Kanarienvogel
Steckbrief Kanarienvogel
Größe | 13-14 cm |
Gewicht | 15-25 g |
Herkunft | Kanarische Inseln, Azoren, Madeira |
Farbe | quitte, orange, weiß, rot, braun; mehrfarbig |
Lebensdauer | 8-12 Jahre |
Charakter | lebhaft, zutraulich, neugierig, baden gerne |
Haltung | mind. paarweise (ungleichgeschlechtlich) |
Handzahm | |
Sprachbegabt | |
Lärm |
Beschreibung der Vogelart
Kanarienvögel sind für ihren schönen Gesang bekannt und beliebt. Ihr gelbes Gefieder ist sozusagen ihr Markenzeichen. Sie können jedoch viele verschiedene Farben haben (siehe unten)! Vermutlich haben zwei sehr berühmte Charaktere dafür gesorgt, dass die meisten Menschen insbesondere an gelbe Vögel denken: der Zeichentrick-Vogel Tweety (auf den Kater Silvester Jagd macht) und Woodstock, der Vogel von Hund Snoopy aus den Peanuts.
Kanarienvögel eignen sich für Einsteiger, weil sie keine ungewöhnlichen Anforderungen an ihre Haltung stellen. Es ist aber wichtig zu wissen, dass sie nicht angefasst werden möchten und nicht handzahm werden.
Charakter und Verhalten
Sind sie laut?
Kanarienhähne singen gerne und viel (außer während der Mauser). Wenn sie „loslegen“, können sie durchaus etwas Lärm machen und sind deutlich lauter als Wellensittiche. Die Hennen sind leiser und ruhiger, singen aber auch weniger. Es kommt letztlich auf das eigene Empfinden an.
Können sie sprechen?
Nein.
Haltung
Oft liest man, dass Kanarienvögel alleine gehalten werden können, weil sie in der Natur keine Schwarmvögel wären. Es stimmt zwar, dass sie nur zur Brutzeit Pärchen bilden, sie sind aber trotzdem keine Einzelgänger, sondern bilden in der freien Wildbahn lockere Gruppen. Deshalb dürfen sie auch als Haustiere keinesfalls alleine gehalten werden.
Käfig
Größe: mind. 100 x 50 x 50 cm (B x H x T) für zwei Tiere
Kanarienvögel brauchen einen Käfig, der eher lang als hoch ist. Vögel fliegen in der Regel nicht senkrecht wie Hubschrauber, sondern eher waagerecht wie Flugzeuge ;) Die Tiere brauchen täglich mehrere Stunden Freiflug, lieben Spielzeug, baden gerne und sitzen gerne auf Holzstangen.
Kanarienvogel-Arten
Kanarienvögel werden gezielt nach Merkmalen und Fähigkeiten gezüchtet. Es gibt drei Zucht-Richtungen:
1. Gesangskanarien
Gesangskanarien zeichnen sich durch ihren schönen Gesang aus. Sie kommen dazu sogar in eine spezielle Singschule. Der Gesang gliedert sich in neun Teile, die so merkwürdige bis lustige Namen tragen wie „Hohlklingel“, „Glucke“ und „Knorre“. Auch die Kanarien haben spezielle Namen. Der Gesang der „Spanische Timbrados“ hört sich an wie Kirchenglocken, „Harzer Roller“ machen einen weichen, rollenden Sound und „Belgische Wasserschläger“ klingen eher schlagend.
2. Farbkanarien
Bei dieser Kanarienzucht geht es nicht um den Gesang, sondern um Farbschläge. Es existieren rund 400 verschiedene! Von den drei folgenden Farben ist immer (!) eine im Gefieder zu finden: Gelb, Rot oder Weiß. Abgesehen davon ist alles möglich, u. a. Onyx, Pastell, Opal, Kobalt, Topas oder Achat. Es gibt zum Beispiel rote Vögel mit weißen Flügeln oder Gefieder, das wie Mosaik aussieht. Auch den Farbschlag „gescheckt“ und „schimmel“, den man vor allem von den Pferden kennt, findet man bei den Kanarien.
3. Positurkanarien
Positur stammt vom lateinischen Wort "positura", was „Lage“ oder „Stellung“ bedeutet. Gemeint ist damit die Körperform und das Aussehen des Vogels (unabhängig von der Farbe). Der „Harlekin“ hat zum Beispiel eine dreieckige Haube auf dem Kopf, „Gloster Fancy“ eine Art Pilzkopf-Frisur und der „Mehringer“ ein so zerzaustes Gefieder, dass man denkt, er wäre versehentlich in eine Steckdose geraten.
Herkunft
Der Kanarienvogel stammt von den kanarischen Inseln, Madeira und den Azoren.
Fun Facts
Kanarienvögel wurden früher von Bergarbeitern mit zur Arbeit in die Kohleminen genommen. Wenn sie aufhörten zu zwitschern, war das ein Warnsignal dafür, dass sich zu wenig Sauerstoff in den Stollen befand und die Bergarbeiter schnell wieder nach oben mussten.