Neue Studie: Wolfsjagd zum Schutz von Nutztieren - wie effizient ist das wirklich?
- Wölfe erlegen Schafe. Aber wie viele?
- Und ist die Wolfsjagd tatsächlich hilfreich?
- Eine Studie sagt: Nein.
Die Jagd soll Nutztiere schützen
Wölfe waren in den 48 Bundesstaaten der USA beinahe ausgerottet. Schutz- und Zuchtprogramme haben geholfen, dass sie sich wieder vermehren konnten. Dadurch verzeichneten Landwirte aber eine höhere Anzahl von erlegten Schafen. In den Bundesstaaten, in denen die Wölfe wieder gejagt werden durften, griffen die Landwirte also zum Gewehr.
Jagd bringt nicht den erhofften Erfolg
Eine neue Studie zeigt jedoch, dass die Jagd auf die Wölfe nicht den Erfolg bringt, den sich die Landwirte erhoffen. Warum? Innerhalb eines Jahres verloren die Landwirte im Durchschnitt nur drei Nutztiere. Für jeden Wolf weniger, sank dieser Verlust um 2,34 Prozent. Das ist verschwindend gering. In Zahlen ausgedrückt: Es wurden pro getötetem Wolf 0,07 Nutztiere verschont.
Studie mit umfangreichen Daten
Die Wolfsjagd hat einen gewissen Einfluss, aber keinen einheitlichen und auch keinen starken. Die Studie beruft sich auf Zahlen, die zwischen 2005 und 2021 gesammelt wurden. Und zwar sowohl aus Staaten, in denen die Jagd erlaubt ist, und aus Staaten, in denen sie nicht erlaubt ist.
Nicht-tödlich Maßnahmen, Wölfe fernzuhalten
Natürlich ist es auch möglich, dass die Zahl der getöteten Nutztiere ansteigt. Doch es gibt effiziente Wege, Wölfe fernzuhalten, ohne sie zu töten. Zum Beispiel ein Zaun aus roten Fahnen („Fladry“), die im Wind flattern und deren Draht unter Strom steht. Diese Maßnahmen kosten aber mehr Geld und sind aufwendiger als eine Patrone für das Gewehr.
Warum braucht die Natur Wölfe?
Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Wölfe sind, ist der Yellowstone Nationalpark. Weil es dort (durch die Jagd) keine Wölfe mehr gab, haben sich die Hirsche stark vermehrt und viele Pflanzen zerstört – weil sie gerne junge Triebe essen. Eine aktuelle Studie belegt, wie wertvoll die Rückkehr der Wölfe ist: Forscher fanden heraus, dass sich der Bestand an Espen (eine Baumart) wieder zunimmt. Espen sind wie Magneten für Vögel, Insekten und Säugetiere. Sie fördern auch durch ihr offenes Blätterdach den Wuchs von Sträuchern und Wildblumen.
Über die Studien
Die Studien der University of Michigan (USA) und Oregon State University (USA) wurden im August und Oktober 2025 in den Fachzeitschriften Science Advances und Forest Ecology and Management veröffentlicht.
Quellen:
- In Äthiopien: Erste Wolfsart entdeckt, die Nektar trinkt und Blüten bestäubt
- Wölfe und Hunde merken sich ganz genau, wo Menschen Futter verstecken
- Wölfe verhindern Unfälle mit Autos
- Wölfe überlebten die Eiszeit, weil sie ihre Ernährung änderten
- Wölfe fressen lieber Wildtiere als Nutztiere
- Origineller Test zeigt: Wölfe sind sich ihrer selbst bewusst
- Wölfe vermissen ihren Menschen so wie Hunde es tun