Kleinstes Wirbeltier der Welt entdeckt: die brasilianische Sattelkröte – so groß wie eine Erbse
- In Brasilien lebt eine winzige Sattelkrötenart.
- Sie ist vermutlich die kleinste Froschart und gleichzeitig das kleinste Wirbeltier der Welt.
- Ihr Körper ist nicht größer als 6,45 mm.
Eine neu entdeckte Art ist kleiner als alle anderen
Sattelkröten sind kleine Frösche, die in Wäldern im Süden Brasiliens und im Norden Argentiniens leben. Im Moment sind 80 Sattelkrötenarten bekannt. Ihr Aussehen ist sehr unterschiedlich. Es gibt Arten, die unauffällig grau und braun gefärbt sind. Andere sind knallbunt. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind alle sehr klein.
Im Jahr 2011 wurde eine neue Art entdeckt, die jetzt für Begeisterung sorgt: Sie ist laut den Biologen das kleinste Wirbeltier der Welt! Ihr wissenschaftlicher Name lautet Brachycephalus pulex. Bislang galt ein kleiner Engmaulfrosch (Paedophryne amauensis) als das kleinste.
Wie die Biologen gemessen haben
Die Biologen haben 46 Sattelkröten untersucht. Besonders große oder besonders kleine Tiere zu messen, ist immer eine schwierige Aufgabe. Außerdem mussten sie genau darauf achten, keine Jungtiere zu vermessen, denn sie wachsen schließlich noch. Die Forscher haben also nur erwachsene Männchen und Weibchen unter die Lupe genommen – sonst wäre die Messung unsinnig. Von den 46 Tieren lagen fast alle ganz knapp über 7 mm. Eines davon war aber nur 6,45 mm lang. Das ist 20 % kleiner als der Engmaulfrosch Paedophryne amauensis – der bis zu 8 mm lang wird.
Sattelkröten waren schon immer sehr klein
Sattelkröten existieren schon seit mindestens 25 Millionen Jahren. Auch damals waren die Tiere schon sehr klein. In Mexiko wurde ein in Harz eingeschlossenes Tier entdeckt, das nur 7,5 mm groß war. Selbst die größte Art, die Gelbe Sattelkröte, ist nicht einmal 20 mm lang.
Ein kleiner Körper ist nicht immer vorteilhaft
Die Forscher können sich vorstellen, dass es sogar noch kleinere Wirbeltiere als Brachycephalus pulex gibt. Allerdings gibt es auch Grenzen des Möglichen. Viele Frösche, die besonders klein sind, können nicht springen und haben zum Beispiel weniger Finger, Zehen oder verkümmerte Ohren.
Über die Studie
Die Entdeckung der Universidade Estadual de Santa Cruz (Brasilien) wurde im Februar 2024 in der Fachzeitschrift Zoologica Scripta veröffentlicht.
Quelle: https://phys.org, https://onlinelibrary.wiley.com
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