Orang-Utans unterstützen ihre Kinder beim Lernen
- Orang-Utans-Babys müssen lernen, sich selbst mit Nahrung zu versorgen.
- Bislang glaubte man, ihre Mütter würden sie dabei nicht unterstützen.
- Doch das Verhalten der Mütter wurde bislang nicht richtig verstanden.
Orang-Utans säugen ihre Jungtier 10 Jahre lang. Erst dann haben ihre Kinder gelernt, sich selbst zu ernähren - denn sie müssen wissen, wie sie über 200 Nahrungsmittel richtig erkennen und verarbeiten. Baumrinde muss beispielsweise erst vom Stamm entfernt und mit den Zähnen abgeschabt werden, bevor sie an das Essbare im Inneren gelangen.
Bislang dachte man, dass die Mütter beim Wissenserwerb ihrer Kinder eher unbeteiligt sind. Es wurde angenommen, dass sich die Jungtiere alles selbst beibringen müssen, indem sie ihrer Mutter erst ganz genau zuschauen und dann nachmachen. Das erschien den Biologen aber unlogisch, denn die Bindung zwischen Mutter und Kind ist ansonsten sehr eng.
Es stimmt, dass die Jungtiere beim Lernen die ersten Schritte machen müssen, aber Forscher haben herausgefunden, dass sich die Mütter aktiver einbringen als gedacht. Sie stimmen ihr Verhalten sogar auf das Alter ihres Kindes ab. Wenn ihr Nachwuchs bettelte, Nahrung abzugeben, verhielten sie sich bei „einfachen“ Nahrungsmitteln ab einem bestimmten Alter ablehnend. Bei schwierigen Nahrungsmitteln war das anders. Während die Jungtiere den Müttern beim Verarbeiten der Nahrungsmittel zusahen, bekamen sie auch am häufigsten etwas davon ab. Eine Art der Motivation.
Die Studie des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie erschien im Dezember 2021 im Magazin Scientific Reports.
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Quelle: https://www.ab.mpg.de