Verkehrslärm ist verantwortlich für weniger Nachkommen bei Zebrafinken
- Der Verkehrslärm nimmt weltweit zu.
- Auch Küken in ihren Eiern sind ihm mittlerweile fast überall ausgesetzt.
- Sie leiden dadurch unter Wachstumsstörungen. Die Tiere haben dadurch weniger Nachkommen.
Ein Experiment mit Zebrafinken
Um die Auswirkungen von Verkehrslärm zu erforschen, haben Forscher ein Experiment mit Eiern von Zebrafinken gemacht. Es gab drei Gruppen von Eiern: Die erste wurde typischem Verkehrslärm ausgesetzt. Der zweiten wurden die Melodien von Zebrafinken vorgespielt. Die dritte Gruppe bekam weder Verkehrslärm noch Melodien zu hören.
Verkehrslärm wirkt sich auf die Entwicklung aus
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Verkehrslärm Vögel schneller altern lässt. Die neue Studie liefert Hinweise dazu, dass das nicht die einzige Auswirkung ist. Im Experiment mit den Eiern schlüpften weniger Küken, wenn sie mit Lärm beschallt wurden – sie starben in ihren Eiern. Außerdem wurden vermehrt Zellschäden festgestellt. Diejenigen Küken, die trotz des Lärms das Licht der Welt erblickt hatten, erholten sich von den Zellschäden nicht. Selbst dann, wenn sie nach dem Schlüpfen ohne Lärm aufwuchsen. Als erwachsene Vögel hatten sie nur halb so viele Nachkommen.
Wie stark war der Lärm im Experiment?
Im Experiment hatte der Verkehrslärm eine Lautstärke von 65 dB. Das entspricht einer Unterhaltung und somit nicht unbedingt ohrenbetäubend. Vielleicht war nicht die Lautstärke ausschlaggebend, sondern die Art der Geräusche. Schließlich führten die Melodien der Zebrafinken in der zweiten Gruppe zu einer normalen Entwicklung – obwohl sie ebenfalls bei 65 dB vorgespielt wurden. Lärm hat vermutlich eine andere Wirkung.
Was bedeutet das?
Lärm hat schwerwiegendere Folgen auf Vögel, als wir bisher angenommen haben. Die Wissenschaftler möchten untersuchen, was er mit anderen Tierarten macht. Wir Menschen haben uns irgendwie an Lärm gewöhnt. Aber auch auf uns hat er einen negativen Einfluss. Wir leiden unter höherem Blutdruck, erhöhter Herzfrequenz und produzieren mehr Stresshormone.
Über die Studie
Die Studie der Deakin University (Australien) erschien im April 20024 in der Fachzeitschrift Science.
Quelle: https://phys.org, https://www.science.org