Alpaka
Steckbrief Alpaka
Größe | 81-99 cm (Schulterhöhe) |
Geschwindigkeit | bis 56 km/h |
Gewicht | 54-84 kg |
Lebensdauer | 15-20 Jahre |
Nahrung | Gras, Heu |
Feinde | Kojoten, Füchse, Hunde |
Verbreitung | Südamerika |
Lebensraum | Hochland, Gebirge |
Ordnung | Paarhufer |
Familie | Kamele |
Wissenschaftl. Name | Vicugna pacos |
Merkmale | dichtes, wolliges Fell; langer Hals |
Merkmale und Besonderheiten
Alpakas sind höckerlose Kamele. Sie sind eng mit Lamas, Vikunjas und Guanakos verwandt. Sie gehören alle zur Familie der Kamele.
Arten
Es gibt zwei Arten von Alpakas:
- das Huacaya-Alpaka, das ein dickes, flauschiges Fell hat und in kühleren, höheren Regionen lebt und
- das Suri-Alpaka, das ein seidigeres Fell besitzt, welches zu langen Dreadlocks verfilzt.
Körperbau und Aussehen
Alpakas haben einen langen Hals, einen kleinen Kopf, große Augen, aufrechte Ohren und ein wolliges, weiches, gelocktes Fell. Sie sind weiß, beige, braun, rotbraun, grau, schwarz, mehrfarbig und/oder gescheckt.
Alpakas sind antiallergisch
Schafwolle enthält Wollfett (auch Lanolin genannt) und kann allergische Reaktionen auslösen. Es ist jedoch nicht in der Wolle von Alpakas. Deshalb eignet sich ihre Wolle für Allergiker. Außerdem juckt die Wolle von Alpakas nicht auf der Haut.
Alpakawolle ist wärmer als Schafwolle
Die Wolle von Alpakas ist fünfmal wärmer als Schafwolle, weil ihre besonders feinen Fasern mehr Wärme „einschließen“ können. Es heißt sogar, Alpakawolle sei von allen die wärmste Wolle.
Wo ist der Unterschied zwischen Alpaka und Lama?
Alpakas und Lamas sehen sich sehr ähnlich. Alpakas sind jedoch kleiner und leichter. Ihr Kopf ist kleiner und sie besitzen eine kürzere Nase. Ihr Fell ist länger, vor allem am Kopf. Außerdem haben sie kürzere Beine.
Lebensraum
Alpakas leben in gebirgigen Regionen auf 3.500-5.000 m über Meereshöhe, zum Beispiel in den Anden in Peru, in Bolivien, Ecuador und Chile.
Ernährung
Alpakas sind Weidetiere und ernähren sich vor allem von frischem Gras. Das hat jedoch wenig Nährstoffe und ist sehr faserig. Pro Tag brauchen sie etwa 1-2 % ihres Körpergewichts in Nahrung. Das sind etwa 27 kg Gras pro Monat. Um das Gras bestmöglich zu verwerten, besitzen sie einen Magen mit drei Kammern. Manchmal fressen sie auch Heu, Rinde und Blätter.
Verhalten
Wesen
Alpakas sind sehr soziale Tiere, die in Familien zusammenleben und Herden bilden. Sie sind sehr intelligent und haben ein sanftes, freundliches Wesen. Wenn sie sich bedroht fühlen, werden sie jedoch nervös und wenn zwei Männchen miteinander kämpfen, können sie auch sehr aggressiv werden.
Körpersprache
Alpakas verständigen sich nicht nur über Laute. Sie nutzen auch Körpersprache. Ein typisches Verhalten ist beispielsweise, dass sich das Männchen seitlich vor seine Familie stellt und die Ohren anlegt, um größer und gefährlicher auszusehen und Feinde abzuschrecken. Außerdem ist Alpakas der „persönliche Raum“ um sie herum sehr wichtig, also ein als angenehm empfundener Abstand zu Artgenossen und anderen Tieren.
Spucken
Alpakas können spucken. Ihre Spucke besteht aber nicht wie bei uns Menschen nur aus Speichel. Sie enthält auch einen Teil ihres Mageninhaltes, also zerkaute und halbverdaute Pflanzen.
Warum spucken Alpakas?
Es gibt viele Gründe, warum Alpakas spucken. Zum Beispiel, weil sie fürchten, dass sich ein Artgenosse an ihrem Futter zu schaffen macht. Oder wenn ein Weibchen nicht an einem Männchen interessiert ist. Männchen spucken sich gegenseitig an, wenn sie um ihren Rang in der Herde kämpfen. Alpakas spucken auch, um Feinde abzuschrecken. Bevor sie „loslegen“ gibt es eine Warnung: Sie heben den Kopf, stellen die Ohren auf und schnauben. Dann gibt es einen „Warnschuss“ mit Speichel. Der folgende „Schuss“ enthält dann auch Mageninhalt.
Spucken Alpakas auch Menschen an?
Alpakas spucken für gewöhnlich nur Artgenossen an. Menschen spucken sie nur an, wenn sie sehr stark bedrängt werden.
Wie weit können Alpakas spucken?
Sie können etwa 3 m weit spucken und sind auf diese Entfernung auch sehr treffsicher.
Sinne und Fähigkeiten
Geräusche und Laute
Alpakas haben überraschend viele Laute. Sie können sehr laut schreien, wie ein Huhn gackern oder wie ein Vogel kreischen. Hier eine kleine Übersicht über ihre häufigsten Geräusche:
- Summen (tief): wenn ein Alpaka zufrieden und glücklich ist
- Summen (hoch): wenn ein Alpaka besorgt ist oder sich bedrängt fühlt
- Schnauben oder Gurgeln: wenn ein anderes Alpaka zu nahe kommt
- Murren: dient dazu sich gegenseitig zu warnen
- Gackern: wenn sich eine Mutter um ihr Jungtier sorgt; bei Männchen ist es ein freundliches „Hallo“
- Schreien: wenn sie angegriffen werden
- Kreischen: um einen Artgenossen im Kampf abzuschrecken
- Knurren: wenn ein weibliches Tier aufgebracht oder wütend ist
Feinde und Bedrohungen
Wenn Alpakas ihren langen Hals nach oben strecken, können sie ihre Umgebung gut überblicken und Feinde entdecken, bevor sie zu nahe kommen. Sollten sich Alpakas nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können, ergeben sie sich aber nicht etwa wehrlos. Bei kleineren Angreifern wie Kojoten, Füchsen oder Hunden, spucken oder treten sie mit ihren Hufen.
Fortpflanzung
Alpakas bekommen einmal im Jahr Nachwuchs. Nach einer Tragzeit von bis zu 345 Tagen, wird ein einzelnes Baby geboren. Es wiegt 8-9 kg. Es wird etwa sieben Monate lang gesäugt. Die Jungtiere haben sogar einen eigenen Namen: Sie heißen Cria. Der Begriff stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Jungtier“. Als Cria bezeichnet man auch die Jungtiere von Lamas, Vikunjas und Guanakos.
Fun Facts
Alpakas hüten Schafe
Alpakas werden als „Hütehunde“ für Schafe eingesetzt. Ebenso wie Lamas.
Alpakas als Therapietiere
Alpakas haben eine sehr beruhigende Art auf Menschen, weil sie so freundlich und friedlich sind. Es gibt Krankenhäuser und Einrichtungen, die Alpakas sogar als Therapietiere einsetzen – ähnlich wie Therapiehunde.
Das älteste Alpaka
Das älteste lebende Alpaka wurde im Jahr 1997 geboren und ist somit über 24 Jahre alt (Stand: August 2022).
Das Alpaka ist verwandt mit:
- Dromedar
- Guanako
- Lama
- Trampeltier
- Vikunja
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