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Meisen nutzen ihre Flügel, um ihrem Partner höflich zu signalisieren: „Bitte nach dir“

  • Bisher dachte man, Vögel wären nicht in der Lage, sich mit Gesten zu verständigen.
  • Nun wurden Japanmeisen dabei beobachtet.
  • Sie schlagen auf bestimmte Weise mit den Flügeln, um einem anderen den Vortritt zu lassen.

KohlmeiseFoto: makieni/stock.adobe.com

Nonverbale Kommunikation mit den Händen

Wir Menschen machen mit unseren Händen die unterschiedlichsten Gesten: Wir winken beispielsweise zur Begrüßung. Um zu sagen: „Das ist gut/schlecht“ ballen wir vier Finger zu einer Faust und halten den Daumen nach oben oder unten. Oder wir drehen die Handfläche nach oben, um jemandem den Vortritt zu lassen – zum Beispiel an einem schmalen Durchgang oder als höfliche Geste an der Supermarkt-Kasse. All das gehört zur nonverbalen Kommunikation, also zur Verständigung ohne Worte.


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Tiere beherrschen ebenfalls die Kommunikation durch Körpersprache

Lange Zeit hielt man das für eine einzigartige Fähigkeit des Menschen. Vor einigen Jahrzehnten wurde sie dann bei Schimpansen und Bonobos beobachtet. Aber bei Vögeln? Es ist bekannt, dass Raben mit ihrem Schnabel auf Dinge zeigen, die sie interessieren. Was Forscher in Japan nun beobachten konnten, geht jedoch weit darüber hinaus.

„Bitte nach dir“ wurde bislang bei keiner Tierart beobachtet

Bislang wurde eine Geste wie „Bitte nach dir“ noch bei keiner Tierart beobachtet – egal ob Säugetier, Vogel, Reptil, Amphibie, Fisch, Insekt oder Wirbellose. Forscher in Japan haben sie aber jetzt bei Japanmeisen gesehen und auf Video festhalten können.

Brütende Japanmeisen zeigen, wie höflich sie sind

Forscher haben 16 brütende Wildvogel-Pärchen beim Füttern ihrer Küken gefilmt. Es handelte sich um Japanmeisen. Sie sehen Kohlmeisen sehr ähnlich. Sie nisten ebenfalls in Baumhöhlen oder Nistkästen, in die sie durch ein kleines Loch gelangen, das etwa so groß ist, wie sie selbst. Als beide Eltern gleichzeitig mit Futter am Nest ankamen, war auf den Videos folgendes zu sehen: Zuerst nahm ein Elternteil Platz auf einem Ast in der Nähe. Dann schlug er mit den Flügeln, um dem anderen zu signalisieren: „Betritt du zuerst die Nisthöhle“. In den meisten Fällen waren es die Weibchen, die dieses Verhalten zeigten. Und fast immer betrat dann der andere Vogel zuerst das Nest.

Eindeutiges Verhalten

Die Vögel schlugen nur dann mit den Flügeln, wenn ihr Partner ebenfalls in der Nähe war. Die Geste hatte also nichts mit dem Nistkasten zu tun. Sie wollten nicht nur einfach auf etwas zeigen oder auf etwas aufmerksam machen. Es war tatsächlich eine nonverbale Verständigung zwischen zwei Tieren.


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Über die Studie

Die Studie der Universität Tokio (Japan) erschien im März 2024 in der Fachzeitschrift Current Biology.

Quelle: https://www.earth.com, https://www.cell.com


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