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Esel

Steckbrief Esel

Größe 90-160 cm (Schulterhöhe)
Geschwindigkeit Bis 24 km/h
Gewicht 80-450 kg
Lebensdauer 15-40 Jahre
Nahrung Gras
Feinde Wölfe
Verbreitung Afrika, Asien, Europa
Lebensraum Grasland, Buschland, Steppe, Halbwüste
Ordnung Unpaarhufer
Familie Pferde
Wissenschaftl. Name Equus asinus asinus
Merkmale Huftier mit langen Ohren, macht "I-ahh"

Merkmale und Besonderheiten

Esel sind Huftiere. Sie sind die kleinsten Mitglieder der Pferdefamilie. Ihre auffälligsten Merkmale sind die langen Ohren, das graue Fell und das weiße Maul. Sie haben ein freundliches und ruhiges Wesen. Es heißt, sie wären störrisch. In Wahrheit sind sie einfach nur vorsichtig und lassen sich zu nichts zwingen.

Esel Foto: Luca Fabbian/stock.adobe.com

Herkunft

Der europäische Hausesel stammt vom afrikanischen Esel ab. Forscher glauben, dass sie bereits 5.000-7.000 Jahren in Ostafrika als Haustiere gehalten wurden. Esel gehören ebenso wie Zebras zur Tierfamilie der Pferde. Die Tierarten sind eng miteinander verwandt.


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Verbreitung und Lebensraum

Esel leben auf allen Kontinenten, nur nicht in der Antarktis. Ihr natürlicher Lebensraum ist die Steppe.

Lebensweise

Esel sind keine Einzelgänger. Sie bilden aber keine großen Herden wie Pferde, sondern leben in kleinen Gruppen.

Esel Foto: Geza Farkas/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Wie groß und schwer ein Esel ist, hängt von der Rasse ab. Zwergesel werden etwa 90 cm groß (Schulterhöhe) und wiegen 80-200 kg. Riesenesel haben eine Schulterhöhe von bis zu 160 cm und wiegen 380-450 kg.


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Ohren

Die Ohren eines Hausesels werden über 20 cm lang. Die großen Ohren helfen, besser zu hören. Aber warum haben Esel längere Ohren als Pferde? Es gibt einen ganzen einfachen Grund dafür: In freier Wildbahn stehen Pferde meistens nahe beieinander. Wenn sie sich mit ihren Artgenossen „unterhalten“ wollen, müssen sie also nicht so gut hören können. Bei Eseln ist das anders. Auf der Suche nach Futter verlassen sie häufig die Herde und grasen weit voneinander entfernt. Die Tiere brauchen also ein viel besseres Gehör, um miteinander zu kommunizieren.

Fell und Farbe

Esel haben häufig eine graue Fellfarbe. Sie können aber auch braun oder schwarz sein. Das Fell am Bauch ist hellgrau oder hellbraun bis weiß. Die Haut am Maul und um die Augen sind hellgrau bis weiß.

Hufe

Eselhufe sind perfekt an das Leben in der Steppe angepasst. Der Boden dort ist sehr trocken und fest. Ihre schmalen, harten Hufe sind deutlich widerstandsfähiger als die der Pferde. Sie „reiben“ sich nicht so schnell auf rauem Untergrund „ab“. Ein Klima wie in Deutschland ist für Esel oft ein Problem. Auf dem feuchten, weichen Untergrund entwickeln ihre Hufe Krankheiten.

Esel Foto: Elke Hötzel/stock.adobe.com

Ernährung

Esel sind Pflanzenfresser. In ihrem natürlichen Lebensraum ernähren sie sich von harten, stacheligen Pflanzen wie zum Beispiel Disteln und Gräsern. Sie kommen auch einige Tage ohne Wasser aus.

Esel füttern

Als Haustiere fressen sie vor allem Heu. Wer an einer Weide vorbeikommt und gerne füttern möchte, sollte wissen: Esel dürfen kein Brot, Gemüse, Obst oder Nudeln fressen. Diese Lebensmittel führen zu lebensgefährlichen Verdauungsproblemen. Am besten erkundigt man sich beim Besitzer, ob und was gefüttert werden darf.

Esel Foto: pirita/Shutterstock

Verhalten

Kommunikation

• I-aah

Warum machen Esel I-ahh? Sie machen diese Laute, um sich mit ihren Artgenossen zu verständigen. Sie rufen auch, wenn sie sich alleine fühlen, wenn sie sich nicht gut fühlen, Hunger haben oder Gefahr droht

• Lautstärke

Der Ruf eines Esels ist etwa 80 Dezibel laut (so laut wie ein LKW), manchmal sogar bis zu 120 Dezibel (startendes Flugzeug). Er ist über 3 km weit zu hören.

• Welcher Esel macht kein I-ahh?

Vielen Menschen geht das laute Geschrei auf Keks. Dabei ist es häufig ein Zeichen dafür, dass es den Tieren nicht gut geht oder sie nicht artgerecht gehalten werden. Dennoch: Gibt es vielleicht sogar Esel, die kein I-ahh von sich geben? Ja: den Drahtesel. Kleiner Scherz ;)

Sozialverhalten

Esel pflegen enge Freundschaften. Sie zeigen ihre Zuneigung, indem sie gegenseitig das Fell pflegen und sich beknabbern. Außerdem kümmern sie sich liebevoll umeinander. Wenn ein Herdenmitglied beispielsweise blind ist oder lahmt, wird er von einem befreundeten Artgenossen unterstützt und geführt.

Verhalten bei Gefahr

„Du störrischer Esel!“. Dieses Schimpfwort kommt daher, dass sich die Tiere manchmal weigern, weiterzugehen – weil sie sich in einer unbekannten Situation befinden, die möglicherweise gefährlich ist. Und das hat seinen guten Grund: Sie können nicht so schnell rennen wie Pferde. Bei Gefahr ist es also kein guter Plan, kopflos davonzurennen. Was also tun? Sie bleiben erst einmal stehen und „denken“ über ihre Lage nach. „Ist die Gefahr wirklich so groß? Wohin kann ich fliehen?“

Esel Foto: Rachele Totaro IT/Shutterstock

Sinne und Fähigkeiten

Intelligenz

Sind Esel schlau? Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, dass die Tiere besonders klug sind. Sie sind aber sehr intelligent. Wenn sie sich durch unbekanntes Gelände bewegen, testen sie beispielsweise verschiedene Routen, um den sichersten Pfad zu finden.

• Lernen und Probleme lösen

Die Tierschutzorganisation „The Donkey Sanctuary“ („Die Esel-Zuflucht“) hat 2013 eine Studie über Esel veröffentlicht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Tiere mit derselben Geschwindigkeit lernen und Probleme lösen können wie Delfine und Hunde.

• Mathematische Fähigkeiten

Esel haben mathematische Fähigkeiten. Sie können zwar keine Zahlen zusammenzählen oder ein Vielfaches einer Zahl ausrechnen. Trotzdem gelingt es ihnen, Mengen einzuschätzen.

• Gedächtnis

Esel haben ein sehr gutes Gedächtnis. Selbst nach 25 Jahren können sie sich an Artgenossen und Gegenden erinnern, in denen sie gelebt haben. Sie erinnern sich auch jahrelang an Menschen, die sie besonders schlecht oder besonders freundlich behandelt haben.

Schwimmen

Können Esel schwimmen? Ja, das können sie. Allerdings sind sie etwas misstrauisch gegenüber Wasser – wie auch gegenüber vielen anderen Dingen.

Lebenserwartung

Esel werden 15-40 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

In Europa zählen nur Wölfe zu den natürlichen Feinden. Die afrikanischen Wildesel haben Löwen zum Feind.

Zug- und Lasttier

In ärmeren Ländern werden Esel auch heute noch häufig als Zug- oder Lasttier eingesetzt. Die Tiere müssen so schwer ziehen oder tragen, dass ihr Rücken und ihre Gelenke Schaden nehmen. Die Tiere werden daher oft nur 12-15 Jahre alt.

Eselreiten

Das Reiten auf Eseln ist sehr beliebt. Vor allem als Zeitvertreib im Urlaub, zum Beispiel auf der griechischen Insel Santorini. Dort können sich Touristen von Eseln tragen lassen. Die Tiere sind sehr kräftig und robust, aber sie sollten nie mehr als 20 % ihres eigenen Gewichts tragen. Das sind bei den Eseln auf Santorini etwa 50 kg. Eine höhere Belastung führt zu schweren gesundheitlichen Folgen für ihren Rücken und ihre Gelenke. In Deutschland wiegen Frauen aber im Durchschnitt bereits 70 kg und Männer 85 kg. Viel zu viel für einen Esel. Wie denkst du darüber? In Deutschland ist Eselreiten aus diesem Grund übrigens nur für Kinder erlaubt.

Eselhaut

Jedes Jahr werden rund 4,8 Millionen Esel geschlachtet, um aus ihrer Haut einen bestimmten Stoff zu gewinnen: „Eselhautgelatine“ oder auch „Eselhautleim“. In China wird er „Ejiao“ genannt. Eselhaut wird in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, um allerlei Krankheiten zu lindern. Sie steckt aber auch in teurer Kosmetik – um das Altern der Haut zu verlangsamen. Wissenschaftlich bewiesen ist die Heilwirkung aber nicht. Würdest du eine Creme mit Eselhaut verwenden?

Esel Foto: Nikokvfrmoto/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Tragzeit und Geburt

Esel haben eine Tragzeit von etwa 12 Monaten. Meistens kommt ein einzelnes Fohlen zur Welt. So ein kleiner Baby-Esel ist bei seiner Geburt bereits 10-35 kg schwer.

Maulesel und Maultier (Muli)

Esel und Pferde können Nachwuchs bekommen. Bei Mauleseln ist der Vater das Pferd und die Mutter der Esel. Beim Maultier ist es andersherum. Wenn du mehr über die Kreuzungen erfahren willst, liest du unseren Artikel „Maultier, Muli, Zesel und Zorse“.

Rekorde

Der älteste

Der älteste Esel der Welt erreichte ein stolzes Alter von 54 Jahren. Es war eine Stute namens Suzy, die in New Mexico (USA) lebte.

Die längsten Haare

Der französische Poitou-Esel ist bekannt für sein langes, zotteliges Fell. Es wird 15 cm lang oder sogar noch länger.

Der größte

Den Rekord für den größten Esel hält aktuell der Hengst Romulus. Seine Rasse ist „American Jack Mammoth“. Er steht mit einer Größe von 172,72 cm und einem Gewicht von 590 kg sogar im Guinness Buch der Rekorde.

Der kleinste

Der kleinste Esel ist der Zwergesel KneeHi. Sein Name ist ein Kunstwort aus „knee-high“, was „kniehoch“ bedeutet. Er misst gerade mal 64,2 cm (Schulterhöhe).

Esel Foto: Geza Farkas/stock.adobe.com

Esel als Haustier

Wer einen Esel kaufen will, sollte ihm ein artgerechtes Zuhause bieten. Die Tiere dürfen beispielsweise nicht alleine gehalten werden. Sie leben in Herden und brauchen Artgenossen um sich herum. Außerdem brauchen sie viel Platz, um sich frei bewegen zu können. Dazu kommen tägliche Aufgaben wie Füttern, frisches Wasser bereitstellen und ausmisten. Ein Esel kostet pro Jahr im günstigsten Fall 800 Euro. Er kann 40 Jahre alt werden und im Laufe seines Lebens über 30.000 Euro kosten.

Fun Facts

Eselsbrücke

Eine Eselsbrücke ist ein Satz, der einem hilft, sich etwas zu merken. Eine bekannte Eselsbrücke ist „Nie ohne Seife Waschen“, um zu bestimmen, wie die Sonne wandert. N(ie) = Norden, o(hne) = Osten, S(eife) = Süden, W(aschen) = Westen. Es gibt auch einen längeren Merksatz: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Wesen will sie untergehn, im Norden ist sie nie zu sehen.

Burrito

Ein Burrito ist ein mexikanischer Snack, bei dem ein Fladen aus Weizenmehl mit Bohnen und anderen Zutaten gefüllt wird. Der Name geht auf das spanische Wort „burro“ zurück. Es bedeutet Esel! Der Burrito soll die vollgepackte Satteltasche eines Esels darstellen.

Auf Englisch

Esel heißt auf Englisch „donkey“. Woher der Begriff kommt, ist nicht ganz eindeutig belegt. Es könnte von „dun“ (= grau-braun) kommen.

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