfresser. Sie brauchen täglich 45-55 kg Pflanzen, um satt zu werden. Nachdem sie ihre Nahrung verdaut haben, muss sie natürlich auch wieder heraus ... Sie werfen daher auch jeden Tag über 20 kg Dung ab.

Verhalten

Territorium

Das Revier eines afrikanischen Nashorns ist nur 20 Quadratkilometer groß. Trotzdem sind die Tiere ihrem Standort sehr treu. Auch dann, wenn sich die Lebensbedingungen in ihrem Revier verschlechtern. Neues Gelände erkunden sie nur mit einem guten Freund. 

Sind Nashörner aggressiv?

Nashörner werden oft als angriffslustig und gefährlich dargestellt. Wenn sie mit Artgenossen kämpfen, kann es tatsächlich passieren, dass sie sich gegenseitig schwer verletzen. So schwer sogar, dass ihre Hörner abbrechen können oder der Rivale getötet wird. Ansonsten führen die Tiere ein eher ruhiges, friedliches Leben.

Kampf mit Rivalen

Auch wenn sich Nashörner untereinander manchmal verletzen und ein Horn verlieren, gibt es nur selten gefährliche Begegnungen zwischen Artgenossen. Der Grund: Sie sehen unglaublich schlecht. Zuerst rennen sie „mit Vollgas“ aufeinander zu, bleiben aber meistens kurz vorher stehen. Wenn es sich um ein befreundetes Tier handelt oder es keinen Grund für einen Kampf gibt, wird der Angriff abgeblasen.

Sind Nashörner gefährlich für Menschen?

Wenn afrikanische Nashörner einen Menschen riechen, fliehen sie. Es gibt jedoch zwei Situationen, in denen es dennoch zu einem Angriff auf einen Menschen kommen kann: Wenn der Wind ungünstig steht und sich die Tiere erschrecken oder, wenn man sie bedrängt und sie sich bedroht fühlen. Gerade für Menschen, die keine Erfahrung oder Ausbildung im Umgang mit den Tieren haben, ist das Verhalten eines Nashorns unvorhersehbar. Eine solche Begegnung kann sehr gefährlich für Menschen sein und schwere Verletzungen oder sogar den Tod bedeuten.

Wozu haben Nashörner Hörner?

Afrikanische Nashörner brauchen ihre Hörner, um sich zu verteidigen, Artgenossen einzuschüchtern, Wurzeln auszugraben oder Äste zu brechen.

Breitmaulnashörner Breitmaulnashörner - Foto: Tom/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Nashörner können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h über die Steppe rennen. Wirklich beeindruckend für ein Tier, das so schwerfällig aussieht.

Sinne

Afrikanische Nashörner können nicht gut sehen. Ihr Sehvermögen beschränkt sich auf eine Entfernung von 30 m. Dafür ist ihr Hörsinn und Geruchssinn ausgezeichnet.

Spitzmaulnashorn Spitzmaulnashorn - Foto: 2630ben/Shutterstock

Lebenserwartung

Afrikanische Nashörner erreichen in freier Wildbahn ein Alter von 40-50 Jahren.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Ein ausgewachsenes afrikanisches Nashorn hat keine Feinde. Nur Hyänen und Wildhunde trauen sich, junge, alte oder verletzte Tiere anzugreifen.

Der Mensch

• Gründe für Wilderei

Die größte Bedrohung für die beiden afrikanischen Nashörner ist die Wilderei. Es ist verboten, die Tiere zu erlegen, aber das hält Wilderer nicht davon ab, es trotzdem zu tun. Es geht ihnen nicht um das Fleisch, sondern um die Hörner. In Asien gibt es eine große Nachfrage danach – um aus ihnen Dolche zu schnitzen oder „Medizin“ herzustellen. Ein Kilogramm Horn erzielt 30.000-65.000 Euro auf dem Schwarzmarkt.

• Folgen der Wilderei

Die Tiere werden bei der Jagd meistens tödlich verletzt. Den Wilderern ist egal, ob die Tiere danach weiterleben. Das hat dazu geführt, dass das Spitzmaulnashorn und das Nördliche Breitmaulnashorn bereits ausgestorben sind. Die Nachfrage ist so groß, dass die Hörner sogar aus Museen und Sammlungen gestohlen werden.

Bestand und Schutzmaßnahmen

Bestand

Wie viele Spitzmaulnashörner und Breitmaulnashörner leben noch? Hier kommt die Anzahl der einzelnen Arten:

• Spitzmaulnashorn

Das Spitzmaulnashorn ist noch nicht ausgestorben, gilt aber als „vom Aussterben bedroht“. Die Anzahl der Tiere sinkt immer weiter. Laut einer Zählung durch die IUCN im Jahr 2020 leben nur noch 3.142 Tiere.

• Südliches Breitmaulnashorn

Im Jahr 1893 galt das südliche Breitmaulnashorn als ausgestorben. Durch einen glücklichen Zufall wurden jedoch eine kleine Population von 10 lebenden Tiere entdeckt. Auf sie gehen alle heute lebenden, südlichen Breitmaulnashörner zurück. Dank umfangreicher Fortpflanzungsprogramme stieg der Bestand wieder auf 10.000 Tiere an – laut einer Schätzung der IUCN aus dem Jahr 2020 (Stand: Dezember 2023).

• Nördliches Breitmaulnashorn

Das nördliche Breitmaulnashorn hatte nicht so viel Glück. Das letzte männliche Tier hieß Sudan und starb am 19. März 2018 in einem Reservat in Kenia. Aktuell leben nur noch zwei Tiere. Beide sind weiblich und leben in einem Zoo in Tschechien. Sie können leider aus medizinischen Gründen keine Nachkommen bekommen. Auch in freier Wildbahn gibt es keine Tiere mehr. Daher gilt das Nördliche Breitmaulnashorn als praktisch ausgestorben.

Schutzmaßnahmen

Warum gibt es lebende Nashörner mit abgeschnittenem Horn?

Afrikanische Nashörner werden wegen ihrer Hörner gejagt und getötet. Deshalb werden die (lebendigen) Tiere zum Schutz vor Wilderern enthornt. Ohne die Hörner sind die Tiere uninteressant für die Wilderer.

Breitmaulnashorn Enthorntes Breitmaulnashorn - Foto: Karen Hadley/Shutterstock

Bedeutung für das Ökosystem

Afrikanische Nashörner fressen ganz bestimmte Arten von Gras. Und davon reichlich! Dadurch haben auch andere Pflanzenarten ausreichend Platz, sich zu vermehren. Auf diese Weise fördern sie die Vielfalt der Pflanzenarten in ihrem Lebensraum. Und auf die sind andere Tierarten wie Zebras, Gazellen und Antilopen angewiesen.

Symbiose

Oft sieht man Vögel wie Madenhacker und Kuhreiher auf Nashörnern umherhüpfen. Sie genießen da oben aber nicht etwa die herrliche Aussicht. Sie sind auf der Suche nach einem Snack. Da sich in der Haut Parasiten wie Milben und Zecken einnisten, können sie diese genüsslich aufpicken.

Breitmaulnashorn Breitmaulnashorn - Foto: Jurgens/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Afrikanische Nashörner bekommen etwa alle zwei Jahre Nachwuchs. Nach einer Tragzeit von 15-18 Monaten kommt ein 25-60 kg schweres Baby zur Welt. Nach wenigen Stunden kann es bereits laufen und der Mutter folgen. Mit 4-6 Jahren Jahren ist es erwachsen.

Fun Facts

White Rhino und Black Rhino

Das Breitmaulnashorn heißt auf Englisch „White Rhino“ und wird auch im Deutschen manchmal als „weißes“ Nashorn bezeichnet. Der Name geht eigentlich auf den niederländischen Begriff für „weit“ oder „breit“ zurück. „wijde“ wurde aber nicht mit „breit“, sondern mit „white“ und schließlich mit „weiß“ übersetzt. Im Umkehrschluss wurde das andere, das Spitzmaulnashorn „Black Rhino“, also schwarzes Nashorn genannt.

Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn sind verwandt mit:
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