Bonobos lehnen unfaire Tauschgeschäfte ab – selbst wenn sie dann keine Belohnung erhalten
- Bonobos haben einen Sinn für Gerechtigkeit.
- Sie lehnen es ab, ungleich behandelt zu werden.
- Wenn eine enge soziale Bindung besteht, akzeptieren sie ungleiche Behandlung eher.
Bonobos gelten als die friedlichsten Primaten
Studien belegen, dass Bonobos besonders sozial und friedlich sind. Dennoch haben sie ganz genaue Vorstellungen von Gerechtigkeit. Forscher konnten das mit Hilfe von zwei Experimenten belegen.
Spielmünze gegen Futter
Beim ersten Experiment konnten die Bonobos eine Art Spielmünze (ein kleines Plastikröhrchen) gegen eine Belohnung eintauchen: etwas Leckeres zum Essen. Die Belohnung fiel aber unterschiedlich groß aus. Manche Primaten erhielten mehr und andere weniger Futter für ihre Spielmünzen. Das erschien den Bonobos nicht gerecht. Sie fingen an, zu „streiken“ und verweigerten ihre Teilnahme am Experiment.
Unterschied zu den Schimpansen
Dieses Experiment wurde schon früher mit Schimpansen durchgeführt. Doch in diesem Fall hatte die Reaktion der Tiere mit den Menschen zu tun, die ihnen das Futter gaben. Deshalb führt man mit den Bonobos ein zweites Experiment durch. Sie erhielten die Belohnung nicht von einem Menschen, sondern von einer Maschine. Auch in diesem Fall waren die Bonobos verärgert über die ungleiche Behandlung.
Freundschaft verändert das Verhalten
Je nachdem, ob die Bonobos befreundet waren oder nicht, reagierten sie unterschiedlich auf die Ungleichbehandlung. Wenn sie gut befreundet waren, konnte sie es eher akzeptieren, weniger Futter zu bekommen. Bei Artgenossen, die ihnen nicht so nahe standen, zeigten sie weniger Entgegenkommen.
Über die Studie
Die Studie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der Universität Utrecht (Niederlande) wurde im April 2025 in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences veröffentlicht.
Quellen: