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Mäusebussard

Steckbrief Habicht

Größe 51-58 cm
Geschwindigkeit bis 45 km/h
Gewicht 800-1.100 g
Lebensdauer 8-12 Jahre
Nahrung Kleine Nagetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Aas
Feinde Adler, Wildkatzen und Füchse
Verbreitung Europa, Asien, Afrika
Lebensraum Waldrand, Grasland, Ackerland, Sumpfmoore
Ordnung Greifvögel
Familie Habichtartige
Wissenschaftl. Name Buteo buteo
Merkmale Häufigster Greifvogel in Mitteleuropa

Merkmale und Besonderheiten

Der Mäusebussard ist der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa. Er ist leicht zu erkennen: Wenn ein mittelgroßer Vogel mit kurzen Schwanzfedern am Himmel seine Kreise zieht, ist es wahrscheinlich ein Mäusebussard. Häufig sieht man die Tiere auch in weiten, offenen Landschaften auf Pfählen oder Telefonmasten sitzen.

Mäusebussard Foto: lucaar/stock.adobe.com

Lebensraum

Der Mäusebussard bevorzugt offene Wälder, Ackerland, Grasland und Sumpfmoore. Manchmal lebt er auch in Städten und Dörfern – weil er dort viele Beutetiere wie Mäuse und andere Nager findet.


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Lebensweise

Mäusebussarde sind tagaktive Raubvögel. Sie bilden keine Gruppen, aber wenn sich ein Pärchen gefunden hat, bleibt es sein Leben lang zusammen. Die Küken ziehen sie gemeinsam liebevoll auf.

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Mäusebussarde werden 51-58 cm groß. Ihre Spannweite beträgt 113-128 cm. Die männlichen Tiere sind kleiner und leichter. Sie wiegen im Durchschnitt etwa 800 g. Die Weibchen sind knapp 1.000 g schwer.

Krallen

Der Mäusebussard hat kräftige Krallen, mit denen er seine Beute fangen und tragen kann.

Gefieder

Das Gefieder von Mäusebussarden ist dunkelbraun, hellbraun und weiß. Je nach Lebensraum haben sie mehr weiße oder dunkle Federn. Im Gegensatz zu Habicht und Sperber haben sie keine auffälligen Querbänderungen auf der Brust.


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Schwanzfedern

Ein besonderes Merkmal sind die kurzen, abgerundeten Schwanzfedern.

Mäusebussard Foto: Branislav Cerven (links), Miroslav Hlavko (rechts) /Shutterstock

Erkennungsmerkmale

Mäusebussard oder Rotmilan?

Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Vögeln ist die Form der Schwanzfedern. Der Mäusebussard hat einen abgerundeten Schwanz – rund wie beim Buchstaben „B“. Der Rotmilan hat einen gabelförmigen Schwanz – wie beim Buchstaben „M“. Außerdem hat der Rotmilan eine klar erkennbare rötliche Farbe und einen weißen Kopf.

Mäusebussard Foto: Marcel (links), Micha Trillhaase (rechts)/stock.adobe.com

Mäusebussard oder Habicht?

Ein ausgewachsener Habicht hat immer „Querbänder“ auf Brust und Bauch. Der Mäusebussard nicht.

Mäusebussard oder Habicht Foto: Creatureart (links), Albert Beuckhof (rechts)/stock.adobe.com

Mäusebussard oder Sperber?

Sperber haben immer „Querbänder“ auf Brust und Bauch – der Mäusebussard nicht. Die Krallen des Sperbers sind außerdem viel schmaler und dünner.

Ernährung

Mäusebussarde ernähren sich vor allem von kleinen Nagetieren wie Mäusen. Sie fressen aber auch andere Vögel, Schlangen, Eidechsen, Frösche, Regenwürmer, Insekten – und sogar Aas.

Verhalten

Zugvogel oder Standvogel?

In Deutschland ist der Mäusebussard kein Zugvogel, sondern ein sogenannter Standvogel. Unsere Winter sind meistens sehr mild und es gibt genügend Nahrung. Es gibt keinen Grund, nach Süden zu ziehen. Die Vögel, die weiter nördlich leben, wandern gerade so weit nach Süden, bis sie wieder genügend Beutetiere finden. Manche von ihnen wandern aber auch bis nach Südafrika.

Laute

Der Ruf von Mäusebussarden ist unverwechselbar: Sie miauen wie Katzen! Deshalb werden sie auch Katzenadler genannt. Sie rufen häufig und viel – vor allem zur Paarungszeit.

Winterspeck

Mäusebussarde fressen sich vor der kalten Jahreszeit einen Winterspeck an. Ihr Gewicht schwankt dadurch auf das Jahr gesehen immer um 100-300 g. Die Fettreserven brauchen sie vor allem zwischen Januar und April, wenn sie am wenigsten Nahrung finden.

Mäusebussard Foto: Piotr Krzeslak/stock.adobe.com

Sind Mäusebussarde gefährlich?

Jogger und Radfahrer: Vorsicht im Juni und Juli!

Es gibt immer wieder Berichte, dass Mäusebussarde Menschen angreifen. Und zwar in den Monaten Juni und Juli. Häufig werden Jogger und Radfahrer attackiert. Wie kommt es dazu? Im Juni und Juli schlüpfen die Küken. Die Greifvögel sind eigentlich nicht aggressiv oder angriffslustig. Aber in dieser Zeit ist für sie alles eine Bedrohung, was sich im Umkreis von 100 m befindet und schneller ist als ein Spaziergänger.

Wie schlimm ist die Attacke eines Mäusebussards?

Zum Glück sind die meisten Attacken nur angedeutet. Es wurde noch nie von schweren Verletzungen durch einen Mäusebussard berichtet. Seine Krallen können aber kleine Kratzer am Kopf verursachen, die wegen Wundstarrkrampf ärztlich versorgt werden sollten. Der Schreck eines solchen Angriffs ist meistens am größten.

Wie wehrt man einen Angriff ab?

Es heißt, dass man den Angriff eines Mäusebussards leicht abwehren kann, wenn man einen Gegenstand (z. B. einen Regenschirm) über den Kopf hält. Als Jogger oder Radfahrer hat man allerdings selten einen Gegenstand griffbereit. Der beste Tipp ist: Nicht stehen bleiben, langsam bewegen, den Weg zurückgehen oder -fahren. Einen weiten Bogen um das Gebiet machen.

Flugbild

Wie sieht das Flugbild eines Mäusebussards aus? Die Greifvögel haben nicht nur eines, sondern zwei Flugbilder.

Segelflug

Das eine ist der Segelflug, bei dem sie hoch oben in der Luft weite Kreise über die Landschaft ziehen. Dabei haben sie ihre Flügel meistens v-förmig aufgestellt.

Rüttelflug

Sie beherrschen aber auch den Rüttelflug, bei dem sie schnell mit den Handschwingen „rütteln“ und scheinbar in der Luft „stehen“. Die meisten kennen das Flugbild vom Turmfalken. Charakteristisch sind zudem die weit gespreizten, abgerundeten Schwanzfedern und Flügel.

Mäusebussard Foto: Marcel/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Mäusebussarde können bis zu 45 km/h schnell fliegen.

Flug

Mäusebussarde sind sehr geschickte und wendige Flieger.

Jagd

Aus der Luft

Mäusebussarde suchen ihre Umgebung häufig nach Beutetieren ab, indem sie hoch oben in der Luft segeln und mit ihren scharfen Augen den Boden beobachten. Wenn sie Beutetier entdecken, fliegen sie im Sturzflug darauf zu und töten es mit ihren scharfen Krallen.

Ansitzjagd

Bei der Ansitzjagd wartet der Mäusebussard an einem erhöhten Platz und sucht mit seinen scharfen Augen die Umgebung ab. Zum Beispiel von einem Zaun oder einer Straßenlaterne aus. Wenn er ein Beutetier erspäht hat, hebt er blitzschnell ab und greift sich die Beute. Das nennt man „Ansitzjagd“.

Am Boden

Die Greifvögel jagen auch auf dem Boden. Um Regenwürmer an die Oberfläche zu locken, „stampfen“ mit ihren Füßen auf die Erde. Das Stampfen hört sich für Regenwürmer wie Regen an. Sie fliehen lieber nach oben, als im Erdreich zu ertrinken.

Mäusebussard Foto: Rafal Szozda/Shutterstock

Lebenserwartung

In freier Wildbahn werden die Tiere 8-12 Jahre alt. Der älteste, frei lebende Mäusebussard in England wurde 25 Jahre und 4 Monate alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde des Mäusebussards sind Adler, Wildkatzen und Füchse.

Winter

Zwischen Januar und April gibt es für die Tiere manchmal so wenig Futter, dass sie verhungern.

Straßen- und Eisenbahnverkehr

Mäusebussarde ernähren sich auch von Aas. Sie fressen zum Beispiel Tiere, die von einem Auto auf der Straße überfahren worden sind und kommen dabei selbst ums Leben. Dasselbe passiert im Eisenbahnverkehr.

Giftköder

Giftköder sind ebenso ein großes Problem. Sie werden eigentlich für Füchse ausgelegt, jedoch auch von Mäusebussarden gefressen.

Waldrodung

Eine weitere Bedrohung ist der Verlust von Lebensraum durch die Abholzung von Bäumen.

Windkraft

Auch durch Windkraftanlagen sterben viele Tiere.

Bedeutung für das Ökosystem

Mäusebussarde sind sehr wichtig für die Natur. Sie halten vor allem die Anzahl kleiner Nagetiere im Gleichgewicht. Sie heißen nicht umsonst Mäuse-bussard! Außerdem fressen sie Aas und helfen auf diese Weise, dass sich keine Bakterien oder Viren ausbreiten.

Mäusebussard Foto: Veselin Gramatikov/Shutterstock

Fortpflanzung

Mäusebussarde leben monogam. Das heißt, sie bleiben ihr Leben lang mit ihrem Partner zusammen.

Brutsaison

Die Brutsaison beginnt spätestens im März und geht bis in den Juli.

Nest

Das Nest des Mäusebussards ist 100-120 cm breit und 60 cm tief. Es besteht aus Ästen, Gräsern, Laub und Moos. Häufig verwenden die Tiere ihr Nest in der folgenden Brutsaison wieder. Als Standort bevorzugen sie eine starke Astgabel in einer Höhe von 3 bis 25 m. Das Nest wird meistens vom Männchen gebaut.

Brutzeit

Das Weibchen legt zwischen Ende März und Mitte April zwei bis sechs Eier. Die Brutdauer beträgt 33-35 Tage. Das Männchen versorgt das Weibchen während dieser Zeit mit Futter.

Jungtiere

Sobald die Küken geschlüpft sind, muss das Männchen noch mehr Futter jagen – denn jetzt muss er die Mutter und den Nachwuchs satt bekommen! Die liebevolle Sorge um die Küken macht sich bezahlt: Etwa 49 % der Jungtiere überleben. Für die Vogelwelt ist das sehr viel. Nach 14-16 Wochen ist der Nachwuchs unabhängig.

Mäusebussard Foto: WildMedia/Shutterstock

Mäusebussarde beobachten

Mäusebussarde sind vor allem im Frühling aktiv. Häufig sieht man, wie sie weite Kreise am Himmel ziehen. Oft sitzen sie aber auch auf Pfosten, Pfählen, Masten, Zäunen, Straßenlaternen und hohen Bäumen. Auch im Oktober sind sie häufig zu sehen – weil Tiere aus dem Norden nach Deutschland ziehen.

Der Mäusebussard ist verwandt mit:

  • Bussard
  • Falke
  • Habicht
  • Milan
  • Sperber

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