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Angora

Steckbrief Angora-Kaninchen

Größe mittelgroß
Gewicht 2 bis 5,5 kg
Fell lang, dicht
Pflegeaufwand hoch
Charakter sanftmütig, neugierig, lebhaft
Lebensdauer 7-12 Jahre
Geeignet für Fortgeschrittene, Profis
Herkunft Türkei
Innenhaltung ja
Haltung im Außenstall ja
Besondere Merkmale Backenbart, Haarbüschel an den Ohren
Ähnliche Rassen Riesenkaninchen, Fuchskaninchen, Jamora

Angora-Kaninchen Foto: Grigorita Ko/Shutterstock

Beschreibung der Kaninchenrasse Angora

Angora-Kaninchen sehen aus wie kleine Plüschtiere! Das liegt an dem für die Rasse charakteristischen langen und dichten Fell mit der gekräuselten Unterwolle. Typisch ist auch der kuschelige Backenbart. Einige Rassen besitzen sogar niedliche Haarbüschel an den Ohren.

Besonders beliebt und bekannt sind das englische, das französische und das Riesenangora. Es gibt noch mehr Rassen, z. B. das Satin-Angora, das deutsche, japanische, russische, finnische, chinesische, koreanische und schweizer Angora. Weitere Langhaar-Kaninchen sind das Fuchskaninchen, das Zwergfuchskaninchen und das Jamora. Das Löwenkopfkaninchen und das Bartkaninchen besitzen teilweise langes Haar.


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Charakter und Wesen

Angora-Kaninchen haben einen sehr sanften, süßen Charakter. Sie sind aber auch sehr neugierig und erkunden gerne die Umgebung - auf ihre ganze eigene entzückend quirlige und lebhafte Weise.

Arten

• Englisches Angora

Das englische ist das kleinste und leichteste Angora-Kaninchen. Außerdem ist es das einzige, das fast überall dichtes, wolliges Fell hat - außer an der Nase und an den Vorderpfoten.

• Französisches Angora

Die Haarbüschel an seinen Ohren sind nicht so lang und ausgeprägt wie bei den anderen Angoras. Außerdem unterscheidet es sich von den anderen dadurch, dass das Fell in seinem Gesicht kurz ist, ebenso wie an den Vorder- und Hinterpfoten.

• Riesenangora

Das Riesenangora hat drei Arten von Haaren: 1. eine gekräuselte Unterwolle, 2. eine Art gekräuselter Flaum mit geraden Spitzen (befindet sich zwischen Unterwolle und Grannenhaar), 3. das gerade Grannenhaar. Das Gewicht eines Riesenangoras sollte mindestens 5,4 kg betragen.


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Haltung und Pflege

Fellpflege

Wer sich Angora-Kaninchen anschafft, sollte sich vorher darüber im Klaren sein, dass das Fell viel aufwändiger, schwieriger und häufiger (mehrmals pro Woche!) zu pflegen ist, als bei anderen Rassen. Die langen Haare verfilzen schnell und bilden nach kurzer Zeit Knoten. Außerdem bleibt häufig Kot im Fell hängen, der sorgsam entfernt werden muss. Beim englischen Angora entzünden sich manchmal die Augen, weil sein Fell ständig über den Augen hängt und Bakterien darunter leicht „brüten“ können.

Felllänge

Auch wenn ihr Fell wunderschön aussieht, sollte man wissen, dass die Tiere nicht von Anfang an so außergewöhnlich langes und dichtes Fell hatten. Es wurde ganz gezielt gezüchtet. Heute leiden viele unter dieser Züchtung, denn es ist ihnen schlicht und ergreifend zu warm. Daher sollte das Fell mindestens vier Mal im Jahr gekürzt werden. Gesundheit und Wohlbefinden hat Vorrang.

Ernährung

Angora-Kaninchen verschlucken beim Putzen Haare, die im Verdauungstrakt manchmal einen Haarball bilden. Dieser verlässt den Körper meist auf „natürliche Weise“ (also mit dem Kot), aber leider nicht immer. Sie benötigen daher eine Ernährung, die sorgfältig auf sie abgestimmt ist und eine gute Darmpassage fördert.

Aussehen und Farben

Angoras haben ein dichtes, mindestens 6 cm langes Fell. Sie besitzen einen kurzen Kopf, eine breite Stirn und eine breite Nase. Ihre aufrecht stehenden Ohren sind 11-14 cm lang und sind je nach Rasse mehr oder weniger behaart.

Es gibt sie in vielen Farbschlägen, z. B. Schwarz, Gelb, Blau, Braun, Chinchilla, Havanna, Lilac, Pearl, Weiß, Wildfarben und Schildpatt. Ihre Augen können blau oder rot sein.

Herkunft und Zucht

Geschichte

Das Angora wurde 1707 erstmals in England erwähnt und ist seit 1777 in Deutschland bekannt. Es wurde nach der türkischen Stadt Ankara benannt, die bis 1930 Angora hieß. In Deutschland nannte man das Tier früher Seidenhase oder Kaschmir-Kaninchen.

Qualzucht

Angorakaninchen gelten als Qualzucht. Sie haben ein wunderschönes, flauschiges Fell. Aber: Das hatten sie nicht immer. Erst durch die Zucht ist es so dicht und lang geworden. Und genau das ist das Problem. Stell dir vor, es wäre Sommer und du hättest drei dicke Pullis übereinander an, dürftest sie aber niemals ausziehen. Die Tiere sind also ständig im Stress, weil ihnen zu warm ist. Außerdem leiden sie oft unter Augenreizungen und Fliegenmaden. Hinzu kommt, dass sie viele Haare verschlucken, wenn sie sich putzen. Das ist sehr schlecht für ihre Verdauung und kann sogar lebensbedrohlich werden. Der Gedanke liegt nahe, das Fell einfach häufiger zu kürzen. Aber Kaninchen sind keine Hunde. Sie sind Fluchttiere, die nicht gerne angefasst werden.

Wer Kaninchen liebt, sollte sich gut überlegen, ob es ein Angorakaninchen sein muss. Mit jedem Tier, das man vom Züchter holt, wird ein neues nachgezüchtet. Mindestens. Es gibt so viele andere tolle Kaninchenrassen!

Schon gewusst?

Es gibt auch Angora-Meerschweinchen, -Hamster, -Katzen und -Ziegen.

Angora-Kaninchen Foto: Sabine Everaert/Shutterstock


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