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Kuh

Steckbrief Kuh

Größe 137-152 cm
Geschwindigkeit Bis 40 km/h
Gewicht 500-1.200 kg
Lebensdauer Etwa 20 Jahre
Nahrung Gras, Kräuter, Klee
Feinde Bären, Wölfe
Verbreitung Weltweit
Lebensraum Grasland
Ordnung Paarhufer
Familie Hornträger
Wissenschaftl. Name Bos primigenius taurus
Merkmale Großes Huftier, das als Nutztier gehalten wird

Merkmale und Besonderheiten

Kühe sind große und schwere Huftiere. Sie stammen vom Auerochsen ab. Kühe werden als Nutztiere gehalten, um ihr Fleisch zu verzehren, ihre Milch zu trinken und ihre Haut zu Leder zu verarbeiten. Die Tiere sind so intelligent wie Hunde. Außerdem sind sie sehr empfindsam. Sie pflegen Freundschaften und trauern um verlorene oder verstorbene Familienmitglieder.

Kuh Foto: pierluigipalazzi/stock.adobe.com

Rassen

Die häufigsten Rassen sind Deutsches Holstein, Deutsches Braunvieh, Angus, Highland, Hereford, Galloway, Limousin, Charolais und Simmentaler.


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Namen

Eigentlich müsste „Hausrind“ über diesem Steckbrief stehen, aber der Begriff Kuh wird wesentlich häufiger benutzt. Hier sind die genauen Begriffsdefinitionen:

  • Kalb: Jungtier
  • Kuh: Weibliches Rind nach dem ersten Kalb
  • Bulle/Stier: Männliches Rind
  • Ochse: Kastriertes männliches Rind

Lebensweise

Kühe sind tagaktiv. Sie sind sehr sozial und bilden Herden mit 20-30 Tieren. Innerhalb ihrer Herde pflegen sie enge Freundschaften.

Kuh Foto: yvonne/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Bullen wiegen 1.000-1.200 kg, Kühe nur 500-800 kg.


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Wozu haben Kühe vier Mägen?

Es heißt immer, dass eine Kuh vier Mägen hat. Im Grunde ist es aber nur ein Magen mit vier Bereichen: Pansen (Gärkammer), Netzmagen (trennt vergärtes von unvergärtem Futter), Blättermagen (Pressen/Verdicken des Futters) und Labmagen (eigentlicher Magen). Diese braucht das Tier, um das schwer verdauliche Gras zu „verarbeiten“.

Hörner

Bei den meisten Rassen haben sowohl männliche als auch weibliche Tiere Hörner. Nur wenige Rassen wie das Angus- und das Galloway-Rind sind hornlos. Milchkühen, die im Stall stehen, werden normalerweise immer die Hörner entfernt. Der Grund: Kühe ohne Hörner verbrauchen weniger Platz. Je weniger Platz sie verbrauchen, desto mehr Kühe kann man im Stall halten.

Fell

Kühe können braun, schwarz, weiß, gefleckt und gescheckt sein.

Kuh Illustration: Silke/tierchenwelt.de

Ernährung

Futter

Kühe sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von saftigem Gras, Kräutern und Klee. Als Nutztiere bekommen sie Heu, Stroh, Soja, Getreide und Mais.

Wasser

Das viele Kauen macht ziemlich durstig, deshalb kann es passieren, dass eine Kuh an einem Tag bis zu 180 Liter Wasser trinkt. Wenn es schnell gehen muss, 25 Liter pro Minute.

Verhalten

Warum käuen Kühe wieder?

Kühe sind Wiederkäuer. Sie kauen ihr Futter etwa 30.000 Mal am Tag, bis es zu einem weichen Brei geworden ist. Er kann besser verdaut werden.

Sinne und Fähigkeiten

Geruchssinn

Kühe haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Die Liebe zu frischem, grünem, saftigem Gras kann einen schon mal zu einem Spaziergang von 8 km beflügeln (insofern die Weide groß genug ist). So weit können Kühe nämlich riechen.

Sehsinn

Ihr zweitwichtigster Sinn ist der Sehsinn. Und das, obwohl sie eigentlich nur unscharf sehen. Dafür haben sie aber fast einen kompletten Rundumblick von 330 Grad und können nahende Feinde schnell erkennen.

Wozu braucht eine Kuh Hörner?

Kühe nutzen ihre Hörner zur Verständigung mit Artgenossen. Außerdem helfen sie, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. Über die Hörner wird Hitze abgeleitet und das Gehirn bleibt kühler. Die meisten Kühe leiden ab 25 Grad unter Hitzestress.

Kuh Foto: Birkir Asgeirsson/Shutterstock

Intelligenz

Rätsel machen ihnen Spaß

Kühe können Rätsel lösen. Sie betätigen beispielsweise Hebel und Knöpfe, um an Futter und Wasser zu kommen. Dazu müssen sie den Zusammenhang von Ursache und Wirkung verstehen. Das erfordert eine hohe Denkleistung. Die Tiere haben sogar Spaß an Rätseln und freuen sich über gemeisterte Aufgaben.

Gefühle über Gesichtsausdrücke

Kühe teilen ihren Artgenossen über Gesichtsausdrücke mit, wie sie sich fühlen. Um Gesichtsausdrücke richtig zu deuten, braucht es viel Intelligenz.

Beste Freunde

Kühe haben beste Freunde. Sie verbringen mit ihnen besonders viel Zeit und sind besonders liebevoll zu ihnen. Sie schlecken sich gegenseitig ab oder knabbern aneinander, um sich ihre Zuneigung zu zeigen. Sie erkennen ihre besten Freunde sogar auf Fotos.

Trauer um Familienmitglieder

Kühe leiden furchtbar, wenn sie von ihrer Familie oder ihren Freunden getrennt werden.

Kuh Foto: Jeffrey Schwartz Photogra/Shutterstock

Nutztierhaltung

Haltungsbedingungen

Wir glauben gerne daran, dass Kühe das ganze Jahr gemütlich auf der Wiese grasen dürfen. Ist das tatsächlich so? Nein. In Deutschland dürfen nur 17 %-34 % auf der Weide grasen. In Bayern ist außerdem die Anbindehaltung recht häufig. Das heißt, dass die Tiere fast ihr ganzes Leben lang angebunden sind und auf der Stelle stehen müssen.

Enthornung

Die meisten Milchkühe stehen das ganze Jahr über im Stall. Sie werden enthornt, weil ihre Hörner Platz benötigen und auf diese Weise mehr Kühe im Stall gehalten werden können. Die Universität Bern hat herausgefunden, dass Kälber nach der Enthornung noch monatelang unter Schmerzen leiden.

Kuh Foto: andrew_shots/stock.adobe.com

Milchprodukte

Warum wir überhaupt Milch trinken können

Dass wir Menschen (so viel) Milch trinken und Käse essen können, geht nur, weil den Müttern ihre Kälber kurz nach der Geburt weggenommen werden. Eigentlich würde das Kalb die Milch trinken.

Warum trinken wir überhaupt Kuhmilch?

Der Mensch hat vor etwa 7.500 Jahren angefangen Milch zu trinken. Er hat sie zwar nicht vertragen, aber damals starben viele Menschen an Unterernährung, daher wurde gegessen und getrunken, was verfügbar war. Auch heute vertragen viele Menschen keine Kuhmilch, weil ihnen ein Enzym fehlt, um die Laktose in der Milch zu verarbeiten (Laktoseintoleranz).

Ist Kuhmilch gesund?

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich wissenschaftliche Studien damit, ob Kuhmilch gesund ist. Positiv ist, dass sie Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine sowie Kalzium enthält. Wissenschaftliche Studien besagen aber auch, dass Kuhmilch für eine gesunde, ausgewogene Ernährung nicht erforderlich ist - denn diese Nährstoffe stecken auch in Pflanzen (bis auf Vitamin B12). Negativ ist, dass Kuhmilch erhöhte Cholesterinwerten verursachen, Diabetes begünstigen und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

Lebenserwartung

Kühe können etwa 20 Jahre alt werden. Die älteste Kuh der Welt wurde 48 Jahre und 9 Monate alt. Sie hieß Big Bertha. In der Nutztierhaltung werden Kälber nur 18-22 Wochen, Fleischrinder 18-24 Monate und Milchkühe 4-5 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Früher zählten in Europa Bären und Wölfe zu den natürlichen Feinden. Heute ist der einzige Feind der Mensch.

Warum das Leben einer Milchkuh eine Qual ist

Kühe müssen das ganze Jahr über in einem engen, stinkenden Stall stehen und jedes Jahr ein Kalb gebären, das ihnen sofort weggenommen wird. Sie müssen Kraftfutter fressen, weil es die Milchproduktion erhöht. Anfang des 20. Jahrhunderts gab eine Kuh etwa 10 Liter am Tag. Heute sind es 40-50 Liter. Eigentlich können die Tiere bis zu 20 Jahre alt werden. Sie sind jedoch bereits nach 4-5 Jahren für die Milchindustrie wertlos – weil sie körperlich am Ende sind, krank, weil sie lahmen oder Fortpflanzungsprobleme haben. Dann werden sie geschlachtet.

Warum Fleischrinder furchtbar leiden

Die meisten Fleischrinder stehen das ganze Jahr über in einem engen, stinkenden Stall – genauso wie die Milchkühe. Sie werden so gezüchtet, dass sie möglichst viel wiegen, um möglichst viel Fleisch zu erhalten. Deshalb müssen sie Kraftfutter fressen. Vor 200 Jahren lag das Schlachtgewicht bei 160 kg, heute liegt es bei 334 kg. Das hohe Gewicht ist eine große Belastung für die Gelenke und die Wirbelsäule. Die Tiere haben oft große Schmerzen. Auch beim Transport zum Schlachthaus leiden die Tiere oft unnötig. Vor ihrem Tod werden sie oft zusätzlich und unnötig misshandelt.

Bedeutung für das Ökosystem

Unsere Ernährung verursacht 26 % aller Treibhausgase. Sie sind dafür verwantwortlich, dass sich unser Planeten immer weiter erwärmt. Fast 60 % der ernährungsbedingten Treibhausgase werden durch tierische Lebensmittel wie Milch und Fleisch verursacht. Für die Nutztierhaltung werden außerdem Lebensräume zerstört. Zum Beispiel Wäldern im Amazonasgebiet. Warum? Weil 70 % des weltweit angebauten Sojas für Tierfutter gebraucht wird.

Milch Ökobilanz Illustration: Silke/tierchenwelt.de

Fleisch Ökobilanz Illustration: Silke/tierchenwelt.de

Fortpflanzung

Kühe bekommen in der Regel einmal im Jahr Nachwuchs. In den ersten Tagen nach der Geburt produziert die Kuh eine spezielle Muttermilch, die für uns Menschen ungenießbar ist. Danach ist sie auch für uns verträglich. Kühe werden (um ihre Milch zu erhalten) meistens sofort nach der Geburt von ihrem Kalb getrennt – spätestens aber nach drei Tagen. Wie denkst du darüber?

Rekorde

Die größte Kuh

Die größte Kuh der Welt war Blosom. Sie war 190 cm groß und ein Holstein-Rind. Der größte, lebende Stier der Welt ist ein Braunvieh namens Tommy. Er ist 187 cm hoch (Gesamthöhe). Der Rekord ist vom Dezember 2022.

Fun Facts

Dialekt

Kühe sprechen Dialekt. Vielleicht nicht unbedingt bayrisch oder sächsisch oder einen anderen uns bekannten Dialekt. Aber Kühe sprechen (oder muhen) tatsächlich von Region zu Region unterschiedlich. Wenn du also wieder mal eine Kuh muhen hörst, sagt sie vielleicht: „Mei, des Gros schmeggd haid subba!“

Treppen

Kühe lassen sich mühelos Treppenstufen hinaufführen, aber sie können keine Treppen hinuntergehen. Sie können ihre Beine nicht stark genug beugen.

Heiliges Tier

Kühe dienen dem Menschen als Nutztier für Milch, Fleisch und Leder. Für die Hinduisten in Indien ist die Kuh ein heiliges Tier, das nicht getötet werden darf. Sie wird als eine Art Mutter oder Fürsorgerin gesehen, die das Leben erhält.

Die Kuh ist verwandt mit:
  • Auerochse
  • Wisent
  • Bison
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