Neugeborene Mäuse können sehen, bevor sie die Augen öffnen
- Mäuse öffnen ihre Augen erst einige Tage nach der Geburt.
- Mit dem ersten Augenaufschlag können sie ihre Umgebung bereits sehen.
- Weil sie schon vorher von ihr „geträumt“ haben.
Mäuse sind bei ihrer Geburt blind - aber nur physisch
Mäuse sind bei ihrer Geburt nackt, taub und blind. Sobald sie nach einigen Tagen ihre Augen öffnen, können sie ihre Welt bereits sehen und sich in ihr zurechtfinden. Und zwar ohne, dass sie vorher erfahren oder gelernt haben, wie sie ihre Augen benutzen können. Forscher wollten wissen, wie das funktioniert. Dazu haben sie neugeborene Mäuse kurz nach ihrer Geburt und nach dem Öffnen der Augen untersucht.
Bilder vor dem inneren Auge
Das Ergebnis: Während die Tiere blind sind, gibt es in der Netzhaut ihrer Augen bereits Aktivitätswellen, die genau das nachahmen, was passiert, wenn sie sich durch ihre Umgebung bewegen. Zum Beispiel, wenn sie vorwärts laufen. Man könnte sagen, es geschieht "vor ihrem inneren Auge". Oder, dass sie von der Welt, die um sie herum ist, träumen, bevor sie sie sehen.
Wahrnehmung der Umwelt
Das erscheint aus biologischer Sicht auch sinnvoll, denn je früher Tiere ihre Umwelt wahrnehmen, desto besser oder schneller können sie mögliche Bedrohungen erkennen.
Über die Studie
Die Studie der Yale University (USA) erschien im Juli 2021 im Magazin Science.
Quellen:
- Mäuse bestehen den Spiegeltest – aber sind sie sich wirklich ihrer selbst bewusst?
- Blinde Mäuse kratzen sich, wenn Artgenossen mit Juckreiz kämpfen
- Für den besten Fluchtweg erstellen Mäuse eine „Landkarte“ ihrer Umgebung
- Mäuse können Gegenstände auch auf einem Foto erkennen
- Je länger Mäuse bei Menschen leben, desto schlauer werden sie
- Jede Maus hat ihren eigenen „Song“