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Giraffe

Steckbrief Giraffe

Größe 4,3-5,7 m
Geschwindigkeit Bis 55 km/h
Gewicht 830-1.200 kg
Lebensdauer 20-25 Jahre
Nahrung Blätter, Blüten, Früchte, Knospen
Feinde Löwen, Leoparden, Hyänen
Verbreitung Südafrika, Ostafrika
Lebensraum Savanne
Ordnung Paarhufer
Familie Giraffenartige
Wissenschaftl. Name Giraffa camelopardalis
Merkmale Größtes Landtier (Höhe)

Merkmale und Besonderheiten

Giraffen sind Huftiere. Sie sind die größten Tiere der Welt. Genauer gesagt: die höchsten. Sie werden bis zu 5,7 m hoch. Ihre auffälligsten Merkmale sind der lange Hals, die langen Beine, die Hörner auf dem Kopf und die hübschen Flecken in ihrem Fell. Sie leben in den Savannen Afrikas. Ihre nächsten Verwandten sind Okapis, die Waldgiraffen.

Giraffe - Foto: kaczor58/Shutterstock

Arten

Es gibt sechs bis neun Giraffenarten – über die genaue Zahl sind sich die Forscher noch nicht ganz einig. Sie leben in unterschiedlichen Regionen Afrikas und lassen sich anhand der Farbe, Flecken und Muster gut unterscheiden. Es gibt Arten mit hellen, dunklen, ausgefransten, viereckigen, kleinen oder großen Flecken.


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Verbreitung und Lebensraum

Giraffen leben in Afrika. Früher waren sie auch in Nordafrika verbreitet. Heute gibt es sie nur noch südlich der Sahara, also im Süden und Osten des Kontinents. Die meisten leben in Wildparks. Ihr bevorzugter Lebensraum sind die Savanne und offene Waldlandschaften.

Giraffe Giraffe - Foto: henk bogaard/stock.adobe.com

Lebensweise

Giraffen sind tagaktive Tiere. Das heißt aber nicht, dass sie nachts durchschlafen. Sie schlafen nur etwa 30 min. pro Nacht. Das hat seinen guten Grund: Sie müssen immer aufpassen, dass sich kein Raubtier nähert. Die kühlen Morgen- und Abendstunden verbringen sie mit fressen. Während der Mittagshitze ruhen sie sich im Schatten aus und käuen wieder.

Wesen

Sind Giraffen freundlich oder gefährlich?

Giraffen haben ein eher ruhiges, sanftes Wesen. Sie sind nicht angriffslustig und beißen auch nicht. Wenn sie sich jedoch in die Ecke gedrängt fühlen, kann sich das jedoch ändern. Dabei ist es egal, ob es sich um Löwen, Leoparden, Hyänen oder Menschen handelt. Wenn Giraffen keinen Ausweg sehen, können sie gefährlich werden. Sie greifen an, indem sie mit ihren Hufen treten. Und zwar so kräftig, dass das Raubtier oder der Mensch dabei sterben kann.


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Giraffe Giraffe - Foto: adidesigner23 (Mann), PLANET EARTH (Giraffe)/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Giraffen werden bis zu 5,7 m hoch - von den Hufen bis zu den Hörnern. Aber nicht alle Giraffen werden so groß. Die meisten Bullen erreichen eine Höhe von 4,8 bis 5,5 m. Die Kühe werden zwischen 4,3 und 4,8 m groß. Die Bullen wiegen in Ausnahmefällen 1.600 kg, im Durchschnitt sind es 1.200 kg. Bei den Kühen sind es 830 kg.

Körper

Giraffen haben einen langen Hals und lange Beine, aber einen sehr kurzen Körper.

Hörner

Wie unterscheidet man männliche und weibliche Giraffen? Die Männchen sind für gewöhnlich größer, aber das reicht als Hinweis natürlich noch nicht aus. Schließlich könnten zwei Tiere unterschiedlichen Alters nebeneinander stehen. Zum Beispiel ein männliches Jungtier neben seiner größeren Mutter. Es gibt aber einen ganz einfachen Trick: Sieh dir die Hörner an. Erwachsene Bullen haben dicke, knubbelige Hörner ohne Fellbüschel, Kühe und Jungtiere haben dünne Hörner mit Fellbüscheln.

Hals

Giraffen haben einen sehr langen Hals. Er kann bis zu 2,4 m lang werden. Meistens hat er aber eine Länge von etwa 1,8 m. Sein Gewicht ist beachtlich: Er kann 226-272 kg schwer werden. Trotzdem haben die Tiere nur sieben Halswirbel. Genauso viele wie der Mensch. Ihre Wirbel sind aber im Gegensatz zu unseren viel größer und länger.

• Warum haben Giraffen einen langen Hals?

Bislang hieß es, dass Giraffen einen langen Hals entwickelt haben, um Blätter zu erreichen, die höher wachsen. Das wurde in einer Studie der Universität von Wyoming und Pretoria aus dem Jahr 2017 widerlegt. Mehr dazu in unserer News: Warum Giraffen so lange Hälse haben. Die Wahrheit ist: Je länger der Hals, desto einfacher können sie männliche Rivalen besiegen. Natürlich hilft der lange Hals trotzdem, mehr Pflanzen zu erreichen, als mit einem kurzen.

Flecken

Die Flecken im Fell sind bei jeder Giraffe einzigartig. Sie haben verschiedene Aufgaben:

• Tarnung

Aus der Nähe scheint das Fell von Giraffen sehr auffällig. Da fragt man sich: Sind die Tiere lebensmüde? Raubtiere können sie dadurch schließlich ganz leicht erkennen. Aber nur aus kurzer Entfernung. Von Weitem erscheinen die Huftiere eher wie ein Baum oder Teil der Landschaft. Die großen Flecken dienen also tatsächlich der Tarnung.

• Anpassung der Körpertemperatur

Die Flecken helfen Giraffen, ihre Körpertemperatur zu senken, wenn es zu heiß wird. Unter den hellen Linien rings um die dunklen Flecken sitzen große Blutgefäße. Von dort aus verzweigen sich kleine Blutgefäße in die Mitte der Flecken. Wie kleine Äste. Um sich abzukühlen, pumpt die Giraffe mehr Blut in die Flecken. Sie sind wie „Fenster“, durch die Wärme entweichen kann.

Zunge

Aussehen

Die Zunge einer Giraffe ist bis zu 50 cm lang. Sie ist dunkel gefärbt – zwischen blau, blaugrau und lila. Warum? Es gibt einen einfachen Grund: Die dunkle Farbe ist wie ein natürlicher Sonnenschutz. Da die Tiere viel Zeit mit Fressen verbringen und ihre Zunge dabei herausstrecken, ist das sehr wichtig für sie.

• Aufgabe

Giraffen brauchen ihre lange Zunge zum Fressen. Sie wickeln sie um einen Ast und streifen die Blätter ab. Stacheln und Dornen machen ihnen nichts aus. Die Zunge ist vollkommen unempfindlich gegen spitze Blätter.

Giraffe - Foto: Nagel Photography/Shutterstock

Ernährung

Giraffen sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Akazien-Blättern, die sehr hart und stachelig sind. Das macht der Giraffe aber nichts aus. Ihre Zunge ist unempfindlich. Sie kann die Blätter einfach von den Ästen abstreifen. Abgesehen davon ernähren sie sich auch von Blüten, Früchten, Knospen, Samen und Gras.

Nahrungsbedarf

Giraffen benötigen etwa 30-35 kg Blätter pro Tag. Sie verbringen 16-20 Stunden damit, zu fressen.

Wiederkäuer

Giraffen sind Wiederkäuer – und zwar die größten Wiederkäuer auf der ganzen Welt. Sie kauen ihre Nahrung, schlucken sie herunter und würgen sie den langen Hals wieder hinauf, um sie ein weiteres Mal zu kauen. Sie haben vier Mägen. Wie Kühe.

Wasserbedarf

Giraffen decken 70 % ihres Flüssigkeitsbedarfs über Blätter. Es heißt, sie kommen bis zu drei Wochen ohne Wasser aus – länger als Kamele. Wenn der Durst doch zu groß wird, trinken sie an einem Wasserloch.

Giraffe Giraffe - Foto: Pascale Gueret/stock.adobe.com

Verhalten

Trinken

Um zu trinken, müssen Giraffen ihre Vorderbeine weit auseinander spreizen, sich nach vorne beugen und den langen Hals samt Kopf zu Boden senken.

Schlafen

Giraffen schlafen nur 4-5 Stunden am Tag. Sie teilen ihren Schlaf in viele kleine Nickerchen ein. Häufig machen sie zwischen 2 und 4 Uhr „ein Auge zu“. Aber auch am Nachmittag zwischen 12 und 16 Uhr werden kleine Schlafpausen gemacht. Sie schlafen höchstens 35 min. am Stück. Erwachsene Tiere machen häufig nur kurze Nickerchen, die nicht länger als 5 min. dauern. Die Tiere dösen meistens im Stehen, weil sie bei Gefahr schneller wegrennen können.

Sozialverhalten

• Gruppenbildung

Giraffen sind keine klassischen Herdentiere. Die weiblichen Tiere bilden zusammen mit ihren Jungtieren kleine Gruppen, aber diese setzen sich immer wieder neu zusammen. Die männlichen Tiere sind meistens Einzelgänger. Nur die jüngeren bilden Junggesellengruppen.

• Kämpfe mit Rivalen

Die erwachsenen Männchen kämpfen gegeneinander, um die weiblichen Tiere für sich zu gewinnen. Sie holen mit ihrem Hals Schwung und schmettern ihren Kopf an den Hals des Rivalen.

Verteidigung gegen Raubtiere

Giraffen halten sich am liebsten in offenen Landschaften auf. Dort haben sie einen guten Überblick über ihre Umgebung – und mögliche Angreifer. Wenn sie sehen, dass sich ein Raubtier nähert, rennen sie davon. Wenn das nicht möglich ist, verteidigen sie sich. Sie treten den Angreifer mit ihren großen, schweren Hufen.

Giraffe gegen Löwe - wer gewinnt?

Eine gesunde, erwachsene Giraffe kann mit einem Tritt einen Löwen töten.

Giraffe Giraffe - Foto: K VanderWaal/Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Giraffen können bis zu 55 km/h schnell rennen. Sie können aber nicht traben, sondern nur gehen oder galoppieren. Ihr kurzer Körper ist nicht für das Traben gemacht.

Sehsinn

Giraffen haben einen ausgezeichneten Sehsinn. Außerdem haben sie von allen Säugetieren das größte Blickfeld, weil ihre Augen sehr weit auseinander stehen. Die Rundumsicht beträgt 360°. Sie können also alles sehen, ohne den Kopf zu drehen.

Laute

Lange Zeit dachte man, dass Giraffen keine Geräusche von sich geben – weil sie für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind. Die Tiere verständigen sich mit Hilfe von Lauten auf einer sogenannten Infraschall-Frequenz (weniger als 20 Hz). Die Töne sind unglaublich tief und sind über weite Strecken zu hören. So können sie immer in Kontakt bleiben.

Springen

Können Giraffen springen? Die Antwort darauf lautet: Jein. Sie können vermutlich nicht über einen Graben springen wie ein Pferd. Aber wenn sie galoppieren und sich freuen, können sie kleine Hüpfer machen, die ganz schön ulkig aussehen. In ihrem Lebensraum ist das Springen aber zu selten erforderlich.

Blutdruck

Giraffen haben den höchsten Blutdruck von allen Tieren. Sie leiden jedoch nicht darunter. Im Gegenteil: Er ist sogar sehr wichtig für sie. Das Blut muss schließlich irgendwie durch den langen Hals nach oben in den Kopf gepumpt werden.

Giraffe Giraffe - Foto: Karl Redshaw Photography/Shutterstock

Lebenserwartung

In freier Wildbahn leben Giraffen 20-25 Jahre. Die älteste Giraffe der Welt hieß Twiga. Sie wurde 31 Jahre und 9 Monate. Sie lebte in einem Zoo in Texas.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Erwachsene Giraffen können sich sehr gut verteidigen und haben daher selten einen Angreifer zu fürchten. Bei den Jungtieren sieht das anders aus. Sie sind noch nicht so groß und kräftig. Wenn sich Löwen, Leoparden oder Hyänen nähern, sind sie oft in großer Gefahr.

Mensch

Für Giraffen sind die Jagd und der Verlust des Lebensraums die größte Bedrohung. Früher gab es in freier Wildbahn viele Giraffen. Heute leben die meisten in eingezäunten Wild- und Safariparks – als Attraktion für Touristen.

Wie viele Giraffen gibt es noch?

Die meisten Giraffen gelten als gefährdet. Laut eines Berichts der IUCN von 2016 gibt es noch 68.000 Giraffen (Stand: Februar 2024, keine aktuelleren Daten verfügbar). 1985 waren es noch über 150.000. Das heißt, innerhalb von 30 Jahren hat die Anzahl der Tiere um 50 % abgenommen.

Bedeutung für das Ökosystem

Giraffen fressen Blätter, die andere Tiere nicht erreichen können. Sie sind wie Gärtner, die Bäume stutzen und zurechtschneiden, damit sie besser wachsen und neue Blätter austreiben lassen. Außerdem verteilen Giraffen über ihren Kot Samen. Aus ihnen entstehen neue Bäume.

Giraffe Giraffe - Foto: Edwin Butter/stock.adobe.com

Fortpflanzung

Giraffenbabys kommen nach einer Tragzeit von 14-15 Monaten auf die Welt. Sie fallen mit einem Körpergewicht von 50 kg aus einer Höhe von knapp zwei Meter auf den Boden. Sie verletzen sich dabei aber nicht. Zuerst sind die Fohlen noch etwas wacklig auf den Beinen, aber schon nach kurzer Zeit können sie laufen. Wenn sich Giraffenmütter um ihre Jungen sorgen, geben sie bellende Laute von sich. Ihr Nachwuchs antwortet mit einem Meckern, Miauen oder Muhen. Junge Giraffen haben es nicht leicht. Etwa 50 % von ihnen überleben die ersten sechs Monate nicht – wegen Raubtieren.

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