Kaltblut
Hier erfährst du alles über Kaltblut-Pferde, ihre besonderen Merkmale, welches Wesen sie besitzen und, welche Rassen zu den Kaltblütern zählen.
Was sind Kaltblut-Pferde?
Kaltblüter sind große, schwere Pferde mit ausgeglichenem, ruhigen Gemüt. Sie werden oft als „sanfte Riesen“ bezeichnet. Ihr Fell, ihre Mähne und ihr Schweif sind sehr dick und an den Fesseln haben sie häufig einen üppigen Behang. So dick eingepackt kommen sie auch mit ungemütlichem, kalten Wetter zurecht. Für das klassische Freizeitreiten, Dressur und Springreiten sind die Pferde nicht geeignet. Trotzdem sind Kaltblüter auch Turnier-Pferde: Sie zeigen ihre Stärke in Wettbewerben, bei denen es um das Ziehen von schweren Wagen geht.
Charakter und Wesen
Es braucht schon einiges, um Kaltblüter aus der Fassung zu bringen. Sie sind sehr ruhig und scheuen so gut wie. Viele glauben, dass die Pferde dickköpfig, stur und dumm sind – nur aufgrund ihres plumpen Aussehens. Sie sind jedoch sehr intelligent, umgänglich und zuverlässig.
Geschichte
Kaltblüter waren früher reine Arbeitspferde. Sie haben den Bauern geholfen, den Pflug oder Wagen mit Lebensmitteln/Rohstoffen zu ziehen. Außerdem waren Kaltblüter Kriegspferde, weil sie die Ritter mitsamt ihrer schweren Rüstung tragen konnten. Heutzutage braucht man Kaltblüter vor allem in der Forstwirtschaft. Denn wo kein schwerer Trecker hinkommt, sind die Pferde ideal. Sie ziehen schwere Baumstämme aus dem Unterholz. Diese Pferde nennt man Rückepferde, weil sie Holz (weg-)„rücken“.
Körperbau und Aussehen
Die größten Pferde der Welt
Das größte Pferd der Welt ist laut Guinness Buch der Rekorde (2012) ein Kaltblut namens Big Jake. Seine Widerristhöhe beträgt 210,2 cm! Er ist ein 11 Jahre alter Wallach und ein „Brabanter“ - ein Kaltblut aus dem Zuchtgebiet Brabant in Belgien. Davor hielt das Shire Horse Goliath den Rekord für das größte Pferd der Welt. Seine Widerristhöhe wurde mit 193 cm gemessen.
Was ist der „Widerrist“?
Der Widerrist ist ein kleiner Höcker, der den Übergang zwischen Rücken und Hals markiert. Er wird als Messpunkt verwendet, weil die Kopfhöhe kein verlässliches Maß ist. Schließlich kann der Kopf unterschiedlich hoch gehalten werden.
Kaltblüter sind gefährdet
Viele Kaltblüter stehen auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Seit in der Landwirtschaft immer mehr Maschinen und Traktoren eingesetzt werden, braucht man die Kaltblüter kaum noch. Deshalb werden sie auch nicht mehr so umfangreich gezüchtet. Damit die Rassen nicht aussterben, sind bereits spezielle Zuchtprogramme in Planung. Zu den gefährdeten Kaltblütern gehören: das Süddeutsche Kaltblut, das Rheinisch-Deutsche Kaltblut, das Schwarzwälder Kaltblut, das Schleswiger Kaltblut, das Pfalz-Ardenner Kaltblut und der Noriker (österreichische Rasse).
Die bekanntesten Kaltblutrassen sind:
- American Cream Draft Horse
- Poitevin
- Ardenner
- Rheinisch-Deutsches Kalblut
- Clydesdale
- Schleswiger Kaltblut
- Niederländisches Kaltblut
- Schwarzwälder Kaltblut
- Noriker
- Shire Horse
- Percheron
- Süddeutsches Kaltblut
- Pfalz-Ardenner Kaltblut
- Suffolk Punch