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Größtes Spinnennetz der Welt in Europa entdeckt – mit über 111.000 Spinnen

  • In einer Höhle an der Grenze zwischen Albanien und Griechenland befindet sich eine Höhle.
  • Darin leben rund 111.000 Spinnen.
  • Sie haben das größte Spinnennetz der Welt erschaffen.

Das größte Spinnenetz der Welt hat eine Fläche von 100 Quadratmetern Das größte Spinnenetz der Welt hat eine Fläche von 100 Quadratmetern - Foto: © Marek Audy [CC BY 4.0], via Subterranean Biology

Ein 100 Quadratmeter großes Spinnennetz

In einer Höhle an der Grenze zwischen Albanien und Griechenland entdeckten Forscher ein riesiges Spinnennetz, das in mehreren Schichten übereinander lag. Sie schätzten die Fläche auf 100 Quadratmeter. Das Netz wurde nicht etwa von einer einzelnen Spinne gesponnen, sondern von rund 111.000 Spinnen, die dort gemeinsam leben.

Spinnen sind eigentlich Einzelgänger

99 % der Spinnenarten sind Einzelgänger. Von über 50.000 Arten leben nur 10-12 in Gruppen. Daher war es für die Wissenschaftler eine große Überraschung, dass die Spinnen in dieser Höhle anscheinend zusammenleben. Es könnte die erste offizielle Beweis dafür sein, dass Spinnen Kolonien bilden.

In der Höhle leben sogar zwei verschiedene Arten zusammen

Die Überraschung wurde noch größer, als sie feststellten, dass es sich nicht um eine Art, sondern um zwei verschiedene handelte: 69.000 Hauswinkelspinnen (Tegenaria domestica) und 42.000 Baldachinspinnen (Prinerigone vagans).

Wovon ernähren sich die Spinnen?

Die Spinnen leben isoliert von der Außenwelt in einer Schwefelhöhle, wo es kein Sonnenlicht gibt und giftiger Schwefelwasserstoff das Leben unmöglich macht – zumindest für uns Menschen. Den Spinnen scheint das nichts auszumachen. Tatsächlich ernähren sich auch nicht etwa von Insekten, die von außen in die Höhle fliegen. Stattdessen essen sie kleine Zuckmücken, die in der Höhle leben. Die Zuckmücken ernähren sich von Mikroben, die Schwefel umwandeln, und verfangen sich als leckerer Snack im Netz der Spinnen.

Ihr Erbgut unterscheidet sich von Artgenossen außerhalb der Höhle

Interessant ist auch, dass das Erbgut der Spinnen anders ist. Innerhalb der Höhle haben die Spinnen ein anderes Erbgut als die Spinnen außerhalb der Höhle – obwohl sie von derselben Art sind. Die Forscher vermuten, dass das Leben in der Höhle und die ungewöhnliche Nahrungsquelle Gründe dafür sind, dass sie sich genetisch angepasst und Kolonien gebildet haben.

Über die Studie

Die Studie der Universität von Transsylvanien (Ungarn) und der Universität von Tirana (Albanien) erschien im Oktober 2025 in der Fachzeitschrift Subterranean Biology.


Quellen:


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