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Lederschildkröte

Steckbrief Lederschildkröte

Größe etwa 180-220 cm (Gesamtlänge)
Geschwindigkeit bis 35 km/h (im Wasser)
Gewicht 250-700 kg
Lebensdauer 30-50 Jahre
Nahrung Quallen, Seeigel, Krebstiere
Feinde Vögel, Krabben, Waschbären (nur Jungtiere)
Verbreitung Atlantik, Pazifik
Lebensraum Offenes Meer, Hochsee
Klasse Reptilien
Ordnung Schildkröten
Familie Lederschildkröten
Wissenschaftl. Name Dermochelys coriacea
Merkmale Lederartige Haut, schnell, kann sehr tief tauchen

Merkmale und Besonderheiten

Die Lederschildkröte ist die größte Meeresschildkröte der Welt. Ihr auffälligstes Merkmal ist der weiche Panzer, der mit einer ledrigen Haut überzogen ist. Das ist einer der größten Unterschiede zu den anderen Schildkröten, die im Meer leben.

Die Lederschildkröte ist das schnellste, schwimmende Reptil. Außerdem ist sie die am tiefsten tauchende Schildkröte. Lederschildkröten sind eine bedrohte Tierart. Deshalb sind sie auch ein Symbol für den Natur- und Meeresschutz.

Foto: ACEgan/Shutterstock


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Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Die Lederschildkröte ist die größte und schwerste Schildkröte, die auf der Erde lebt. Ihre Gesamtlänge liegt normalerweise bei 180-220 cm. Ihr Gewicht liegt zwischen 250 und 700 kg. Die größte Lederschildkröte wurde 1988 in Wales (England) gefunden. Laut Guinness World Records hatte sie eine Gesamtlänge von 291 cm, eine Spannweite von 277 cm und sie wog 961,1 kg.

Panzer

Der Panzer von Meeresschildkröten besteht aus Hornschuppen. Bei der Lederschildkröte ist das jedoch ganz anders. Ihr Panzer besteht aus kleinen, losen Knochen, die von einer dunkelgrauen Haut zusammengehalten werden. Sie ist sehr dünn, aber ledrig und zäh. Ihre Lederhaut ist auch der Grund, warum sie so heißt.

Ein weiteres, auffälliges Merkmal auf dem Panzer der Lederschildkröte sind sieben stachelig aussehende Rippen. Sie verlaufen vom Kopf bis zum Hinterteil über ihren ganzen Rücken. Dadurch sieht das Tier so aus, als wäre es aus langen Lederstreifen zusammengenäht. Die Rippen bestehen aus kleinen Knochenplättchen und werden „Kiele“ genannt.

Flossen

Die Flossen der Lederschildkröte werden auch Flipper genannt. Sie können bis zu 270 cm lang werden. Im Vergleich zur Körpergröße haben die Tiere die längsten Flossen aller Meeresschildkröten.


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Lebensraum

Meeresschildkröten bevorzugen eher wärmere Meere und leben meist in der Nähe der Küste. Die Lederschildkröte ist anders: Sie durchstreift auch kältere Gewässer. Das ist möglich, weil sie im Gegensatz zu den anderen ihre Körpertemperatur selbst halten kann.

Foto: ACEgan/Shutterstock

Lebensweise

Lederschildkröten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in der Hochsee. Sie schwimmen tausende Kilometer und folgen dabei Meeresströmungen. Sie sind Einzelgänger. Deshalb weiß man auch nur sehr wenig über ihre Lebensweise. Nur die weiblichen Tiere kommen zum Eier legen an den Strand. Die männlichen verbringen ihr gesamtes Leben im Wasser.

Ernährung

Lederschildkröten ernähren sich hauptsächlich von Quallen. In kleinen Mengen verzehren sie aber auch Seeigel, Kalmare und Krebstiere. Sie haben keine Zähne, aber trotzdem eine Art Gebiss. Es sieht aus wie der Schnabel eines Vogels und wird auch Hornschnabel genannt. Er ist sehr hart und scharfe Kanten. Mit ihm halten sie ihre Beute fest und befördern sie in ihr Maul. In ihrem Rachen haben sie Stacheln, die ihnen helfen, die Beute weiter in den Magen zu transportieren.

Foto: catalinaug/'Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Gleichwarme Reptilien

Die meisten Reptilien sind wechselwarm. Das heißt, sie sind abhängig davon, wie warm oder kalt es um sich herum ist. Die Lederschildkröte hat jedoch die Fähigkeit, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten – wie wir Menschen. Deshalb kann sie sich auch in kälteren Gewässern aufhalten.

Wanderungen

Weibliche Lederschildkröten kehren zu ihrem Geburtsort zurück, um dort zu nisten. Dabei legen sie eine Strecke von knapp 10.000 km zurück. Sie wandern quer über den Pazifik von Indonesien nach Kalifornien und zurück. Der Rekord lag bei 20.558 km von Papua (Indonesien) nach Oregan (USA). Sie benötigte dafür 647 Tage.

Geschwindigkeit

Die Lederschildkröte bewegt sich normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 2-10 km/h. Wenn es nötig ist, kann sie aber blitzschnell werden. Laut Guinness World Records schafft sie bis zu 35,28 km/h. Das ist genauso schnell wie der schnellste Pinguin, der Eselspinguin. Nur, dass die Schildkröte viel größer und schwerer ist.

Tauchen

Die meisten Meeresschildkröten tauchen nur etwa 175-200 m tief. Lederschildkröten können in viel größere Tiefen abtauchen. Sie hält sogar den Rekord für den tiefsten Tauchgang einer Schildkröte, die im Meer lebt. Es sind beeindruckende 1.280 m. Möglich wird das durch ihren weichen Panzer. Er ist gleichzeitig fest und stark, aber trotzdem flexibel. Er kann sich unter dem Wasserdruck zusammenziehen und ausdehnen – im Gegensatz zu einem harten Panzer.

Eine weitere Fähigkeit hilft der Lederschildkröte beim Tauchen: Sie verlangsamt ihren Herzschlag und spart dadurch Sauerstoff. Zwischen zwei Herzschlägen können bis zu neun Minuten vergehen. Sie können bis zu sieben Stunden unter Wasser bleiben.

Magnetsinn

Wie finden Lederschildkröten zurück zu dem Ort, an dem sie geboren sind? Forscher haben herausgefunden, dass sie einen Magnetsinn besitzen. Sie haben quasi eine Landkarte der Erdmagnetfelder im Kopf und orientieren sich daran. So finden sie zurück zu ihrem Geburtsort.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Lebenserwartung

Lederschildkröten werden 30-50 Jahre alt. So glaubt man zumindest. Bislang ist aber noch sehr wenig über ihre Lebensdauer bekannt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Erwachsene Lederschildkröten haben keine natürlichen Feinde. Dafür sind sie zu groß und können zu tief tauchen. Die Eier und die frisch geschlüpften Babys sind jedoch für Waschbären, Krabben und Vögel ein gefundenes Fressen.

Der Mensch

Die größte Gefahr geht vom Menschen aus. Die Tiere werden gejagt, sterben als Beifang in Fischernetzen und ihre Eier werden als Delikatesse verkauft. Im Jahr 1980 gab es noch etwa 100.000 weibliche Tiere. Heute sind es noch etwa 2.500 bis 3.500. Die männlichen Tiere können nicht gut gezählt werden, weil sie ihr ganzes Leben im Wasser verbringen. Sie gelten als vom Aussterben bedroht.

Fischernetze

Ein großes Problem sind vor allem die Netze der Fischer, in denen sie sich verfangen und unter Wasser ertrinken.

Plastik

Etwa 44 % der Tiere Plastikmüll im Magen – weil sie nicht gut zwischen Quallen und Plastik unterscheiden können. Sie können das Plastik nicht einfach wieder ausspucken. In ihrem Mund haben sie kleine Stacheln, die in das Innere bzw. den Magen des Körpers zeigen. Sie machen es unmöglich, etwas wieder loszuwerden, was einmal im Mund war.

Wie du Meeresschildkröten helfen kannst

Meeresschildkröten zu schützen geht ganz einfach – und zwar durch weniger Fisch auf dem Teller. Was haben die Fische damit zu tun? Um sie aus dem Meer zu holen, werden Netze verwendet. Nicht nur Schildkröten verfangen sich darin. Auch Delfine und kleine Wale können sich nicht aus ihnen befreien und sterben. Wenn wir aber weniger Fisch essen, wird – über kurz oder lang – auch weniger gefischt. Je mehr Menschen von dieser Gefahr wissen und je mehr Menschen mitmachen, desto besser können wir den Tieren helfen. Was denkst du darüber?

Bedeutung für das Ökosystem

Lederschildkröten ernähren sich von Quallen. Sie verhindern, dass sich Quallen zu stark vermehren und halten dadurch die Natur im Gleichgewicht.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Fortpflanzung

Niststrand

Zur Eiablage kehren weibliche Lederschildkröten zurück an den Strand, an dem sie selbst einmal das Licht der Welt erblickt haben.

Nest und Gelege

Mit ihren langen, paddelartigen Flossen buddeln sie zuerst ein Loch in den Sand – etwa 40-50 cm tief. Dann legen sie 50-100 Eier hinein. Anschließend bedecken das Nest wieder mit Sand. Die Eier werden 55-56 Tage lang durch die Wärme der Sonne ausgebrütet. Ob ein männliches oder weibliches Tier schlüpft, hängt von der Temperatur im Nest ab. Bei weniger als 28,7 °C werden sie männlich; bei 28,7 bis 29,7 ° C männlich oder weiblich und bei über 29,7 °C weiblich.

Babys

Die Baby-Schildkröten sind etwa 6 cm groß, wenn sie die Eierschale durchbrechen und sich zum Wasser aufmachen. Dieser Weg ist der gefährlichste Weg ihres Lebens. Seevögel, Fische und Krabben warten nur darauf, dass sie ihnen vor die Füße laufen. Fast 60 % der Babys sterben.

Fun Facts

Unechte Karettschildkröten unterscheiden sich von Echten Karettschildkröten dadurch, dass sie fünf Paar Hornschilde besitzen, keine vier. Die Bezeichnungen „unecht“ und „echt“ haben nichts damit zu tun, dass sie „gefälscht“ oder in Wahrheit gar keine Schildkröten wären. Es ist einfach nur eine wissenschaftliche Bezeichnung und grenzt die „unechte“ aufgrund der Hornschilde klar von den „echten“ ab.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Die Lederschildkröte ist verwandt mit:

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