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Rotaugenlaubfrosch

Steckbrief Rotaugenlaubfrosch

Größe 6-8 cm (Körperlänge)
Geschwindigkeit Unbekannt
Gewicht 6-15 g
Lebensdauer 5 Jahre
Nahrung Grillen, Falter, Grashüpfer, Fliegen, Moskitos
Feinde Primaten, Schlangen, Fledermäuse, Libellen
Verbreitung Zentralamerika, Südamerika
Lebensraum Tropische Regenwälder, feuchte Gebiete, Teiche
Klasse Amphibien
Ordnung Froschlurche
Familie Laubfrösche
Wissenschaftl. Name Agalychnis callidryas
Merkmale Bunter, tropischer Frosch mit auffälligen roten Augen

Merkmale und Besonderheiten

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein bunter, farbenfroher Frosch. Sein auffälligstes Merkmal sind die großen, roten Augen mit senkrechten, schwarzen Schlitzen. Er lebt in tropischen Regenwäldern in Zentral- und Südamerika. Der Rotaugenlaubfrosch hat zahlreiche Feinde – aber auch clevere Tricks zum Überleben. Er ist ein Symbol für den Schutz und die Erhaltung des Regenwaldes.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: Mark Kostich/stock.adobe.com

Verbreitung und Lebensraum

Rotaugenlaubfrösche leben in Zentral- und Südamerika: in Belize, Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Panama. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder, in denen es kleine Teiche oder Seen gibt. Sie brauchen mindestens 80 % Luftfeuchtigkeit, um zu überleben.


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Lebensweise

Rotaugenlaubfrösche sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie und nachts gehen sie auf die Jagd nach kleinen Insekten oder auf Partnersuche. Die meiste Zeit klettern sie in Pflanzen und Bäumen herum. Sie können aber auch gut springen und schwimmen. Zur Paarungszeit versuchen die Männchen, ihre Rivalen abzuschrecken, indem sie zittern und Pflanzen zum Schwingen bringen.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: Harry Collins/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Rotaugenlaubfrösche sind kleine Frösche. Ihre Körperlänge beträgt 60-80 mm. Die Weibchen sind größer als die Männchen.

Farbe

Rotaugenlaubfrösche sind sehr farbenfroh. Ihre Oberseite ist hellgrün. Die Hände und Füße sind orange. Der Bauch ist weiß. An den Seiten sowie an Armen und Beinen ist er blau und gelb. Die bunten Farben nennt man auch „Warnfarben“.


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Augen

Rotaugenlaubfrösche haben knallrote Augen mit einem senkrechten, schwarzen Schlitz. Sie haben keine Augenlider, um ihre Augen zu schließen. Dafür besitzen sie eine sogenannte Nickhaut, die wie eine Schutzbrille vor das Auge geschoben werden kann.

Saugnäpfe

Rotaugenlaubfrösche haben Saugnäpfe an ihren Händen und Füßen. Mit ihrer Hilfe heften sie sich an die Unterseite von Blättern.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: vaclav/stock.adobe.com

Ernährung

Rotaugenlaubfrösche sind Fleischfresser, genauer gesagt Insektenfresser. Sie ernähren sich von Insekten wie Grillen, Falter, Grashüpfer, Fliegen, Moskitos und Ameisen. Die Kaulquappen ernähren sich von Plankton, Algen und Bakterien.

Verhalten

Laute

Rotaugenlaubfrösche haben interessante Laute. Wenn sie einen Partner suchen, machen sie „chack“ oder „chack-chack“. Wenn sie einen Rivalen abschrecken wollen, hört sich ihr Ruf wie ein Lachen oder ein Trällern an.

Schütteln

Zur Paarungszeit verteidigen männliche Rotaugenlaubfrösche ihr Revier, um bessere Chancen bei der Partnersuche zu haben. Sie setzen sich auf einen Stängel und bringen ihn durch schnelles Zittern mit ihrem ganzen Körper zum Schwingen. Obwohl der Frosch so klein ist, ist die Erschütterung über eine Entfernung von 150 cm zu messen. Der Rivale spürt das Zittern, ist mit etwas Glück eingeschüchtert und verlässt das Gebiet.

Fähigkeiten und Sinne

Sehsinn

Rotaugenlaubfrösche haben einen sehr guten Sehsinn. Sie sehen vor allem nachts sehr gut.

Tarnung

Rotaugenlaubfrösche schlafen tagsüber. Damit sie nicht von Raubtieren entdeckt werden, tarnen sie sich. Sie ziehen ihre Arme und Beine eng an den Körper und verschließen die Augen mit ihrer Nickhaut. Dadurch sieht man ihre bunten Farben nicht mehr. Sie sind genauso grün wie die Blätter, auf denen sie schlafen.

Gift

Rotaugenlaubfrösche haben eine feuchte, giftige Haut. Das Gift tötet Bakterien und Viren ab und verhindert Hautkrankheiten. Im Gegensatz zu Pfeilgiftfröschen ist ihr Gift jedoch harmlos und für Menschen nicht gefährlich. Wer aus Versehen einen Rotaugenlaubfrosch angefasst hat, sollte sich dennoch zur Sicherheit die Hände waschen.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: Nina Gerlach [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Verteidigung

Warnfarben

Die kräftigen Farben sind sogenannte Warnfarben. Sie sollen anderen Tieren signalisieren: „Ich bin giftig, komm mir nicht zu Nahe!“. Der Frosch ist zwar nicht so giftig wie andere, aber der Trick scheint zu funktionieren.

Wahrnehmung von Erschütterungen

Die Larven der Rotaugenlaubfrösche sind ein leckerer Snack für viele Raubtiere. Doch sie haben einen cleveren Trick, ihnen zu entgehen. Wenn sich ein Feind nähert, spüren die Larven die Erschütterungen, schlüpfen in Sekundenschnelle aus ihrem Ei und lassen sich ins Wasser fallen. Ein Großteil der Brut schafft es auf diese Weise, zu überleben. Die Larven sind sehr clever. Sie können die Erschütterungen von nahenden Feinden ganz genau von Regentropfen oder Windstößen unterscheiden.

Lebenserwartung

In freier Natur werden Rotaugenlaubfrösche bis zu fünf Jahre alt.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: henk bogaard/stock.adobe.com

Feinde und Bedrohungen

Der Rotaugenlaubfrosch hat viele Feinde: Primaten, Schlangen, Fledermäuse, Fische, Libellen und Käfer. Weitere Bedrohungen sind der Verlust von Lebensraum, Umweltverschmutzung und die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel. Im Moment gilt er nicht als gefährdete Tierart.

Bedeutung für das Ökosystem

Rotaugenlaubfrösche sind sehr wichtig für das Ökosystem. Als Kaulquappen ernähren sie sich von Algen und helfen, ein übermäßiges Wachstum zu verhindern. Als Frösche helfen sie, die Anzahl der Insekten im Gleichgewicht zu halten.

Rotaugenlaubfrosch als Haustier

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein spannender und außergewöhnlich schöner Frosch. Viele fragen sich deshalb: Ist es möglich, ihn als Haustier zu halten? Ja, das ist tatsächlich möglich. Aber nicht einfach. Das Tier braucht ein Terrarium, das entsprechend für seine Bedürfnisse eingerichtet ist. Zuerst einmal muss darin immer eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 % herrschen. Die Temperatur muss dauerhaft bei 25-30 Grad Celsius liegen. Die Tiere brauchen außerdem ein kleines Becken mit Süßwasser und tropische Pflanzen. Eine spezielle Lampe mit Zeitschaltuhr sorgt für 11-12 Stunden „Tageslicht“. Die Anforderungen sind zu meistern, aber es erfordert sehr viel Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, damit es dem Tier gut gehen kann.

Rotaugenlaubfrosch Rotaugenlaubfrosch - Foto: Brian Gratwicke [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Fortpflanzung

Paarungszeit

Rotaugenlaubfrösche pflanzen sich in der Regenzeit von Mai bis November fort.

Eiablage

Das Weibchen klettert mit dem Männchen auf dem Rücken auf eine Pflanze, die am Ufer direkt über dem Wasser wächst. Sie legt 40 Eier auf einmal – insgesamt bis zu fünf Mal. Die Eier bilden durch eine durchsichtige, klebrige, glibberige Flüssigkeit eine Art „Klumpen“, der an Blättern haften bleibt. Das Männchen befruchtet die Eier sofort nach der Ablage.

Entwicklung

Die Kaulquappen schlüpfen etwa 6-8 Tage nach der Eiablage. Sie wackeln in ihrem durchsichtigen „Ei“ hin und her, durchbrechen die weiche Hülle und „tropfen“ in das Gewässer unter ihnen. Larven, die nicht direkt ins Wasser fallen, müssen darauf hoffen, dass sie innerhalb von 20 Stunden vom Regen in das Gewässer „gespült“ werden. Sie haben zu dem Zeitpunkt noch keine Arme und Beine, um sich fortzubewegen.

Metamorphose

Die Kaulquappen verbringen etwa 80 Tage im Wasser, um sich dort zu entwickeln. Während dieser Zeit verändern sie sich. Aus ihren Kiemen werden Lungen, ihr Schwanz bildet sich zurück und sie bekommen Arme und Beine. Diesen Vorgang nennt man Metamorphose (vom Griechischen „metamorphosis“ für „Umwandlung“). Nach etwa 80 Tagen sind sie „fertige“ Frösche und können sich auch an Land fortbewegen.

Der Rotaugenlaubfrosch ist verwandt mit:
  • Makifrosch
  • Laubfrosch
Weitere Tiere im Lebensraum:
  • Ameise
  • Baumschlange
  • Fledermaus
  • Fliege
  • Grashüpfer
  • Libelle
  • Nachtfalter
  • Natter
  • Wasserkäfer

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